Energiekrise
Weihnachtlicher Lichterglanz in Osterhofen wohl nur noch abends

16.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:19 Uhr

Morgens wird die Weihnachtsbeleuchtung heuer aus bleiben. −Foto: lai

Es geht weniger ums Geld, sondern um ein Zeichen: Wegen der Energiekrise will auch Osterhofen bei der Weihnachtsbeleuchtung sparen. Sie soll heuer nur noch abends eingeschaltet werden. Ebenso werden die Sparmaßnahmen in den Turnhallen vorerst beibehalten.





Passau, Regensburg, Bamberg, Augsburg, Bayreuth, München. Das sind nur einige der Städte, die bereits eine Reduzierung ihrer Weihnachtsbeleuchtung wegen der Energiekrise angekündigt haben. Auch Osterhofen wird wohl diesem Beispiel folgen.

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag geschlossen für die Beschlussvorlage an den Stadtrat gestimmt, die Weihnachtsbeleuchtung am Stadtplatz und in der Vorstadt nur mehr in den Abendstunden einzuschalten. Konkret von 16 bis 21 Uhr. Die durchgehende Beleuchtung in der Heiligen Nacht soll aber beibehalten werden.

Während der 46 Tage, in denen der weihnachtliche Lichterglanz über dem Stadtzentrum scheinen soll, werden mit energiesparenden LEDs ca. 1600 Kilowattstunden Strom verbraucht. Bei den bisherigen Beleuchtungszeiten entstünden dabei Kosten von rund 600 Euro. Pro Stunde etwa 80 Euro. „Bei diesen Summen geht es also nicht ums Geld, sondern um ein Zeichen“, konstatierte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier.

Keine „Zwei-Klassen-Geschäftswelt“ in Osterhofen

Zwei Optionen nannte dass Stadtoberhaupt: Man könnte die Beleuchtung vom Umfang her reduzieren und nur noch am Stadtplatz anbringen. „Dann würden wir aber eine Zwei-Klassen-Geschäftswelt schaffen“, weshalb sie sich unisono mit den Ausschussmitgliedern gegen diese Möglichkeit aussprach.

Bleibt also nur eine temporäre Reduzierung. Hier war sich der achtköpfige Ausschuss schnell einig, dass eine Beleuchtung in den Morgenstunden wie bisher von 6.30 bis 8 Uhr eigentlich nicht zwingend nötig sei. Und man gerade dann, wenn Kaffeemaschinen, Geräte und Computer eingeschaltet werden, also zur Stoßzeit in Sachen Stromverbrauch, am effektivsten sparen könnte.

So heißt es nun in der Beschlussvorlage an den Stadtrat, dass die morgendliche Beleuchtung von 6.30 bis 8 Uhr entfallen und abends von 16 Uhr bis 21 Uhr beibehalten werden soll.

Wasser in Turnhallen bleibt kalt

Vorläufig auch nichts ändern soll sich an den Energiesparmaßnahmen, die derzeit in den städtischen Turnhallen gelten. In den Duschen gibt es bekanntlich kein warmes Wasser mehr. In letzter Zeit habe es einige Einwürfe seitens der Bürger gegeben, dass es beim Energieverbrauch keinen Unterschied mache, ob zuhause oder öffentlich mit heißem Wasser geduscht werde. Dem entgegnete die Bürgermeisterin, dass man zuhause ja generell Warmwasserbedarf habe, in den öffentlichen Hallen aber nicht, der Aufwand daher höher sei. Der Gefahr der Legionellenbildung durch das Kaltwasser werde durch gezielte Spülungen vorgebeugt.

„Wir stellen unsere Turnhallen kostenfrei zur Verfügung, daher bitte ich für diese zeitlich begrenzte Maßnahme um Verständnis“, warb die Bürgermeisterin. Im Frühjahr, wenn sich die Lage am Energiemarkt hoffentlich wieder entspannt, wolle man das Thema erneut auf die Tagesordnung setzen.

− lai