Plattling
Weihnachten: Blinke, blinke Weihnachtsstern

Bürgermeister präsentiert Beleuchtung und Schmuck – Fokus liegt auf Stromsparen

26.11.2022 | Stand 26.11.2022, 5:00 Uhr

Wohnten der Leucht-Premiere des Christbaums bei: (v.l.) Bürgermeister Hans Schmalhofer, Christkind Nele Weigl und Kulturamtsleiterin Kathrin Tost.

Von Franz Josef Bauer

Licht ist Pflicht. Das Weihnachtsfest gilt auch als Fest der Lichter. Ob Kerze, Fackel oder LED, ob warm- oder kaltweiß – ohne festliche Beleuchtung kommt keine Stimmung auf. Darum hieß es Donnerstagnachmittag vor dem Rathaus: „Es werde Licht“. Und es wurde Licht, pünktlich um 16.10 Uhr folgte der größte Christbaum der Stadt dem Plan der Zeitschaltuhr und erstrahlte zum ersten Mal im weihnachtlichen Schimmer.

„Perfekt in der Zeit, das ist Plattlinger Pünktlichkeit.“ Bürgermeister Hans Schmalhofer zeigte sich entzückt vom Schmuckstück vor seiner Rathaustür, das in der Dämmerung mit dem pastellfarbenen Himmel wechselwirkte. „Herrlich. Ein schöner Baum, da steigt die Vorweihnachtsfreude.“ Der Regent genoss den Moment, sah sich um, wirkte zufrieden: „Das Konzept geht auf.“

Als Lichtgestalt stand Schmalhofer das Christkind zur Seite, vertreten durch Nele Weigl. Die 16-Jährige darf heuer erstmals ins weiß-goldene Kleid schlüpfen. Glitzerbesatz oder blinkende Ärmel braucht sie dafür nicht – sie strahlt auch so, vor Stolz über ihre neue Aufgabe. Die erste Amtshandlung: Mit einer roten Kugel vor dem Christbaum posieren. Dabei fixierte sie ihr verzerrtes Spiegelbild mit solch einer Inbrunst, dass man meinen konnte, sie wolle die Zukunft aus der Kugel lesen. Erwartet uns Schnee, gibt’s heuer die langersehnte weiße Weihnacht? Selbst wenn Weigl es in der Christbaum-Glaskugel gesehen hätte, das Christkind hat leise zu sein, nicht nur an Heilig Abend.

Schmalhofer gab sich weniger verschwiegen, freimütig verkündete er die Änderungen gegenüber dem Beleuchtungskonzept des Vorjahrs. „Wir haben energetisch abgespeckt. Die Lichterketten in der Stadt wurden umgerüstet auf LED.“ Die Krise macht selbst vorm Brauchtum nicht Halt, Energiesparen ist derzeit oberstes Gebot, „aktuelle Gegebenheiten“ gelte es laut Bürgermeister zu berücksichtigen.

Die Lichterketten der sechs großen Christbäume im Zentrum, Pielweichs und Pankofen haben deshalb ausgedient, sie wurden durch LED-Lichterketten ersetzt. Die Lichterkugeln, welche im Winter 2020 erstmals „für freudiges Staunen“ gesorgt hätten, ließ die Stadt ebenfalls mit LED-Körpern ausstatten. Sie schmücken auch heuer die kräftigen Kronen der Stadtplatz-Kastanien. Verzichtet wird dagegen auf die Sterne an den Straßenlaternen und die Straßenüberspannungen. Der Einspareffekt ist beachtlich: Laut Stadtwerke-Leiter Stefan Kopp sinkt der Verbrauch um 12500 Kilowatt – der Strombedarf von vier Familien.

„Das ist eine fantastische Zahl, ganz wichtig“, ordnete Schmalhofer ein. Er betonte jedoch auch, dass er qualitativ keine Abstriche zulassen möchte. „Die Beleuchtung sorgt in der staden Zeit ja gerade für die Atmosphäre.“ Es bleibt also beim bewährten Schmuck. Um den Christbaum vor dem Rathaus schlängeln sich 15 Lichterketten mit je 20 Meter Länge – 300 Meter Lichterzauber, um Plattling in Vorweihnachtsstimmung zu bringen. Dazu kommen kleinere Tannen am Kriegerdenkmal Pankofen, an den Friedhof St. Jakob und Pielweichs, am Höhenrainer Dorfplatz und bei der Feuerwehr Plattling. 50 Weihnachtsbäume stehen außerdem am Magdalenenplatz, ein kleiner Wald für den Christkindlmarkt.

Dieser wird traditionell mit zehn Sternen beleuchtet – so auch dieses Jahr. Fürs Auge ändert sich nichts, eine Neuerung könnte jedoch für Gänsehaut-Feeling sorgen. „Diesmal gibt es keine Heizpilze“, erklärte Schmalhofer, des Stromsparens wegen. Fröstlingen bleibt aber noch die klassische Aufwärm-Methode: Punsch und Glühwein.

Fürs warme Ambiente sorgen Lichter, Weihnachtsbäume und Kugeln über den Christkindlmarkt hinaus bis zum Wochenende nach dem Dreikönigstag. Am 9. Januar heißt es dann endgültig: „Licht aus.“