In Gedenken an die Opfer
Volkstrauertag in und um Plattling: Anlass ist „so aktuell wie nie“

An vier Standorten rund um Plattling wurde am Wochenende den Kriegsopfern gedacht

19.11.2023 | Stand 19.11.2023, 17:00 Uhr

Bürgermeister Hans Schmalhofer und Landrat Bernd Sibler bei der Kranzniederlegung vor dem Pankofener Kriegerdenkmal. − Foto: lar

Zwei Sonntage vor dem ersten Advent findet jährlich der Volkstrauertag statt. Gedacht wird an diesem Tag deutschlandweit den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt weltweit, zu allen Zeiten. Auch in Plattling, Stephansposching, Mariaposching und Pankofen sind die Menschen an diesem Wochenende zusammengekommen, um den Kriegsopfern der Weltkriege und aktuellen Kriegen zu gedenken.

Mariaposching
Am Samstag haben sich Bürgermeister Martin Englmeier, der Gemeinderat sowie die Vereine und Verbände der Gemeinde Mariaposching zur Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages versammelt. Den Auftakt bildete ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Geburt, den Pater Robert zelebrierte.

Im Eröffnungsgebet ging dieser auf den Sinn des Volkstrauertages ein, an dem nicht nur an die Opfer der Kriege des 20. Jahrhunderts erinnert wird, sondern auch auf die aktuellen Konflikte eingegangen wird. Musikalisch umrahmt wurde die hl. Messe vom Poschinger Kirchenchor unter der Leitung von Christoph Liebl mit Gotteslobliedern. Nach dem Gottesdienst zogen die Teilnehmer zum Kriegerehrenmal. Dort sprach Pater Robert Gebete für den Frieden und darum, dass die verantwortlichen Politiker erkennen, dass Gewalt und Krieg falsche Wege sind.

Nach der Segnung des Kriegerehrenmals ergriff Bürgermeister Martin Englmeier das Wort. „Der Volkstrauertag ist Anlass, über aktuelle Themen zu sprechen, die uns bewegen“, so der Bürgermeister. „Die weltweiten Krisen haben uns vor Augen geführt, wie verletzlich wir als Gemeinschaft sind. Neben den globalen Themen dürfen wir die Herausforderungen unserer eigenen Gesellschaft nicht übersehen.“ Der Volkstrauertag ist Anlass, „uns an die zu erinnern, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ihr Leben verloren haben“. Gleichzeitig solle diese Erinnerung Ansporn sein, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Respekt einzusetzen. Mit der Kranzniederlegung und dem Lied vom guten Kameraden endet die Gedenkfeier.

Pankofen
„Es ist schön, dass trotz des schlechten Wetters heute morgen so viele von Ihnen hier zusammengekommen sind“, eröffnete Bürgermeister Hans Schmalhofer die Andacht vor dem Kriegerdenkmal in Pankofen. In seiner Ansprache ging er zum einen auf die Kriege ein, die bereits in der Vergangenheit liegen, als auch auf jene, die in diesen Momenten in der Ukraine und im Nahen Osten geführt werden.

Auch im zuvor von Pfarrer Josef K. Geismar abgehaltenen Gottesdienst beteten die rund 50 Pankofener Gläubigen in der Kapelle gemeinsam mit Mitgliedern des Stadtrates und ortsansässiger Vereine für die Menschen in Israel und Gaza, die Kriegsleidenden in der Ukraine und die Opfer beider Weltkriege – hier besonders für die Opfer aus der Region rund um Plattling und Pankofen.

Stephansposching
Premiere in der Gemeinde Stephansposching: Erstmals fand eine zentrale Gedenkfeier für die Gefallenen und Vermissten Soldaten in der Pfarrkirche St. Stephan in Stephansposching statt. Alle drei Reservistenvereine der Gemeinde sowie andere Verein waren mit Ihren Fahnenabordnungen anwesend, um mit Pater Gregor Schuller OSB den Gedenkgottesdienst zu zelebrieren. Im Anschluss legte Bürgermeisterin Jutta Staudinger und der Vorsitzende Anton Stahl jun. am Kriegerdenkmal je einen Kranz nieder. Im nächsten Jahr findet diese zentrale Feier in Michaelsbuch statt, 2026 in Loh, dieser Wechselrhythmus wird dann beibehalten.

Plattling
Mit dem Einzug der Fahnenträger der Wasserwacht, der Polizei und der Feuerwehr begann der Gottesdienst zu Ehren des Volkstrauertages in der Kirche St. Michael am Samstagabend in Plattling. Zahlreiche Besucher fanden sich ein und beteten für die Opfer weltweit in der Vergangenheit und Gegenwart, dass ihnen in Gott Gerechtigkeit widerfährt und sie in der Liebe Gottes geborgen sind.

Anschließend zogen die Besucher gemeinsam mit Vertretern von Kirche, Stadt und Vereinen mit den Fahnenträgern zum Kriegerdenkmal am Ludwigsplatz, das an gefallene Soldaten sowie an zivile Kriegsopfer der Stadt aus beiden Weltkriegen sowie aus dem deutsch-französischen Krieges von 1870/71 erinnert.

Pfarrerin Astrid Sieber der evangelischen Gemeinde, Stadtpfarrer Josef K. Geismar der katholischen Pfarrei und der erste Bürgermeister Hans Schmalhofer wiesen darauf hin, dass dieser Gedenktag „so aktuell wie nie ist“. So gedachten sie den Opfern der Kriege, Terror und Gewalt in der Vergangenheit weltweit und den Menschen, die in der Ukraine und in Nah Ost ermordet, verschleppt, verstümmelt oder verletzt wurden und werden.

Hans Schmalhofer wies darauf hin, „dass wir uns heute das Ausmaß der Gräueltaten der zwei Weltkriege gar nicht vorstellen können und die aktuellen Geschehnisse nicht wirklich verarbeiten können“. Pfarrerin Astrid Sieber und Pfarrer Josef K. Geismar erinnerten an die christlichen Werte Liebe und Frieden, um in Zukunft Krieg, Gewalt und Terror einzudämmen.

Zu Ehren Gottes, des Bayernlandes und der Gefallenen erschallten drei Kanonenschüsse und es wurde ein Kranz vor dem Denkmal niedergelegt. Die Flaggen wurden zum Zeichen der Trauer gesenkt unter musikalischer Begleitung der Plattlinger Blaskapelle.

− jb/am/lar/schl