Hengersberg
TSV ernennt Urgesteine zu Ehrenmitgliedern

Ehrungen aus den Corona-Jahren anlässlich des 120-jährigen Bestehens nachgeholt

26.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:46 Uhr
Robert Fuchs

Ehrungen zum Jubiläum: Gerd Rothneichner (sitzend von links), Walter Renz, Siegfried Achatz und Edgar Luksch wurden zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. Zu langjährigen Mitgliedschaften gratulierten (von links) Andreas Achatz und Gerhard Saller mit (rechts) 2. Bürgermeister Mathias Berger (stehend von links) Ludwig Falk, Roland Bernreiter, Martin Reichenberger, Gisela Hain, Matthias Wiesmann, Christian Biermeier, Andreas Wagner, Manfred Eder, Markus Memminger und Rudi Achatz. −Foto: Robert Fuchs

Schon zu vergangenen Bezirksligazeiten der Fußballer gehörte Gerd Rothneichner der Vorstandschaft des TSV Hengersberg an. Nun wurde der verdiente Sportsmann für 70-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Nicht nur das: Der TSV Hengersberg ernannte den ehemaligen Geschäftsmann zusammen mit drei weiteren verdienten TSV-Urgesteinen zum Ehrenmitglied. Die höchste Vereinsauszeichnung ging auch an Walter Renz, Siegfried Achatz und Edgar Luksch sen., die dem TSV seit Jahrzehnten die Treue halten und immer eine Stütze waren.

Weil Corona dem TSV einen Strich durch die Rechnung machte, wurden die Ehrungen in die Jahreshauptversammlung eingebunden, die heuer vor einem ganz besonderen Hintergrund stattfand. Vor 120 Jahren wurde der TSV Hengersberg als Turnverein aus der Taufe gehoben, was die Vorstandschaft um Andreas Achatz und Gerhard Saller veranlasste, die Mitglieder zu einem Essen einzuladen.

Im Mittelpunkt standen zahlreiche Ehrungen. Etwas in den Hintergrund rückten die einzelnen Jahresberichte der Sparten Fußball, Eisstock und Turnen. Als trauriges Beispiel für die Entwicklung der heutigen Zeit bezeichnete Achatz die Auflösung der Sparte Kegeln, die über Jahrzehnte sportlich sehr erfolgreich war, vor geraumer Zeit aber aus Mangel an Spielerinnen und Spielern die Segel streichen musste. Ansonsten schaut die sportliche Bilanz zufriedenstellend aus, was den Berichten der Spartenleiter und des Vorsitzenden zu entnehmen war.

Positiv wertete Achatz, dass sich die Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr um 30 auf 697 erhöht hat. Davon gehören 486 zur Sparte Fußball, 163 zur Sparte Turnen und 40 zur Sparte Eisstock. Acht Mitglieder sind aus der Sparte Kegeln übriggeblieben, die hoffen, bald wieder ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen zu können. Nach dem leichten Rückgang im Vorjahr konnte heuer wieder mehr Mitgliedern, vor allem Kindern, der Zugang zum Breitensport ermöglicht werden, so Achatz.

Äußerst positiv wertete der Vorsitzende, dass man von staatlicher Seite während Corona nicht im Regen stehen gelassen wurde, sondern Überbrückungshilfen von insgesamt 20000 Euro erhalten hat. Das tat der Vereinskasse sehr gut, weil 2020 und 2021 auf die Haupteinnahmequelle Volksfest verzichtet werden musste. Nach langem Warten durfte heuer das Festzelt auf dem Volksfestplatz endlich wieder aufgebaut werden. Was an den vier Volksfesttagen los war, sprengte alle Erwartungen, freute sich Achatz über den hervorragenden Besuch. Leider hat aus Pandemiegründen ein Schausteller abgesagt und kurzfristig konnte kein Ersatz gefunden werden. Für das nächste Volksfest muss sich der TSV auch um einen neuen Betreiber der Volksfestküche umsehen.

Karl Lindner, der mit Hans Fischl die Kassengeschäft prüfte, bestätigte Kassenverwalter Ludwig Falk mustergültige Arbeit.

Fußball-Spartenleiter Christoph Bernreiter resümierte zur letztjährigen Saison, dass man mit dem sportlich Erreichten hochzufrieden war, auch wenn die TSV-Kicker nach der Vizemeisterschaft den Aufstieg knapp verfehlten. Innerhalb kurzer Zeit musste man zu vier Relegationsspielen antreten, die an die Substanz gingen. Begeistert zeigte sich Bernreiter vom Zusammenhalt und der großen Begeisterung der Fans, die den TSV-Fußballern bei den Entscheidungsspielen den Rücken stärkten. In der laufenden Saison musste das Senioren-Team von Beginn an ein großes Verletztenlager kompensieren, das sich langsam lichtet und Zuversicht aufkommen lässt. Bernreiter und auch Trainer Daniel Hartl sind zuversichtlich, den zweiten Platz noch erreichen zu können. Die 2. Mannschaft hat in der vergangenen Saison die Meisterschaft nur knapp verpasst. Bernreiter wertete auch den Jugendbetrieb innerhalb der JFG positiv, aus der immer wieder junge Spieler nachrücken, mit denen der TSV-Kader aufgestockt werden kann. Ebenso positiv sei der Spielbetrieb der kleinsten TSV-Kicker in den Spielklassen E1 bis 3, G und F, die von einem großen Betreuerstab auf die Jugendklassen vorbereitet werden. "Die Richtung stimmt und die Ernte wird auf kurz oder lang reife Früchte tragen", sagte Bernreiter.

Manfred Moser blickte für die Sparte Eisstock auf die Wintersaison 2021/22 und die vergangene Sommersaison, in der man unter anderem den 1. Platz beim Kreisturnier belegte. Die 1. Mannschaft musste jedoch auf Asphalt den Abstieg aus der Bayern- in die Oberliga hinnehmen. Die 2. Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksklasse. Paradeteam der TSV-Stockschützen ist die 1. Mannschaft auf Eis, die sich in der Wintersaison den Verbleib in der 2. Bundesliga sicherte. Mannschaft 2 schaffte mit Rang 11 den Verbleib in der Kreisoberliga. Ansonsten wurden noch einige "Giggerlturniere" mit den Ortsvereinen durchgeführt und ein offizielles Turnier mit fünf Landkreisvereinen veranstaltet. Am 13. November ist der TSV Ausrichter des ersten Wettbewerbstags der 2. Bundesliga. Beginn ist um 10 Uhr in der Deggendorfer Eissporthalle.

Trotz Einschränkungen durch Corona-Maßnahmen konnte der Turnhallenbetrieb 2002 der Abteilung Turnen wieder stattfinden, berichtete Spartenleiterin Susanne Jogwich schriftlich. Mit dem Neustart nach den Sommerferien sind die Maßnahmen weggefallen und vom Leiterteam konnte ein "Tag der offenen Tür" organisiert werden, bei dem die älteren Kinder die Möglichkeit hatten, dass Kinderturnabzeichen zu erwerben. Der Einsatz hat sich gelohnt, zumal die Veranstaltung weitere Familien dazu animierte, sich für das Eltern-Kind-Turnen zu interessieren. Neu gewählt wurde die Sparten-Vorstandschaft, die wieder von Susanne Jogwich angeführt wird. Ihr zur Seite stehen als Stellvertreterin Susanne Achatz, Schriftführerin Brigitte Käspeitzer, Kassenführerin Tamara Hüttinger sowie als Beisitzerinnen Shanna Englmeier und Sandra Unverdorben.

Die Jahresberichte würdige Mathias Berger in seinem Grußwort als beispielgebend für eine gut funktionierende Vereinsstruktur. Den Geehrten gratulierte er für die Jahrzehnte bewiesene Vereinstreue. Der TSV stehe als mitgliederstärkster Verein im Markt auf einer soliden Basis, auf der sich weiter aufbauen lässt.

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EHRUNGEN

60 Jahre Mitgliedschaft: Josef Herböck, Walter Renz, Karl Brebeck, Anton Bernauer, Rudi Achatz und Siegfried Achatz.

50 Jahre: Christian Fuchs, Adolf Krampfl, Reinhold Zettelmeier und Otmar Weber.

40 Jahre: Andreas Achatz, Alois Augenstein sen., Hilde Augenstein, Manfred Eder jun., Christian Biermeier, Roland Bernreiter, Gisela Hain, Jürgen Achatz und Stefan Bayerer.

30 Jahre: Markus Memminger, Andreas Wagner, Martin Reichenberger, Sebastian Lallinger, Anton Weber, Heinz Hohenwarter, Georg Blüml, Sylvia Lallinger, Stephanie Leimböck und Robert Stangl.

20 Jahre: Salih Afyon, Mileta Cokanovic, Lukas Falk, Ludwig Falk, Gerhard Kobilke, Matthias Kremheller, Denise Sievers, Hubert Einhellig, Ruppert Mittermüller, Benjamin Ehrlich und Matthias Wiesmann.