Leck an Tankwagen
Schwefelsäure ausgelaufen: Gefahrguteinsatz bei Papierfabrik in Plattling

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr

Ein Leck im Tank, wahrscheinlich verursacht durch eine gerissene Schweißnaht, ließ 97-prozentige Schwefelsäure auslaufen. −Foto: Bauer

Schwefelsäure auf der Straße: Am Donnerstagvormittag hat ein Tankwagen vom Autobahnkreuz Deggendorf über die B8 bis zum Werksgelände der UPM-Papierfabrik in Plattling (Landkreis Deggendorf) den farblosen Gefahrstoff verloren, der die Haut reizen bis ätzen und hoch konzentriert sogar Silber zersetzen kann.



Die Feuerwehren aus Plattling, Deggendorf und Michaelsbuch sowie die Werksfeuerwehr von UPM bannten die Gefahr, indem sie die 97-prozentige Schwefelsäure umgehend mit Wasser verdünnten und so für die Verkehrsteilnehmer unschädlich machten. Straßensperren waren nicht nötig, der Verkehr lief trotz ausgelaufener Flüssigkeit weiter.

Leck wenigen zu geringem Gewicht aufgefallen



Aufgefallen war das Leck im Tank kurz nach 9 Uhr beim Wiegen in der Papierfabrik. „Zu wenig Gewicht, das war verdächtig“, so der stellvertretende Werkleiter Josef Kovacs. Wie es dazu kam, war zunächst unklar. Wahrscheinlichstes Szenario: eine gerissene Schweißnaht am Tankkessel.
Die alarmierten Einsatzkräfte – Feuerwehren, Rotes Kreuz und Polizei – flickten das Leck und stellten sicher, dass keine weitere Säure entweicht. Die Zone rund um den Tankwagen dekontaminierten sie mit einem Bindemittel, auf der Straße machten sie den Gefahrstoff mit viel Wasser unschädlich. „Das hat zum Glück sehr gut und sehr schnell geklappt“, so Kreisbrandrat Erwin Wurzer, der den Einsatz führte. Für die Allgemeinheit sei das Risiko ausgeräumt.

Gefährliches Umpumpen



Der gefährlichste Moment für die Einsatzkräfte: Um 14 Uhr wurde die verbliebene Schwefelsäure im Tankwagen in ein spezielles Gefahrgutfahrzeug umgepumpt werden. Dabei gilt ABC-Wachsamkeit: Vollschutzanzug, Atemschutzmaske. Und – wenn auch geringe – Explosionsgefahr! „Wenn das Leck größer ist als gedacht, könnte es eine heftige chemische Reaktion geben“, so Wurzer. Gegen 15 Uhr kam dann die Entwarnung: Alles ist gut gegangen beim Umpumpen und der Einsatz wurde beendet.