Landesliga Mitte
Richtungsweisendes Bayerwald-Derby: Ruhmannsfelden gegen Lam unter Druck – „Oberpfalz-Woche“ für DEG-Teams

16.11.2023 | Stand 16.11.2023, 16:13 Uhr

Nach fünf Niederlagen wollen die Ruhmannsfeldener um Jonas Achatz (r.) gegen Lam den Bock umstoßen. Das Hinspiel entschieden die Osserbuam mit 3:2 für sich. − Foto: Alexander Bloch

Endspurt in der Landesliga Mitte! Abgesehen von wenigen Nachholspielen sind die Teams auf Bezirks- und Kreisebene bereits in der Winterpause. Die Verbandsligisten dagegen müssen noch zweimal ran – und wollen sich vor der kalten Jahreszeit mit einem Punktepolster eindecken. Sowohl der Spvgg Ruhmannsfelden (gegen die Spvgg Lam) als auch den drei Deggendorfer Klubs stehen brisante Partien bevor – jeweils gegen Mannschaften aus der Oberpfalz.



Ruhmannsfelden – Lam:
Endlich den Bock umstoßen – nichts Sehnlicheres wünschen sich die Spieler, Verantwortlichen und Fans der Spvgg Ruhmannsfelden. Die Lerchenfeldkicker mussten zuletzt fünf, zum Teil sehr bittere, Niederlagen einstecken und sind auf den vorletzten Tabellenplatz gerutscht. Gegner am Samstag (14 Uhr) ist die Spvgg Lam. Es kommt also zu einem echten Bayerwaldderby, das mit viel Tradition und Prestige verbunden ist. Ruhmannsfeldens Sportchef Alois Wittenzellner hat in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt, ist sich aber sicher, dass die Mannschaft intakt ist. „Natürlich merkt man mittlerweile, dass die Leichtigkeit ein wenig fehlt, aber im Training ist Zug und Leben drin.“ Nichtsdestotrotz ist man sich klar, dass nun „richtungsweisende Tage“ bevorstehen. „Wir wollen zeigen, dass wir uns zuletzt unter Wert verkauft haben“, so Wittenzellner, der mit einer körperlich robusten Partie auf dem engen Kunstrasenplatz in Ruhmannsfelden rechnet. „Wir brauchen eine sehr gute Leistung und müssen die starken Einzelspieler der Osserbuam n den Griff bekommen.“ Schwierig einzuschätzen sind die Lamer ohnehin. Immerhin gab es bei der Spielvereinigung gerade erst einen Trainerwechsel: Der erst 27-jährige Lorenz Kowalski folgte auf Franz Aschenbrenner (55). „Daher werden sie bestimmt mit einem anderen System auftreten“, vermutet Alois Wittenzellner. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Niklas Tremmel, der erkrankt ist. Ansonsten können die Trainer Martin Kress und Erich Hagengruber auf den gesamten Kader zurückgreifen.



Deggendorf – Kareth-Lappersdorf:
30 Punkte auf dem Konto und elf Vorsprung auf die Abstiegszone. In Deggendorf kann man sich beruhigt auf die Winterpause freuen. Den TSV Seebach hatten die Schützlinge von Spielertrainer Dominik Schmöller zuletzt sogar bei einer 2:1-Führung 15 Minuten vor Schluss auf der „Schaufel“, erkämpfte sich ein 2:2-Remis. „Wir haben die Grundtugenden, die es zu dieser Jahreszeit braucht, auf den Platz gebracht und sind mit dem Punktgewinn sehr zufrieden“, bilanziert Spielertrainer Schmöller nach dem harten Fight auf tiefen Seebacher Geläuf. Genau diese Tugenden wie Zweikampfstärke, Gewinn zweiter Bälle und Standardsituation, will der Übungsleiter auch am Freitagabend gegen das Überraschungsteam der Saison, den TSV Kareth-Lappersdorf, sehen. Für Schmöller wird es wieder spannend zu entscheiden, wen er diesmal ins Rennen gegen den Tabellendritten schickt. Zu den Verletzten gesellt sich nun auch noch Kapitän Nick Hauner hinzu, der aufgrund einer roten Karte gesperrt ist. „Die U19 ist aber immer parat“, verrät Schmöller beruhigt. „Die Zusammenarbeit mit Ben Penzkofer ist hervorragend“, sagt Schmöller, der immer auf die Deggendorfer Talente zurückgreifen kann. Interessant wird auch sein, wo gespielt wird. Heute ist noch nicht sicher, ob auf dem Trainingsplatz, auch als „Käfig“ bekannt, oder auf Kunstrasen die Kugel rollt.



Schwandorf-Ettmannsdorf – Seebach:
In Seebach trauert man noch den verlorenen Punkten gegen die „Grün-Weißen“ nach. Leader Weiden ist daraufhin auf fünf Zähler davongezogen. Für die Stern-Elf heißt es nun: Dranbleiben! Doch beim SV Schwandorf-Ettmannsdorf ist erneut eine hochintensive Partie zu erwarten. „Gegen Ettmannsdorf haben wir uns immer schwergetan. Sie haben eine gute Mannschaft mit tollen Einzelspielern“, weiß der Sportliche Leiter Gunther Peukert. Ein Blick in die Historie dieses Duells verrät es: In jedem Aufeinandertreffen ging es eng her und meist entschied nur ein Tor über Sieg oder Niederlage. Die Bilanz: Vier Seebacher Siege bei fünf Niederlagen. Was positiv stimmt: Zweimal gingen die Seebacher zuletzt vom Ettmannsdorfer Spielfeld als Sieger vom Platz. Das soll auch diesmal gelingen. „Wir wollen die drei Punkte“, sagt Peukert, der bis zum Winter mit seiner Mannschaft so lange wie möglich vorne dranbleiben möchte. Bei der Auswahl für die Startelf hat Trainer Manfred Stern wieder die Qual der Wahl. Einzig hinter Sandro Nickl steht verletzungsbedingt ein Fragezeichen. Ansonsten können alle Spieler die lange Reise nach Schwandorf antreten.



Luhe-Wildenau – Osterhofen:
Die Spvgg Osterhofen zeigte nach der 0:4-Pleite beim TSV Seebach am vergangenen Wochenende gegen Ettmannsdorf ein ganz anderes Gesicht. „Wir haben richtig gut gespielt, haben vor allem in der ersten Halbzeit richtig gute Chancen rausgespielt“, freut sich Christian Dullinger über den 3:2-Erfolg gegen den Rangfünften. Für die Herzogstädter gilt es nun in beiden verbleibenden Spielen des Jahres noch ein sattes Polster auf die Abstiegszone zu schaffen. Beim SC Luhe-Wildenau sowie nächste Woche zuhause gegen den ASV Burglengenfeld können die Osterhofener fette Beute im Kampf um den Ligaverbleib machen. Aber das wird sich der Gegner wohl auch vornehmen. „Gegen Luhe-Wildenau wird es natürlich ein ganz anderes Spiel werden“, betont Dullinger. „Das ist nicht mehr vergleichbar mit dem Luhe in der Vorrunde“, fährt Dullinger fort. Dort feierten die Osterhofener ihren ersten Saisonsieg. Maßgeblich verantwortlich dafür war Ashour Abraham der in seinem Debüt gleich zweimal einnetzte. Das dies keine Eintagsfliege war ist hinlänglich gekannt. Wie dem auch sei, ist unter Flutlicht ein Kampfspiel zu erwarten, da auch die Platzverhältnisse bei anhaltendem Niederschlag nicht optimal sein können. Die Oberpfälzer mussten dadurch schon mal eine Partie absagen. Der Tabellenzehnte ist so oder so gewappnet. „Wir werden uns optimal vorbereiten“, verspricht Dullinger, der wieder auf den von seiner Erkältung genesenen Mittelfeldmann Kilian Grabolle zurückgreifen kann. Bis auf den langzeitverletzten Kapitän Tobias Lemberger plagen sich einige noch mit Erkältungen herum. „So geht’s den anderen aber auch“, sagt Dullinger gelassen. Anstoß ist um 16 Uhr.

SpVgg Landshut – Hauzenberg: Wehwehchen auskurieren und Kraft tanken für die letzten beiden Partien der Herbstrunde: Der FC Sturm Hauzenberg geht mit Zuversicht in den Jahres-Endspurt. Am Samstag steht allerdings die knifflige Aufgabe bei der SpVgg Landshut an, einem Team, das seit sechs Runden ohne Niederlage (zwölf Punkte) und auf dem besten Weg in gesicherte Tabellenregionen ist. „Uns erwartet mal wieder ein ganz enges Kunstrasenmatch, bei dem Kleinigkeiten entscheiden werden“, glaubt Sportvorstand Markus Reischl. Die personelle Situation bei den Granitstädtern hat sich nicht wirklich entspannt. Zwar sind die länger verletzten Christoph Traxinger und Dominik Manzenberger wieder fit, dafür fehlt Bastian Schmid, der sich im Training eine Sprunggelenksblessur zugezogen hat. Und natürlich muss Trainer Dominik Schwarz auch die beiden „Rotsünder“ TM Christoph Obermüller (zwei Spiele Sperre) und Manuel Mader (vier Spiele) ersetzen. „Wir werden trotz allem eine schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken. Es wäre halt schön, das Spiel mit elf Mann zu beenden und idealerweise die drei Punkte mitzunehmen“, sagt Reischl. Schon das ersten Aufeinandertreffen in Hauzenberg musste Anfang August witterungsbedingt auf dem Kunstrasen ausgetragen werden, der FC Sturm behielt hier in Unterzahl nach „Rot“ gegen Eralb Sinani mit 2:1 die Oberhand. Bei der SpVgg Landshut und eine Woche später zum Ausklang gegen den TSV Bogen wollen die aktuell viertplatzierten Staffelberger maximal punkten, um sich so eine ideale Ausgangsbasis fürs Frühjahr zu schaffen.

− fn/fed/He



Landesliga Mitte / 21. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Spvgg GW Deggendorf – Kareth-Lappersdorf (Hinspiel: 0:2); Samstag, 14 Uhr: Roding – Bad Kötzting (1:1), Spvgg Ruhmannsfelden – Lam (2:3), Schwandorf-Ettmannsdorf – Seebach (1:3); 15 Uhr: Landshut – Sturm Hauzenberg (1:2), Bogen – Regenstauf (1:1); 16 Uhr: Luhe-Wildenau – Spvgg Osterhofen (0:3); Sonntag, 15 Uhr: Burglengenfeld – Spvgg Weiden (0:3); Spielfrei: Tegernheim. Dienstag, 21. November, 19.30 Uhr: Luhe-Wildenau – Bad Kötzting (0:2).