Die Sanierung der Stinibrücke in Künzing (Lkr Deggendorf) liegt im Zeitplan: Darüber ist neben den Bürgern, die wegen dem Abriss der alten Brücke eine Umleitung in Kauf nehmen müssen, auch Bürgermeister Siegfried Lobmeier erfreut. Die Gemeindespitze verschaffte sich am Mittwoch vor Ort einen Überblick über den aktuellen Stand, als gerade auf der westlichen Seite ein Kran die tief ins Erdreich geschlagenen Spundwände herauszog. Erstaunt zeigte sich der Bürgermeister über die Kostenexplosion: 800000 Euro wird die Sanierung kosten.
Im Rahmen des "Hilfsprogramm für Hochwasserschäden für Kommunen" hat die Gemeinde Künzing eine 100-prozentige Förderungszusage erhalten. Was bei der Sanierung ins Auge sticht, sind die logistisch aufwendigen "Nebenarbeiten". Da der Raupenbagger wegen des verschlammten Bachbettes nicht den rund acht Meter kurzen Weg durch den Angerbach Ableiter nehmen kann, um auf die andere Seite zu gelangen, ist ein größerer Aufwand von Nöten. Das schwere Arbeitsgerät wird auf einen extra angeforderten Tieflader verladen und über zehn Kilometer auf dem Straßenweg zum gegenüberliegenden Ufer befördert. Neben dem zeitlichen Aufwand, bedeutet dies laut Bauleiter auch eine finanzielles Plus von rund 1000 Euro.
Nachdem am Mittwoch die Spundwände entfernt wurden, wird ein Leergerüst erstellt und der Überbau eingeschalt. Nächste Woche folgen die Bewehrungs- und Betonierarbeiten. Bürgermeister Lobmeier rechnet damit, dass Anfang November die Arbeiten an der Brücke selbst abgeschlossen sind und mit der Straße begonnen wird. Um zu vermeiden, dass die Brücke wie früher schnell überflutet wird, soll sie 1,30 Meter höher gebaut werden. Dadurch muss auch das Niveau der Straße auf beiden Seiten angehoben werden.
Lobmeier ist zuversichtlich, dass die Brücke noch heuer fertiggestellt, die Asphaltierungsarbeiten abgeschlossen und die Stinibrücke wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Dies sei unbedingt nötig, da sich die Förderung nur auf dieses Jahr beziehe.
− jos
