Plattling
Verkehr: Ausschuss wartet Nutzung des Molkerei-Areals ab

22.07.2020 | Stand 12.10.2023, 10:29 Uhr

Bedarf für ein Stoppschild sieht die Polizei an der Einmündung des Hoferwegs in die Lagerhausstraße nicht. −Foto: Winderl

Braucht es ein Stoppschild an der Einmündung des Hoferwegs in die Lagerhausstraße? Dies hat der Verkehrsausschuss bei einem Ortstermin an der Kreuzung am Dienstag besprochen. Bürger hätten Angst vor der unübersichtlichen Stelle.

Vor Ort machten sich die Ausschussmitglieder ein Bild von der Situation. Bernhard Waltl, der Leiter des Ordnungsamtes, klärte sie über die Stellungnahme der Polizei zur Einmündung auf. Es komme hier nicht vermehrt zu Unfällen – innerhalb der vergangenen zehn Jahre habe es einen Unfall mit Blechschaden an dieser Stelle gegeben. Die Polizei sieht an dieser Stelle keinen Bedarf für ein Stoppschild statt des derzeitigen "Vorfahrt gewähren"-Zeichens. Eine Anregung ist jedoch, die schon sehr ausgeblichene Sichtlinie zu erneuern und die Zickzack-Linie noch ein Stück zu verlängern, damit geparkte Autos die Sicht nicht zusätzlich beeinträchtigen.

Bürgermeister Hans Schmalhofer (CSU) hielt diesen Vorschlag für einen sinnvollen Kompromiss. "Ansonsten müssen wir mal sehen, was auf dem Molkereigelände entsteht. Falls dort Wohnbebauung kommt, gibt es an dieser Einmündung vielleicht mehr Verkehr, dann können wir uns das ja noch einmal ansehen." Stephan Bieber (SPD) schlug vor, vielleicht noch einen Spiegel an der Einmündung anzubringen – ein Großteil der Ausschussmitglieder fand jedoch, dass diese oft dazu führen, dass die Autofahrer weniger aufpassen.

Zurück im Sitzungssaal beschloss der Verkehrsausschuss einstimmig, dass kein Stoppschild angebracht werden soll, die Zickzacklinie jedoch verlängert sowie der Sichtstreifen erneuert werden.

Im gleichen Bereich spielte sich ein weiterer Punkt ab, der auf der Tagesordnung des Ausschusses stand: Es wurde beraten, ob die Einbahnstraßenregelung in der Friedenstraße zwischen der Molkereistraße und dem Bahnhofplatz aufgehoben werden soll. "Wir haben die Einbahnstraße damals eingeführt, um den Verkehr an der Grundschule zu entzerren", erklärte Schmalhofer. Dafür würde es aber vielleicht auch reichen, erst ab der Einmündung der Molkereistraße die Einbahnstraßenregelung geltend zu machen. So könnten Menschen, die etwa zum Bahnhof fahren, vielleicht keinen Parkplatz finden, über Molkereistraße und Friedenstraße in einer kleinen Schleife wieder zurückfahren – bisher war dafür ein umständlicher Umweg nötig. Dritter Bürgermeister Max Thoma (CSU) war dagegen: "Der Bus fährt entlang der Friedenstraße und wenn da jemand entgegenkommt, wird es eng. Das war damals einer der Gründe, die Einbahnstraße einzuführen."

Auch ein anwesender Vertreter der Polizei hatte Bedenken wegen des Schulbusses. "Der fährt aber nur für einen kurzen Zeitraum und den restlichen Tag nicht. Das muss man eben abwägen", fuhr er fort. Rein rechtlich sei es kein Problem, nur einen Teil einer Straße als Einbahnstraße zu deklarieren.

Thoma schlug dann noch vor, stattdessen die Einbahnstraßenregelung in der Molkereistraße aufzuheben – diese sei damals nur wegen des Milchverarbeitungsbetriebs eingeführt worden, der ja nicht mehr existiert. Diese Idee stieß grundsätzlich auf Zustimmung, der Ausschuss will jedoch auch hier die künftige Nutzung des Geländes abwarten und mit in die Entscheidung einbeziehen. Somit stimmte der Ausschuss gegen die Änderung der Einbahnstraßenregelung.