Es sind starke Bilder, die bis zum Karfreitag in der Kirche St. Michael zu sehen sind. Herbert Muckenschnabl, Kunsterzieher aus Neuschönau am Rande des Nationalparks Bayerischer Wald, hat mit schwarzer Ölfarbe klare Linien und Figuren auf braune Jute gemalt. Ausdrucksstarke, schlanke Hochformate hängen an den weißen Wänden zwischen den Aposteln, wie wenn sie genau dahin gehören würden.
Bewusst habe er nicht die traditionellen Kreuzwegstationen wie "Jesus wird zum Tode verurteilt", "Jesus fällt zum ersten mal hin" oder "Jesus stirbt am Kreuz", interpretiert, sagte Muckenschnabl am Samstagabend im Gotteshaus. Er wollte die Geschichten erzählen, die dazwischen stehen. Die Geschichten, in denen sich menschliche Grundsituationen spiegeln. Oft sind diese sehr zwiespältig.
Kreisheimatpfleger Florian Jung fand, dass es im Landkreis Deggendorf keine Kirche gebe, in welche diese Bilder besser passten als nach St. Michael in Plattling. Eine moderne, helle und großzügige Kirche mit viel Platz für diese kraftvollen Bilder. Muckenschnabl kennt Jung schon länger, weil er sich bei den Kunst- und Museumsfreuden Hengersberg um die Ausstellungen im Spital kümmert. Als der Künstler ihn fragte, ob er einen guten Ort wisse, wo die Bilder in der Passionszeit hängen könnten, sei ihm St. Michael eingefallen, erzählte Jung.
In einem kurzen Abriss erklärte er die Motive auf den Bildern und für welche Befindlichkeit sie stehen: Der Zyklus beginnt mit dem Einzug in Jerusalem. Alle freuen sich und jubeln Jesus zu, aber die Evangelisten deuten bereits in dieser Freude, diesem Jubel an, dass nun die letzten Tage für Jesus beginnen, in denen er vieles aushalten muss und hingerichtet wird. Das Thema ist enttäuschte Freude.
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Mit starkem Strich hat Herbert Muckenschnabl aus Neuschönau menschliche Geschichten aus der Passionszeit nachgezeichnet. In der Plattlinger Stadtpfarrkirche St. Michael sind sie bis Karfreitag, 10. April, zu sehen.
