Ein Buch muss gelesen werden, damit die Geschichte darin zum Leben erweckt werden kann. Trotzdem mussten in den vergangenen Wochen in der Stadt- und Pfarrbücherei Plattling rund 33000 Bücher und andere Medien in den Regalen verwaisen – wegen der Corona-Krise musste auch sie schließen. Damit ist jetzt aber Schluss: Die Pforten sind für Leseratten nun wieder geöffnet.
"Mei, hab ich mich gefreut, dass Sie wieder aufmachen", sagt Karolina Schmid gleich zur Begrüßung, als sie die Bücherei betritt. "Schön, dass ich wieder herkommen kann." – "Wir freuen uns auch", entgegnen die Mitarbeiterinnen der Bücherei. Die Kunden gehen ein und aus, freuen sich, endlich wieder Lese-Nachschub besorgen zu können. "Heute früh gab es schon einen kleinen ,Run‘", erzählt Bücherei-Leiterin Beate Altmann. Damit es nicht zu viel wird – maximal 15 Personen dürfen gleichzeitig in der Bücherei sein – muss sich jeder Kunde vor dem Eingang einen von 15 Körben nehmen, in dem er dann seine Bücher transportieren kann. Gibt es keinen Korb mehr, muss man draußen warten. "Schlangestehen gab es bis jetzt aber noch nicht – mal sehen, wie es heute Nachmittag wird!", sagt Altmann.
Nach der Corona-Schließung wollen viele Leser ihre alten Bücher wieder zurückgeben. Aber: Wenn ein Buch während der Schließung überzogen worden ist, ist natürlich keine Gebühr fällig. "Und die Leute haben auch jetzt noch bis 6. Juni Zeit, die Bücher zurückzubringen", erklärt Altmann. So wolle man verhindern, dass es in den ersten Tagen zu einem großen Gedränge kommt.
Und obwohl sie froh darüber ist, dass sich die Bücherei nun wieder mit Leben füllt, war die Zeit des Stillstands für sie und ihre Kolleginnen keine Zeit der Ruhe. Im Gegenteil: In den vergangenen Wochen wurde geputzt, umgeräumt, aussortiert und neu angeschafft. "Wir haben Inventur gemacht, da waren wir gut beschäftigt – wir sind damit auch noch gar nicht fertig! Jetzt läuft das eben nebenher zum Betrieb weiter", sagt Altmann.
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