Keine Großveranstaltung bis Ende August. Diese Botschaft ist am Mittwochabend angekommen, auch in Plattling. Wenngleich Bundeskanzlerin Angela Merkel den Begriff "Großveranstaltung" nicht mit einer konkreten Besucherzahl definierte, war allen klar: Volksfest, Nibelungenmarkt und Heimatfest mit Wasserprozession werden im Sommer 2020 nicht stattfinden. Die PZ hat erste Reaktionen dazu eingeholt:
Zweiter Bürgermeister Hans Schmalhofer: "Ich halte die Entscheidung, Großveranstaltungen nicht abzuhalten, grundsätzlich für vernünftig. Es ist schade, da schon viele Vorbereitungsarbeiten getroffen worden sind. Es ist aber in diesem Fall wichtiger, Vernunft walten zu lassen. Insbesondere beim Volksfest stehen wir mit Festwirten und Schaustellern in engem Kontakt. Die Absage hegt keine unlösbaren Komplikationen."
Nibelungen-Urgestein Karl-Heinz Astner: "Mit dieser Entscheidung habe ich gerechnet. Die Planungen sind angelaufen, die kann man nun auf Eis legen. Man muss überlegen, wie man verfährt, ob man den zweijährigen Turnus eventuell unterbricht und den Markt 2021 nachholt. Die steigenden Zahlen an Infizierten und Toten sind unglaublich."
Martin Halser, Vorsitzender des Nibelungen-Festspielvereins: "Wir haben damit gerechnet, aber insgeheim noch gehofft, den Markt durchführen zu können. Die Absage ist verständlich, aber insbesondere für uns Schauspieler hart. In den Jahren, in denen Historienspiel aufgeführt wird, haben wir Darsteller relativ wenig vom Markttreiben. Die Absage trifft uns – wir haben auch schon kleinere Aktionen vorbereitet –, aber eben auch Fieranten sowie die zahlreichen Vereine, die gewiss mit Einnahmen gerechnet haben. Einen spontanen Einfall hatte ich noch: In kleinerer Form könnte man vielleicht das Mittelalter im Winter nach Plattling holen, damit die Nibelungen nicht ganz in Vergessenheit geraten."
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