Plattling
Hautnah dran am Prozess des Kunstschaffens

10.09.2020 | Stand 12.10.2023, 10:29 Uhr

Die Buden stehen bereits, fehlen nur noch die Künstler. Auf sie freuen sich die Organisatoren (v.l.) Bürgermeister Hans Schmalhofer, Cornelia Geisberger vom Kulturamt, stellvertretender Bauhofleiter Christoph Grimm und Leiter Hubert Huber. −Foto: Winderl

Viele Kulturveranstaltungen konnten im Corona-Jahr 2020 nicht stattfinden. Umso wichtiger sei es der Stadt Plattling gewesen, die Veranstaltungen, die trotz der Hygieneauflagen möglich sind, durchzuziehen, erklärt Bürgermeister Hans Schmalhofer. Gemeinsam mit Geschäftsleiter Josef Hofmeister, Cornelia Geisberger, Sachbearbeiterin im Kulturamt, und Organisator Hubert Huber stellte er das Programm des Künstlersymposiums am Ludwigplatz vor.

Wegen der Corona-Pandemie musste das Symposium heuer zwar verschoben werden, wird nun im September jedoch nachgeholt. "Wir haben es extra so gelegt, dass auch Schulklassen und Kindergärten wieder kommen können", so Schmalhofer. "Es sind wieder tolle Künstler dabei." Wichtig sei für ihn gewesen, dass Künstler mit verschiedenen Herangehensweisen an das Thema "Drachentöter Siegfried und/oder Hagen von Tronje" ausgewählt werden – durch die Nutzung verschiedener Materialien wie Stein, Holz, Stahl, Beton und Keramik sei das gelungen.

Dass die Plattlinger außerdem klassische Fest-Schmankerl, die man sich zu Hause eher nicht zubereitet, vermissen, habe der Erfolg des Volksfestes To Go gezeigt – deswegen wird es jeweils am Freitag, 18. September, von 17 bis 21 Uhr sowie am Samstag, 19. September, von 11 bis 15 Uhr am Ludwigplatz Schupfnudeln, Steckerlfisch und Bratwurstsemmeln geben – die Freiwillige Feuerwehr und die Kellerbuam bereiten die Speisen zum Mitnehmen zu.

Hubert Huber ist es etwas Besonderes, dass das Künstlersymposium stattfinden kann. "Im Gespräch mit Künstlern habe ich erfahren, dass viele Symposien abgesagt wurden. Umso mehr freut es mich, dass es hier in Plattling klappt." Er dankte Stadtrat, Bauhof und Kulturamt für die Unterstützung bei der Durchführung. "Als Interessenvertreter der Künstler freut es mich, dass sie wieder aktiv werden können." Ausstellungen seien inzwischen zwar möglich, aber Vernissagen etwa, wo die Künstler auch in Kontakt mit Menschen kommen, nicht. "Symposium heißt zusammenkommen, miteinander arbeiten. Ich glaube, es wird super."

Huber lädt alle Bürger, Schüler und Kindergartenkinder herzlich ein, nächste Woche vorbeizukommen und – unter Einhaltung der Abstandsregeln – den Künstlern bei ihrem Schaffen zuzusehen. Mit dabei sind dieses Mal der österreichische Künstler Manfred Hellweger, der mit Motorsäge und Schnitzeisen arbeitet, Michael Rofka, die tschechische Künstlerin Markéta Váradiová, die einen großen Jurakalkstein bearbeitet – eine Herausforderung für den Bauhof, diesen zum Ludwigplatz zu transportieren, erzählt Huber am Rande – sowie Ulrike Ströbele (PZ berichtete). "Alle hoch professionell", versichert Hubert Huber. Das müssten sie auch sein – beim Symposium müssen sie schließlich eine Woche lang Höchstleistung bringen.

PROGRAMMTäglich arbeiten die Künstler nächste Woche an ihren Kunstwerken. Donnerstag, 17. September, 18 Uhr, Besuch der Kunststätte und Austausch, 19 Uhr, Lesung von Hans Obermeier für geladene Gäste; Freitag, 18. September, 19 Uhr, Brennen der Feuerskulptur von Ulrike Ströbele; Samstag, 19. September, 14 Uhr, Abschluss und Präsentation der Kunstwerke für geladene Gäste; Sonntag, 20. September, 16 Uhr, Lesung der "Nibelungengschicht auf Boarisch Teil III" von Hans Obermeier mit Präsentation der neuen Illustrationen von Klaus Busch im Bürgerspital, Platzreservierung nur nach telefonischer Anmeldung bei Hans Obermeier.