Plattling
Christkindlmarkt in diesem Jahr in der Corona-Edition

02.10.2020 | Stand 18.09.2023, 4:55 Uhr

Ein solches Bild wie aus dem vergangenen Jahr, als Plattlings Christkindl Antonia Müller die dicht gedrängten Besucher auf dem Magdalenenplatz anlächelt, wird es im Dezember 2021 definitiv nicht geben. −Foto: Archiv Geisberger

"In der gewohnten Form ist unser Christkindlmarkt auf dem Magdalenenplatz in diesem Jahr nicht machbar", sagt Bürgermeister Hans Schmalhofer zur PZ. Entfällt die beliebte vorweihnachtliche Tradition also komplett? Nein, nicht ganz. Im nichtöffentlichen Teil der Kulturausschusssitzung am Donnerstagnachmittag, 1. Oktober, wurde über eine Ersatzlösung diskutiert – über einen Christkindlmarkt in der Corona-Edition quasi.

Dicht gedrängte Menschenmassen, die sich unter dem Magdalenendach an den verschiedenen Buden vorbeidrängen, einen Glühwein oder eine Bratwurstsemmel in der Hand – so schön diese Beschreibung auch klingt, sie passt für die Stadtverwaltung so gar nicht zusammen mit der sich wieder verschärfenden Corona-Lage in Bayern und den damit einhergehenden Hygiene- und Abstandsregelungen. "Das wäre in der jetzigen Zeit nicht verantwortbar", sagt Bürgermeister Schmalhofer deshalb auch klipp und klar.

Sein Vorschlag, den er dem Kulturausschuss am Donnerstag vorgestellt hat, sieht deshalb vor, dass über den Stadtplatz verteilt vor Geschäften und Gaststätten einzelne Buden aufgestellt werden, an denen dann zum Beispiel Glühwein, kulinarische Schmankerl, aber auch Süßwaren oder Kunsthandwerk angeboten werden.

Schmalhofer will so einerseits Plattlings Geschäftswelt einbinden, auf der anderen Seite aber auch den Vereinen, die durch den Ausfall des regulären Christkindlmarkt mit deutlichen finanziellen Einbußen rechnen müssen, etwas bieten. Buden auf den Freischankflächen der Wirte am Preysing- und Luitpoldplatz hätten außerdem den Vorteil, dass dort die Hygieneregeln besser eingehalten werden könnten, weil zum Beispiel Glühweingläser anständig gespült werden können.

In welchem zeitlichen Rahmen diese Ersatzversion des Christkindlmarkts stattfinden soll, steht derzeit noch nicht fest. Auf keinen Fall sollen die Buden über die gesamte Adventszeit geöffnet sein, sondern es wird an einzelne Wochentage inklusive verlängerter Geschäftsöffnungszeiten oder auch mal ein verlängertes Wochenende gedacht. Innerhalb der nächsten 14 Tage werde man sich dazu mit den Geschäftsleuten, Gastronomen und Vereinsvertretern zusammensetzen, um die jeweiligen Bedürfnisse abzufragen, so Schmalhofer. Die Stadträte im Kulturausschuss waren mit dieser Lösung einverstanden.

Kirchweihmarkt bereits abgesagt
Vor einem ähnlichen Problem wie beim Christkindlmarkt steht die Stadtverwaltung bei den Sonntagsmärkten, bei denen regelmäßig mehrere tausend Menschen über den Stadtplatz schlendern. "Wir dürfen in der jetzigen Situation keine größeren Menschenmassen produzieren", so der Bürgermeister. Der Kirchweihmarkt wurde deshalb bereits abgesagt, beim Kathreinmarkt will man noch die Lage im November abwarten. Eine Absage scheint aber auch hier wahrscheinlich.