Die Starkbierfeste des FC Obergessenbach und des FC Gergweis sind seit Jahren die Höhepunkte der Fastenzeit in der Stadtgemeinde Osterhofen. Im Vorjahr ist die "Gessnbecka Bockbierbande" Anfang März gerade noch dem ersten "Lockdown" entkommen und konnte ihr Fest im Landgasthof Kirschner abhalten, das "Gergweiser Starkbier-Komitee" dagegen musste sein Starkbierfest eine Woche später bereits komplett absagen.
"Das war schade, denn zur im März 2020 anstehenden Kommunalwahl hatten wir für jeden Kandidaten ein Lied vorbereitet und zum sonstigen Geschehen ein paar Filmchen für unser Nachrichtenmagazin ‘Katastrophal’ gedreht", ärgert sich Organisator Hans-Peter "John" Altbauer. Auch den Wieland-Saal hatten die Veranstalter schon weiß-blau fürs Fest dekoriert. "Da seitdem nichts mehr los war, sieht der Saal noch immer so aus", berichtet Altbauer.
Sepp Altmann, Ehrenamtsbeauftragter und ehemaliger Vorsitzender des FCO, berichtet vom besonders guten Besuch im Vorjahr, als sich aufgrund der Kommunalwahl alle Bürgermeister und Osterhofener Stadtratskandidaten beim Kirschner-Wirt eingefunden hatten. "Das Glück war uns 2020 gleich zweimal gewogen", stellt Altmann fest. "Erstens, weil wir unser Fest durchführen konnten, und zweitens, weil sich niemand dabei angesteckt hat."
Heuer treffen die Corona-Einschränkungen beide Vereine zugleich. Das ist für Altmann genauso ärgerlich wie für Altbauer, denn beide Vereine hatten übers Jahr fleißig Themen gesammelt und sich Kurioses notiert. Zudem hätte sich nach den zahlreichen politischen Pannen in Zusammenhang mit der Bekämpfung der Pandemie den Fastenpredigern "Bruder Martin" Hölldobler (Obergessenbach) und "Bruder Reiner" Miedl (Gergweis) in diesem Jahr außerordentlich viel Stoff zum "Derblecken" angeboten. "Das textliche Futter heben wir uns nun für 2022 auf", betonen die Organisatoren. Dann werde eben umso schärfer "geschossen". Das Gleiche gilt für die satirische Nachrichtenshow "TV Brutal" mit Sepp Altmann und Stefan Oberleitner in Obergessenbach sowie die "Katastrophal"-Nachrichten mit Tobias Etschmann und Peter Heizinger in Gergweis.
Doch so ganz ohne dunkles Bier wollten die Veranstalter aber doch nicht ins neue Jahr starten: Die Mitglieder der "Gessnbecka Bockbierbande" prosteten sich bei einer Videokonferenz mit "Maulkorb" (Mundschutz) zu, das "Gergweiser Starkbier-Komitee" wollte zumindest einmal zusammenkommen, um das bislang für die Ankündigung obligatorische Spaßfoto zu schießen, was bislang leider nicht gelungen ist. In beiden Ortschaften ist die Hoffnung groß, im nächsten Jahr die Leute wieder unter normalen Umständen "derblecken" zu können.
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