Osterhofen
LLR-Schüler stimmen als Abgeordnete ab

07.02.2022 | Stand 19.09.2023, 2:31 Uhr

In der Aula stimmten die Schüler über das Gesetz ab. −F.: Dattenberger

Einen Einblick in den Alltag eines Abgeordneten des Bayerischen Landtags (MdL) haben die Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen der Landgraf-Leuchtenberg-Realschule (LLR) am Freitag bekommen. Sozialkundelehrer Dominik Schwarz hatte das Planspiel "Der Landtag sind wir" an die Schule geholt.

Die Aktion wird im Auftrag des Landtagsamtes in Zusammenarbeit mit dem Centrum für angewandte Politikforschung (C.A.P.) an der Ludwigs-Maximilians-Universität durchgeführt. Dabei begeben sich die Jugendlichen mit einer fiktiven Biografie in die Rolle von Abgeordneten. So waren unter den Parlamentariern z.B. ein Elektromeister, ein Filmemacher und ein freiberuflicher Musiklehrer zu finden. Nach der konstituierenden Sitzung in der Aula wurden die Schüler den Fraktionen der Freien, der Konservativen, der Ökologen und der Sozialen zugeteilt. Im Anschluss ging es in die Fraktionssitzungen, die von Garcia Causevic, Julia Potthoff und Tobias Urbin – allesamt Mitglieder der Forschungsgruppe Jugend und Europa am C.A.P. – geleitet wurden.

Alle Fraktionen mussten sich mit einem Gesetzesentwurf zur Stärkung des Verbraucherschutzes beschäftigen. Zuerst wurden die Vertreter für die Ausschüsse "Umwelt und Verbraucherschutz", "Ernährung und Landwirtschaft" sowie "Wirtschaft und Landesentwicklung" gewählt. Nach Zuteilung der jeweiligen Aufgaben ging es zur inhaltlichen Abstimmung. In den Fraktionen wurde über den Gesetzesentwurf diskutiert. Als "Abgeordnete" konnten sie nachvollziehen, was es bedeutet, auf der einen Seite die Interessen des ganzen bayerischen Volkes zu vertreten, auf der anderen Seite aber nur dem eigenen Gewissen verpflichtet zu sein. Nicht zuletzt muss ein Mitglied einer Landtagsfraktion gewillt sein, gemeinsame Positionen einzunehmen und diese durchzusetzen. Auf Arbeitsblättern wurden die Position der eigenen Fraktion und die dazugehörigen Argumente dokumentiert.

Abschließend hatten die Fraktionen im Plenum die Möglichkeit, den Gesetzesentwurf zu diskutieren. Die Fraktionsvorsitzenden versuchten, in ihren Plädoyers für bzw. gegen die Beschlussvorlage des federführenden Ausschusses zu überzeugen. Im Anschluss an diese lebhafte Diskussion erfolgte die Abstimmung über das Gesetz durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Das Ergebnis war eindeutig und mit der Abstimmung des Gesetzes war die parlamentarische Arbeit beendet.

Das Planspiel ist seit Jahren fester Bestandteil der politischen Bildung an der LLR. Es ist bestens dazu geeignet, jungen Menschen einen Einblick in die Wege und Abläufe des parlamentarischen Arbeitens und die politische Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Darüber hinaus werden die Jugendlichen mit den Abläufen der Demokratie vertraut gemacht, was gerade in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Diskussionen wichtig ist.

− oz