Wenige Minuten nachdem Stefan Kastenmeier, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Künzing, den Ehrenabend für verdiente Mitglieder am vergangenen Samstag offiziell eröffnet hatte, unterbrach eine Alarmierung die Feierlichkeiten. Ein Areal im benachbarten Thannberg musste ausgeleuchtet werden, damit ein Rettungshubschrauber sicher landen konnte. Die Aktiven Feuerwehrkameraden eilten mit ihrem Kommandanten Michael Erndl an der Spitze umgehend zu Hilfe.
Der Abend hatte für den Verein wenige Stunden zuvor in der St.-Laurentius Kirche begonnen. Bei einem Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Alfred Binder, wurde beim Entzünden von Kerzen den verstorbenen Mitgliedern gedacht. Der Geistliche überbrachte den Anwesenden Grüße von Bischöflich Geistlichem Rat Willibald Nigl. Als Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Künzing hätte der Pfarrer im Ruhestand gerne die Messe mitzelebriert, musste sich aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen.
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus "Zum Dorfwirt" begrüßte Stefan Kastenmeier neben den Jubilaren zahlreiche Ehrengäste. Der Vorstand dankte allen, die sich für das "Ehrenamt Feuerwehrdienst" stark machen. "Aktive Mitglieder rücken aus, wenn Pipser oder Sirene signalisieren, dass Menschen in Not sich auf die Hilfe der Feuerwehr verlassen", honorierte Kastenmeier. Wie auf Kommando erfolgte zeitgleich die eingangs erwähnte Alarmierung. Den "Ruheständlern" dankte Kastenmeier, dass sie auch in ihrer passiven Zeit dem Verein weiterhin die Treue halten. "Finanzielle Unterstützung ist nicht wegzudenken und hilft, die gesellschaftlichen Belange des Vereinslebens, die Kinder- und Jugendarbeit oder die Anschaffung von einsatztaktischen Geräten zu ermöglichen", wandte sich der Vorsitzende an die fördernden Mitglieder der Feuerwehr.
Alle Vereinsmitglieder haben "eine Basis für das erfolgreiche Fortbestehen der Künzinger Wehr geschaffen", blickte Kastenmeier optimistisch in die Zukunft. In Künzing wisse man bei der Gemeinde ebenso wie in der Bevölkerung um den hohen, unverzichtbaren Stellenwert der Florianijünger, sprach Bürgermeister Siegfried Lobmeier. In den 152 Jahren seit Gründung der Künzinger Wehr habe sich im Feuerwehrwesen viel verändert.
Baufortschritt beim Feuerwehrhaus
Bei regelmäßigen Übungen bringen Männer und Frauen ihre Freizeit ein, machen sich mit der Technik der neuesten Gerätschaften vertraut und proben für den Ernstfall. Der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Künzing, über dessen Fortschritte Lobmeier informierte, beweise, dass die drei Bürgermeister und der Gemeinderat die Feuerwehr mit dem nötigen Equipment unterstützten. Erst kürzlich gab man im Rathaus "grünes Licht" für Vergabe und Ausschreibung eines neuen Fahrzeuges. Die Warteliste liege derzeit bei 20 bis 24 Monaten, dämpfte Lobmeier zu hohe Erwartungen. Abschließend dankte er der Vorstandschaft für die gute Zusammenarbeit und den Familien der Vereinsmitglieder für die Unterstützung bei der Ausübung des Ehrenamtes.
MdB Thomas Erndl betonte die Wichtigkeit regelmäßiger Ehrungen. Sie seien Anerkennung für jahrzehntelanges Engagement. Wichtig ist auch, "Leidenschaft und Begeisterung für die Feuerwehr an die Jugend weiterzugeben, um das Fortbestehen zu sichern". Eine Maßnahme, die in Künzing in vorbildlicher Weise umgesetzt wird, lobte der Bundestagsabgeordnete.
Nicht alle der 127 Vereinsmitglieder, denen an diesem Abend mit einer Ehrenurkunde für ihre jahrzehntelange Treue gedankt werden sollte, konnten den Termin wahrnehmen. Kassier Fabian Friedenberger bat die anwesenden Jubilare nach vorne, wo ihnen Vorsitzender Stefan Kastenmeier, sein Stellvertreter Stefan Frommelt, Bürgermeister Siegfried Lobmeier und MdB Thomas Erndl gratulierten.
Kommandant Michael Erndl, Daniel Linsmeier und Florian Sigl konnten nach Rückkehr aus dem erfolgreichen Einsatz ebenfalls ihre Auszeichnung in Empfang nehmen. Erndl übernahm die letzten drei Ehrungen des Abends: Im Namen des Freistaates Bayern überreichte er Urkunden, unterzeichnet vom Bayerischen Staatsminister Joachim Herrmann, sowie Feuerwehrehrenzeichen an Stefan Steinhuber (25 Jahre aktive Dienstzeit bei der FF), Johann Nagl (40 Jahre) und Reinhard Hartl (40 Jahre).
Als Ehrengäste waren Fahnenmutter Natalie Saller, Ehrenvorstand Wilhelm Mahler, MdB a.D. Bartholomäus Kalb sowie Ehrenbürger der Gemeinde Künzing Johann Haböck gekommen. Zudem waren die Ehrenmitglieder Johann Weinfurtner, Sebastian Stumpf, Georg Hierer, Johann Klingseis, Josef Weinzierl sowie Johann Haslinger vor Ort. Ehrenkommandant Johann Aigner sen., Ehrenmitglied Johann Thalmeier und KBM Konrad Seis hatten sich entschuldigt.
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Das Feuerwehrehrenzeichen erhalten und dafür geehrt wurden Kommandant Michael Erndl (v.l.), Stefan Steinhuber, Johann Nagl und Reinhard Hartl. Dazu gratulierten MdB Thomas Erndl (v.r.) und Bürgermeister Siegfried Lobmeier. −Fotos: Brumm
Johnann Klingseis (Mitte) wurde für 70-jährige Zugehörigkeit bei der FF Künzing geehrt.
