Der Regen ist gestern Vormittag immer stärker geworden: Passend zum Wetter wurde die Schutzhütte für den Waldkindergarten in Altenmarkt (Stadt Osterhofen, Lkr. Deggendorf) aufgestellt. Damit können ab September die ersten Kinder die Einrichtung besuchen: "Wir freuen uns, wenn das erste Kinderlachen ertönt und der erste Waldkindergarten in der Region eröffnet werden kann, sagte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier.
Um 8 Uhr hatte die Firma Wolf damit begonnen, das Holzhaus im Stadtwald aufzustellen, zum Pressetermin um 11.30 Uhr war die Hütte komplett montiert. Die nebenliegende Firma hatte die Schutzhütte konzipiert, gebaut und aufgestellt – im Zuge der guten Nachbarschaft, erläuterte Alois Konrad, Geschäftsführer im Bereich "Fertighaus". Zudem sei der Einsatz nicht ganz uneigennützig: "Das sind unsere künftigen Mitarbeiter", Konrad hofft, dass sich Kinder, die den Waldkindergarten besuchen, vielleicht mehr für Berufe in der Baubranche interessieren.
Die Hütte sollte eigentlich bei der üblichen Schaumontage im Zuge von Wolfs Maifest aufgebaut werden, führte Matthias Meier von der Gebäudebau-Planung der Firma Wolf aus. Doch das Fest musste leider ausfallen. Gebaut wurde es in Holztafelbauweise. Angefügt werden noch ein Vordach sowie eine Veranda an der Stirnseite.
Zudem erinnerte Bürgermeisterin Sedlmeier an die zahlreichen Arbeiten, die der Bauhof für die Einrichtung des neuen Waldkindergartens erledigt hat: Bereits vor dem Aufbau der Schutzhütte wurden (mit der Firma Steinleitner) die Waldwege befestigt sowie durch Humus und Gehölz ein natürlicher Wall geschaffen. Die Bauhof-Mitarbeiter erstellten die Punktfundamente für das Gebäude, errichteten Häuschen und Fundament für eine Komposttoilette, bauten die nötigen Einrichtungsgegenstände und versetzen den Trimm-Dich-Pfad.
Nachdem die Schutzhütte nun aufgestellt ist, wird der Bauhof auf der Veranda ein Blechdach anbringen, den Fußboden im Innenbereich verlegen, Einrichtungsgegenstände sowie Herd einbauen und Sitzmöglichkeiten vor der Schutzhütte errichten.
Auch Förster Marko Ambros freut sich, dass es nun einen Waldkindergarten in Osterhofen geben wird und hat sich bereits im Vorfeld dafür eingesetzt. Dazu gehörten auch die Ausholzungsmaßnahmen, für die es auch Kritik gab. Doch im unteren Bereich des Stadtwaldes wären diese ohnehin notwendig gewesen. Im oberen Bereich am Waldkindergarten wurden zwei Holzhauer-Profis engagiert, die mittels Hebebühne Totholz entfernten: "Jetzt sind die Bäume auch bei Sturm sicher und stabil."
"Jeder ist mit mit Herzblut dabei", freute sich Caroline Weber von den Johannitern über die Fortschritte für den neuen Waldkindergarten, sie dankte im Namen der Johanniter auch für die Schutzhütte als Unterschlupf.
Waldkindergarten-Kinder verbringen die meiste Zeit im Freien – in Osterhofen im Stadtwald. Die Einrichtung befindet sich mit Stadtpark, Spielplätzen und Kneippanlage in der Umgebung in einer tollen Lage, freute sich Bürgermeisterin Liane Sedlmeier. Einzig die Eltern müssen bereit sein, dass sie ihre Kinder nicht bis vor die Haustüre fahren können. Bei Unwetterwarnung dürfen die Kinder Unterschlupf in die nahe gelegene Grundschule kommen.
Der Waldkindergarten bietet Platz für 20 Kinder, acht Anmeldungen bestehen bereits – damit könne die Einrichtung im September ruhig anlaufen. Dann soll auch die offizielle Einweihung erfolgen.
− gs
