Osterhofen
BRK-Helfer zogen Mann aus der Zisterne

12.01.2021 | Stand 18.09.2023, 5:11 Uhr

Mit dem Bolzenschneider schnitten die BRK-Helfer den Gitterzaun auf, um den Mann aus der Zisterne holen zu können. −Foto: Schmidkonz

Im OZ-Bericht über die Rettungsaktion am Sonntag Nachmittag an der Industriestraße hat die Polizei-Inspektion Plattling die Zuständigkeiten falsch zugeordnet.

Zuständigkeiten falsch zugeordnet

Wie berichtet, hatte ein 34-jähriger Osterhofener, der zusammen mit seiner Frau spazieren ging, bemerkt, dass deren Hauskatze auf dem Betriebsgelände einer Firma auf einen Baum geklettert und von dort in eine Zisterne gefallen war. Um das Tier zu retten, war der Mann über die Umzäunung der Zisterne geklettert und dabei selbst in den Behälter gestürzt. Da sich der Mann nicht selbst aus der etwa drei Meter tiefen Zisterne retten konnte, verständigte die Ehefrau die Rettungsleitstelle. Daraufhin rückte das BRK Osterhofen mit Wasserwacht und Bereitschaftsdienst an.

Über Zaun geklettert und abgestürzt

Es war daher nicht die Feuerwehr Osterhofen, die den Mann rettete, sondern das Rote Kreuz. Wie BRK-Bereitschaftsleiter Daniel Schmidkonz berichtet, habe Florian Brumm, der mit Stefan Ruschitschka im Rettungswagen saß, die Umzäunung des Regenrückhaltebeckens mit einem Bolzenschneider aufgeschnitten. Schmidkonz warf dem Unfallopfer einen Sack mit Rettungsleine zu, doch der Mann war bereits so stark unterkühlt, dass er sich nicht mehr daran festhalten konnte. Die Sanitäter registrierten Kältezittern und andere Erfrierungserscheinungen bei einer Körpertemperatur von lediglich 34 Grad. "Ein paar Minuten später wäre er vermutlich tot gewesen", vermutet Daniel Schmidkonz.

Bis zur Brust im eiskalten Wasser

Bis zur Brust stand der Mann im eiskalten Wasser und konnte den erhöhten Betonrand der Zisterne nicht erreichen. Daher legten sich Wasserwacht-Bereitschaftsleiter Erwin Kaupa und Schmidkonz hin, um den Erfrierenden trotz beengter Verhältnisse an den Händen herauszuziehen. Ihre Kameraden sicherten die Retter und hielten sie derweilen an den Beinen fest. FF-Kommandant Manfred Ziegler war vor Ort dabei, musste aber nicht eingreifen.

Einsatz mit der Wasserwacht

Vorsorglich wurde der Mann wegen Unterkühlung mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der alarmierte Rettungshubschrauber wurde nicht benötigt. Was mit der geretteten Katze passiert ist, wissen die BRK-Einsatzkräfte nicht. Jedoch sind sich Kaupa und Schmidkonz sicher, dass der Mann ohne seine Frau verloren gewesen und in der Zisterne wohl nicht so schnell gefunden worden wäre.

− sch