„Plötzlich Bagger vor der Tür“
Kunden in Niederalteich von Telekom-Ausbau überrascht

„Plötzlich standen die mit einem Bagger vor der Tür“ – Bürgermeister kündigt schnellere Information an

15.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:03 Uhr
Diana Millgramm

−Symbolbild: imago

Das Verlegen der Hausanschlüsse im Rahmen des Breitbandausbaus durch die Telekom hat in Niederalteich (Landkreis Deggendorf) bereits begonnen, wie Bürgermeister Albin Dietrich in der letzten Gemeinderatssitzung mitteilte.



„Es werden jetzt Arbeiten durchgeführt, bei denen kein Asphalt benötigt wird, da der nicht lieferbar ist.“ Die Mitteilung allgemein überraschte nicht alle Gemeinderäte. „Es wäre schon gut, wenn die Telekom mitteilen würde, wann die Bauarbeiter kommen“, kritisierte Petra Nadolny (BF/ÖDP). Sie selbst habe den Anschluss zwar beantragt, aber noch keinen Vertrag unterschrieben. „Plötzlich standen die mit einem Bagger vor der Tür und haben alles aufgerissen – ich war nur durch Zufall daheim.“ Gerade, weil es sich um umfangreiche Maßnahmen handele und zum Beispiel auch das Pflaster auf dem Grundstück entfernt werden müsse, wäre eine Absprache im Vorfeld wichtig.

An der Reaktion von Dietrich konnte man ablesen, dass nicht nur Nadolny vom Besuch des Bautrupps überrascht gewesen ist. „Wir haben die Verantwortlichen bereits einbestellt, weil das bisher nicht optimal gelaufen ist.“ Die Telekom habe frühestmöglich anfangen wollen mit der Maßnahme und da hätten sich die Hausanschlüsse auf privatem Grund, bei denen keinen Asphalt benötigt wird, angeboten. „Normal sollten die sich aber ankündigen und mit dem Eigentümer besprechen, wohin der überhaupt den Anschluss haben will.“

Dass die Gemeinde nur immer zwei Tage im Vorhinein über geplanten Maßnahmen Bescheid bekomme und dann die betroffenen Niederalteicher per Flugblatt informieren will, fand Martin Emlinger (BF/ÖDP) gerade für Berufstätige zu kurzfristig.

Anna Denk (UWG) hatte erst einmal Mitleid mit dem Bautrupp, der habe sich sicher einiges anhören müssen von den aufgebrachten Kunden. „Dabei hätten sich alle über den schnellen Anschluss gefreut, hätte man das vernünftig angekündigt.“ Ein weiteres Problem: Die Bauarbeiter hätten sich kaum in Deutsch verständigen können und wären auch optisch nicht wirklich als Telekommitarbeiter auszumachen gewesen. „Und da sind die Leute natürlich heutzutage vorsichtig.“ Genau aus diesen Gründen hätten bereits Gespräche stattgefunden. „Ich gehe davon aus, dass das jetzt besser läuft“, gab Dietrich seiner Hoffnung Ausdruck.

− mil