Nächstes Konzert am 2. Dezember
Jahreskonzert der Plattlinger Liedertafel: Von Ruby Tuesday bis Wonderful World

27.10.2023 | Stand 27.10.2023, 17:00 Uhr
Sonja Meier

Beim Singen war voller Körpereinsatz vom Chor gefordert. − Foto: Sonja Meier

Die Liedertafelkonzerte in Plattling sind rar gesät und darum freuen sich die Fans guter Chormusik schon Wochen im Voraus, wenn wieder ein Termin angekündigt wird. Donnerstagabend war es dann wieder so weit und die Plattlinger strömten in Scharen in den Josefsaal, der sich schon eine halbe Stunde vor Beginn komplett füllte.

In kräftig-einfarbigen Oberteilen bildete der Chor ein buntes, fröhliches Bild in dieser grauen Jahreszeit. Er legte los mit einem Song, dessen Titel er auch als sein Motto erkoren hat: „Make your own kind of music“ von Cass Eliott schallte durch den Raum und stimmte gleich auf fröhliche Manier auf den Abend ein. Die Stimmen der 25 Sänger erfüllten den Saal bis hoch zur Empore und machten jedes Mikro überflüssig. Lediglich der am Keyboard sitzende Tobias Kühbeck nutzte einen Verstärker, als er den Chor musikalisch professionell begleitete.

Nach dem Jahrzehnte alten Schlager-Evergreen „Heißer Sand“, der einst von Mina interpretiert wurde, kam der Hochzeitsklassiker „Stay with me“ von Sam Smith an die Reihe, der lustigerweise von einer eher lauen Partnerschaft erzählt. Gut, dass die frisch Vermählten den Text wohl nicht allzu genau kennen. Abwechselnd durften die Chormitglieder die einzelnen Songs mit kleinen Anekdoten und musikalischer Historie ankündigen, was nicht nur informativ fürs Publikum war, sondern wegen der Tücken des dazu genutzten Mikrofons auch für einige Lacher sorgte.

Nach dem mit viel Pathos versehenen „Rain and Tears“ von Aphrodites Child, das sichtbar die Handschrift des griechischen Gründers Vangelis trug, folgte das folkloristisch angehauchte „Ring Bell“ von Miriam Makeba, die vor allem für ihren Welthit „Pata Pata“ bekannt geworden ist. Die eher sanfte Seite der Rolling Stones zeigte „Ruby Tuesday“ gefolgt von dem höchst romantischen „You light up my life“ von Debbie Boone. Dieser Song zählt zu den Paradestücken der Liedertafel und wird von allen wirklich mit höchster Inbrunst intoniert, was mit einem rauschenden Applaus belohnt wurde. „Yellow River“, ein Welthit aus den 70ern, wurde dank der Begeisterung des Chors zu einem reißenden Fluss und führte direkt zum titelgebenden Song des Abends: „Killing me softly with his song“ von Jori Libermann wurde schon über hundert Mal gecovert, sogar von Frank Sinatra und Elvis. Auch die Liedertafel zeigte einen schöne Chorversion, die mit viel Applaus die Pause einläutete.

Zu Beginn des zweiten Teils gedachte man des langjährigen Chormitglieds Margit Scheichenzuber, die im Frühjahr verstorben war. Ihr zu Ehren wurde in Stück des österreichischen Sängers und Kabarettisten Ludwig Hirsch gesungen: „Sternderl schauen“. Es stachen musikalisch besonders „Wonderful World“ von Sam Cooke heraus, das fast jeder streckenweise mitsingen konnte, sowie ein Solo von Milena Niewöhner, die mit ihrer beeindruckenden Altstimme „A Million Dreams“ aus dem Film „The greatest Showman“ vortrug. Ein auf Suaheli gesungenes Vaterunser ließ den Sängern Respekt zollen, denn das Auswendiglernen dieser Zeilen war bestimmt nicht einfach! Das gerade in Kriegszeiten anrührende „Imagine“ von John Lennon sowie „Downtown“ von Petulah Clark beendeten das abwechslungsreiche Programm des Abends. Als herbeigeklatschte Zugabe wurde noch einmal „Killing me softly“ zum Besten gegeben, bevor die zahlreichen Besucher in die Nacht entlassen wurden.


Wer die Liedertafel live erleben möchte, sei auf folgendes Konzert hingewiesen: Am Samstag, 2. Dezember, um 19 Uhr, findet in der Stadtpfarrkirche St. Magdalena ein Adventskonzert zugunsten des Vereins Sternstunden statt. Neben dem Chor wirkt auch das Plattlinger Blechbläserensemble mit.