Prädikat „Umweltschule in Europa“
Grundschüler stellen im Bauausschuss Osterhofen ihre „Nachhaltigkeitsschule“ vor

19.12.2023 | Stand 19.12.2023, 17:47 Uhr

Stolz präsentieren die Kinder der Grundschule Altenmarkt, Rektorin Tanja Anthofer (8.v.l.), Konrektorin Michaela Schmid (7.v.l.) sowie Umweltpädagogin und Mitglied der Schulleitung Alexandra Steinhuber (8.v.r.) ihre Fahne für die „Umweltschule in Europa “ – „Internationale Nachhaltigkeitsschule“.  − F.: gs

Zum zweiten Mal hat die Grundschule Altenmarkt (Stadt Osterhofen) das Prädikat „Umweltschule in Europa“ und „Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erhalten. Zur ersten Verleihung hatte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier 2022 die Schüler besucht, nun kamen Vertreter der Grundschule mit Rektorin Tanja Anthofer, Konrektorin Michaela Schmid und Umweltpädagogin sowie Mitglied der Schulleitung Alexandra Steinhuber ins Rathaus. In der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Dienstag stellten sie ihre Ziele vor und erklärten, warum sie das Prädikat erhalten haben.

Das Prädikat wurde für das Engagement im vergangenen Schuljahr verliehen. Die Projekte dafür stellten fünf Schüler dem Ausschuss vor: Fair Trade ist ihnen wichtig, erläuterte Adrian. Dafür hatten sie verschiedene Schokoladensorten probiert und gelernt, wo und wie Schokolade angebaut wird, wo Kinder auf Plantagen arbeiten müssen und es unfaire Löhne gibt. An der Grundschule Altenmarkt bringe der Nikolaus nur noch gerecht gehandelte Schokolade, im Lehrerzimmer gibt es fairen Kaffee und auch die Bälle für die neue Turnhalle seien Fair Trade.

Zweites großes Projekt ist der Schulacker der Grundschule nahe des grünen Klassenzimmers. Hier wurde umgegraben, gepflanzt und gesät sowie geerntet, erläuterte Emma. Anleitung erhielten sie vom Ackercoach, Unterstützung von den Eltern. Angebaut wurden zum Beispiel Kohlrabi, Radieschen, Tomaten, Mangold, aber auch Erdbeeren. Caroline schilderte, dass die Schüler das selbst gezogene Gemüse auch verarbeitet haben und daraus Spieße, aber auch Gemüsekuchen oder Ofenkartoffeln hergestellt und darüber sogar einen Film gedreht haben. Den führten sie im Bauausschuss vor.

Den dritten Schwerpunkt hatten die Schüler auf die gemeinsame Entscheidung und das Mitspracherecht gelegt und dazu Klassensprecherversammlungen einberufen. Hier stellten sie fest, dass sie im Pausenhof mehr Möglichkeiten zur Bewegung brauchen, sagte Magdalena und dankte den Stadträten für die neu geschaffenen Spielmöglichkeiten am Sportplatz.

Seit mehr als 20 Jahren gibt es Umweltschulen in Europa, sie sind in mehr als 70 Ländern Teil des Eco-School-Netzwerks, erläuterte Umweltpädagogin Alexandra Steinhuber. Die Jury besteht aus Vertretern des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), der Akademie für Lehrerbildung und Personalführung (ALP), des Kultusministeriums sowie des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Ziel ist es laut Steinhuber, dass sich die gesamte Schulfamilie dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschreibt. Neben dem Unterricht seien auch Kooperation, Netzwerken, Kommunikation und der wertschätzende Umgang wichtig.

Im Schulprofil der Grundschule Altenmarkt sind Gesundheit und Umwelt aufgenommen sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Soziales und globales Lernen waren Bestandteil der Projekte, die beim Ackerbau oder beim Fair Trade-Einkauf geübt wurden.

Das Siegel als Umweltschule und Nachhaltigkeitsschule sei eine große Wertschätzung für die Arbeit, die in der Schulfamilie geleistet werde. Gleichzeitig betonte Alexandra Steinhuber den gesellschaftlichen Aspekt: Die Grundschule sei die einzige Schulart, in der alle Kinder vereint sind. In diesem Alter bestimmten die Kinder, wo es in der Familie langgeht, so die Pädagogin. Später werden sie die Gesellschaft und die Gemeinde vorwärtsbringen, sich beteiligen und Politik machen. Das können sie bei diesen Projekten verinnerlichen.

Rektorin Tanja Anthofer blickte für die Schule in die Zukunft: Nachhaltige Entwicklungen und demokratische Prozesse seien wichtig, ebenso Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung.

Für die Auszeichnung gab es Applaus von den Stadträten. 2. Bürgermeister Kurt Erndl dankte Schülern und Lehrerinnen mit kleinen Geschenken für ihre Ausführungen und versicherte, die Stadt werde die Schüler auch künftig unterstützen.

− gs