Plattling
Feierabendmusik : Reise durch die Musikwelt

Von Blues Combo bis Kammerchor – Bürgerspital voll besetzt

24.11.2022 | Stand 24.11.2022, 0:00 Uhr

Der Kammerchor brillierte unter Leitung des stellvertretenden Schuldirektors Thomas Hödl.

Von Sonja Meier

Plattling. Es ist der musikalische Dauerbrenner im Bürgerspital: die Feierabendmusik der Berufsfachschule für Musik. Am Dienstag, 22. Dezember, begrüßte die Gesangslehrerin Ursula Mühlbauer die zahlreichen Gäste. Als Anchorwoman führte sie mit viel Hintergrundwissen und Anekdoten durch das abwechslungsreiche Programm, das mit dem schuleigenen Kammerchor unter Leitung des stellvertretenden Schuldirektors Thomas Hödl begann. Ganz in schwarz gekleidet, gaben sie mit „God rest you merry, Gentlemen“, ein traditionelles englisches Weihnachtslied zum Besten, in der Bearbeitung von John Høybye. Wer genau hinsah, erkannte auch die Schuldirektorin Roswitha Artmeier unter den Sängern.

Florian Dennerlein brillierte im Anschluss am Flügel mit einem Walzer von Frédéric Chopin. Liebhaber klassischer Musik erkannten das bekannte Stück schon nach den ersten Noten. Dass die Lehrer an der Schule nicht nur unterrichten, sondern auch komponieren, zeigte Stefan Angelo Radlmaier mit dem Gitarrenstück „Nachher“ – erdacht von Lehrer Johannes Öllinger. Ruhig perlte die gezupfte Gitarre dahin und das Stück erinnerte ein wenig an das „Wohltemperierte Klavier“ von Johann Sebastian Bach. Die kleinere Schwester der Tuba, das Euphonium, stellte Theresa Hanke, begleitet von Klavierlehrerin Hsiao Liu, mit einer „Rhapsody“ von James Curnow vor. Moderne, tiefe Töne erschallten aus dem Instrument, leicht jazzig. Die Tempi wechselten von gemächlich bis fetzig und zeigten die Vielfältigkeit des Instruments auf.

Das Schlagzeugensemble entführte das Publikum mit „Orient Bazar“ in den Fernen Osten, besonders Luca Frey an der „Handpan“, einem modernen Instrument, das mit den Händen geschlagen wird und einem metallenem Ufo mit Dellen ähnelt, faszinierte nachhaltig. Der Sound des Stücks war exotisch und erntete großen Applaus.
Als Kontrast folgte ein klassisches Stück von Beethoven – ein Allegro molto, das Lorenz Kaineder am Flügel und Anna Lena Linke an der Geige virtuos und professionell vortrugen. Nach dem berühmten „Nobody knows the trouble I‘ve seen“, das das Bläserensemble der Schule gekonnt zum Besten gab, folgte mit „Danse du Sax“ ein Saxophon-Stück des Beatles-Arrangeurs Gilles Martin, das Franziska Wolfsteiner fehlerlos vortrug. Besonders der längere Solopart sorgte für zustimmendes Nicken im Publikum.

Antonia Gätzschmann begeisterte mit einem unbekannteren Stück von Debussy am Flügel, das nach einem griechischen Berg benannt war, aber eher perlend wie ein Bergbach anmutete, der sich lebhaft ins Tal schlängelt.
Die neue „Volksmusik“-Abteilung der Berufsfachschule wurde durch das Gitarrentrio unter der Leitung der Lehrerin Elisabeth Hofmann vertreten. Zusammen mit Verena Stanglmayr und Sebastian Englmaier zupften sie aufeinander abgestimmt zwei Stücke, die durchaus Lust auf mehr machten.

Sebastian Englmaier spielte als letzter Solist mit „Adelita“ ein spanisches Lied, das – geefühlvoll gezupft – den Mut der Frauen während der mexikanischen Revolution feiert. Die Jazz-Combo unter Leitung von Martin „Möpl“ Jungmayer beendete das einstündige Programm mit dem schwungvollen „Blues Bossa“, bei dem das Saxophon, gespielt von Andrea Krenn, die Melodie vorgab. Als allseits herbeigeklatschte Zugabe gab die Truppe dann das berühmte Stück „C Jam“ von Duke Ellington zum Besten. Wer mehr sehen möchte, muss allerdings bis zum nächsten Jahr warten. Die nächste Feierabendmusik findet am Dienstag, 31. Januar, um 19 Uhr im Bürgerspital statt.