Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis der letzte Teil des Autobahnzubringers Dingolfing-West fertiggestellt wurde. Entsprechend bezeichnete Loichings Bürgermeister Günter Schuster die feierliche Verkehrsfreigabe am Mittwoch als "Freudentag".
Dem Zubringer wurden jede Menge Steine in den Weg gelegt. "Klagen, Proteste, Verhandlungen und Kostensteigerungen" zählte Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger auf. Entsprechend sagte er, dass er froh sei, bei der Eröffnung der Straße dabei sein zu dürfen und nicht bei den Anfängen. Drei Millionen Euro habe die Stadt Dingolfing für die Straße beigesteuert.
Sechs Millionen Euro kamen vom Freistaat, informierte Festredner Christian Bernreiter, bayerischer Bauminister, und stellte klar: "Wir bauen nicht, weil wir lustig sind." Aber Straßen spielen im ländlichen Raum eine entscheidende Rolle, erklärte Bernreiter. Nicht nur zwischen Teisbach und Loiching engagiere sich der Freistaat. Bernreiter nannte den Ausbau der B20, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Wörth und Loiching oder die vielen Radwege, die gefördert werden. Bernreiter freut sich mit den Menschen aus Schönbühl, Kronwieden und Höfen, die jetzt vom Verkehr entlastet würden und ärgerte sich: "Bei Demonstrationen werden Menschen gerne außen vor gelassen." Daher stellte er auch klar: "Wir freuen uns, dass BMW ein neues Werk plant und das hier plant. Ganz Niederbayern profitiert von diesem tollen Standort."
Es ist kein Geheimnis, dass die dritte Dingolfinger Autobahnausfahrt auf Wunsch von BMW wegen des Dynamikzentrums geplant wurde. Diese sollte einen Zubringer bis nach Teisbach und dann nach Loiching zu den jeweiligen Isarbrücken erhalten. Auf den gut sechs Kilometern wurden 16,5 Millionen Euro ausgegeben. Ursprünglich – im Jahr 2008 – war man von Kosten von neun Millionen Euro ausgegangen.
Vor zwei Jahren wurde der Zubringer bis zur Teisbacher Isarbrücke beendet, jetzt ist die Baumaßnahme abgeschlossen.
Landrat Werner Bumeder eröffnete den Festakt, bedankte sich vor allem bei den Grundstückseigentümern. 45 mussten ihre Grundstücke verkaufen oder tauschen. Hier dankte Bumeder vor allem dem Sachgebietsleiter im Landratsamt, Richard Wagner mit seinem Team, für die "großartige Leistung". Wagner zeigte sich zufrieden: "Eine gelungene Maßnahme." Bumeder freute sich über den neuen Radweg, der auch einen Lückenschluss bedeutet und wusste zu erzählen, dass er bereits sehr gut angenommen werde. "Die Straße ist ein großer Gewinn für die Menschen vor Ort und für den Wirtschaftsstandort Dingolfing-Landau", zeigte sich Bumeder glücklich. Die Straße sei ein Schlüssel für die künftige Entwicklung der Region.
"Jetzt haben wir‘s geschafft." Niemand zeigt sich bei der Eröffnung so glücklich wie Loichings Bürgermeister Günter Schuster, der sich ebenso über den ersten Kreisverkehr in seiner Gemeinde freute. "Das ist eine erhebliche Verkehrsentlastung und eine Aufwertung der Wohngebiete."
Schuster dankte seinem Vorgänger Reiner Schachtner, ebenso Armin Grassinger dessen Vorgänger Josef Pellkofer. Diese hatten zusammen mit dem damaligen Landrat Heinrich Trapp, unterstützt vom früheren Minister Erwin Huber, die Planungen in die Wege geleitet und die Baumaßnahme vorangetrieben.
Diese bekamen alle eine Schere in die Hand gedrückt und zusammen mit Werner Bumeder und Christian Bernreiter wurde das Band über der Straße zerschnitten und die Straße offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Zuvor segneten Pfarrer Pater Roman Piekarski und Pfarrerin Sabine Wiegmann die Straße. Pater Roman: "Auf den guten Straßen wollen wir alle unterwegs sein." Sabine Wiegmann ergänzte: "Alle, die hier fahren, sollen beschützt und bewacht werden. Eine Straße, die entlastet und verbindet."
Bei der Feier gab es keinen Protest. Grünen-Kreisrätin Christine Aigner kochte jedoch innerlich. Sie hofft, dass der Landkreis sich auch bei Maßnahmen gegen den Klimawandel ebenso entschlossen zeige. Die Grünen-Kreisfraktionsvorsitzende Franziska Sänftl aus Loiching blieb der Feier fern.
Bauminister Christian Bernreiter (rechts) war begeistert über die Freude der Bürgermeister nach dem Durchschneiden des Bandes (von links): Günter Schuster, Reiner Schachtner, Armin Grassinger, Josef Pellkofer.
Festredner Christian Bernreiter versprach, dass der Freistaat auch weiter Straßen bauen werde.
Pater Roman Piekarski und Pfarrerin Sabine Wiegmann segneten die Straße.
