Last-Minute-Könige der Kreisliga
Dreimal Siegtor nach der 90. Minute: Der SV Auerbach schickt Trainer und Fans regelmäßig in die Hölle

16.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:03 Uhr

Auerbach außer Rand und Band (v.l.): Gegen Schwarzach trifft Sebastian Wittenzellner, gegen Geiersthal beweist Peter Gallmaier sein glückliches Trainerhändchen , als er den späteren Siegtorschützen Moritz Obergrußberger einwechselt und gegen Plattling herrschte nach dem dritten, späten 2:1-Sieg in Serie Ekstase pur. Fortsetzung folgt? −Fotos: Helmut Müller/Stefan Ritzinger

Der Wahnsinn hat einen Namen – SV Auerbach! Der SV Schwarzach, der SV Geiersthal und die Spvgg Plattling können ein Lied davon singen. Alle drei Partien entschied der Spitzenreiter der Kreisliga-Straubing auf dramatische Art und Weise für sich. Entweder kurz vor Schluss oder in der Nachspielzeit klingelte es im gegnerischen Kasten, brachen anschließend alle Dämme auf Seiten der Truppe von Coach Peter Gallmaier.

„Die letzten drei Spiele waren für mich wie Himmel und Hölle gleichzeitig und grausam zu gleich. Eigentlich nichts für so alte Männer wie mich. Denn wenn man ganz oben ist, dann im nächsten Moment ganz tief fällt, dann ist dass nichts für alte Trainerherzen“, erklärt Gallmaier gegenüber der Heimatzeitung und schnauft ganz tief durch. Der 55-Jährige weiter: „Wir waren eigentlich in jedem Spiel tot und sind immer wieder aufgestanden, weil die Mannschaft bis zur letzten Sekunde an sich glaubt. Und genau deswegen kommen solche Siege noch zustande. Wir spielen zur Zeit einen sehr guten Fußball, machen uns aber dass Leben selber schwer, weil wir beste Chancen nicht in Tore ummünzen können. Trotzdem kann man als Trainer dieses Vereins nur noch stolz sein, denn was im Moment alle Spieler und der gesamte Verein inkl. Fans leisten, ist phänomenal und ich hoffe, sie bekommen am 27. Mai, dass was sie alle verdienen, den Aufstieg in die Bezirksliga.“

„Tore in letzter Sekunde sind ein großes Zeichen“



In Schwarzach sorgte in Minute 89 Sebastian Wittenzellner für die Erlösung, gegen Geiersthal Moritz Obergrußberger in der Nachspielzeit (90.+4). Und wer glaubt, mehr Thriller geht nicht, der hat beim 2:1 gegen Plattling den ultimativen Kick verpasst. 1:1-Ausgleich in der 94. Minute durch ein Eigentor des Plattlingers Tobias Loher, 95. Minute 2:1-Siegtreffer durch Auerbachs Mathias Staniczek. Da war doch schon mal was? Ja, die Mutter aller Niederlagen im Champions-League-Finale 1999 zwischen Manchester United und dem FC Bayern München, als Teddy Teddy Sheringham (90.+1) und Ole Gunnar Solskjær (90.+3) den deutschen Rekordmeister in Tristesse und Depressionen stürzte.

Auerbachs härtester Konkurrent im Aufstiegsrennen, die Spvgg Niederalteich, würde sich wohl am liebsten in den Allerwertesten beißen, könnten sie doch schon mit sechs oder mehr Zählern Vorsprung den Meistersekt kaltstellen beziehungsweise schon Meister sein. Im gleichen Zeitrahmen gab‘s für die Schützlinge von Tobias Stadler drei lupenreine Erfolge mit einem Torverhältnis von 18:2. Michael Martin kann so viel Glück kaum fassen. „Die Tore in letzter Sekunde sind aber auch ein großes Zeichen, dass unsere Mannschaft gewinnen will und auch bis in die letzte Sekunde noch alles gibt, um sich im Titelkampf zu beweisen.“ Oder, wie Kult-Trainer Hermann Gerland es einst über seine Dusel-Bayern formulierte: „Immer Glück ist Können!“


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