Bürgermeister stellt aktuelle Projekte vor
Die kommenden Jahre werden in Außernzell kostenintensiv

09.11.2023 | Stand 09.11.2023, 11:00 Uhr
Petra Killinger

Bürgermeister Michael Klampfl legte im Rahmen der Bürgerversammlung im Würzingersaal Rechenschaft ab.  − Foto: P. Killinger

Einen zuversichtlichen, wenn auch kostenintensiven Blick hat Bürgermeister Klampfl auf die kommenden Haushaltsjahre, zu denen er sich in der kürzlich stattgefundenen Bürgerversammlung im Würzingersaal äußerte.

Konkret wurden seine Aussagen mit der bevorstehenden Umsetzung des Nahwärmenetzes, der Fertigstellung des im Bau befindlichen Feuerwehrhauses, des Radweges zwischen Gunzing und Außernzell sowie der Energieeffizienz beim Betrieb der Kläranlage. Damit stellte er die wichtigsten Maßnahmen für das laufende Jahr und 2024 vor.

Nachdem die Kläranlage in der Vergangenheit mit zahlreichen Störungen auffällig wurde, konnte das Problem an der Belüftungspumpe behoben, die optimale Einstellung der Rechenanlage vorgenommen und damit die Wasserwerte auf ein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht werden. Die Klärschlammpressung läuft optimal und die PV-Anlage zur Energiekostensenkung produziert Strom, obwohl wegen eines fehlenden Wechselrichters der sonnenreiche Sommer nicht mehr berücksichtigt werden konnte.

Am Samstag ist Richtfest beim Feuerwehrgerätehaus



Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses läuft auf Hochtouren. Am kommenden Samstag kann ein erstes Etappenziel, das Richtfest, gefeiert werden. Positiv gewertet hat Klampfl hier die vielen involvierten örtlichen Firmen, die in Kooperation der Feuerwehrkameraden und ihrer Eigenleistung gut zusammenarbeiten. Obwohl ihm aus der Bevölkerung Kritik zu Ohren kam, die sich um die Größe des Gerätehauses drehten, versicherte Klampfl, dass diese sinnvoll und der Bauplatz für eine „grüne Wiese“ zu teuer war.

Gleichermaßen ausgeklügelt wertete er die Radweg-Baumaßnahme zwischen Gunzing und Außernzell. Die Verkehrssituation rechtfertigt das Vorhaben von Landkreis und Kommune, bei dem aktuell in der Umsetzung Eile geboten ist. Noch heuer muss wegen den angezapften Fördertöpfen eine Fertigstellung gewährleistet werden.

Mehr Spielraum dank Kommunalunternehmen



Mehr Spielraum hat der Gemeinderat in diesem Jahr auch mit der Gründung eines Kommunalunternehmens, kurz Kuga, geschaffen. „Es war ein Gebot der Stunde“, so Klampfl, der darin das Nahwärmenetz gut eingebettet sieht. Im Februar kommenden Jahres ist der Baubeginn und damit fällt auch der Startschuss für das Leitungsnetz, für das es nun eine verbindliche Zusage interessierter Bürger braucht. Die gute Nachricht: Der kalkulierte Wärmepreis kann gehalten werden.

Dass Außernzell nun wieder ein Stück weit wächst, ist an den Bauaktivitäten im Baugebiet WA Friedfeld zu sehen. Aktuell werden drei kirchliche Grundstücke bebaut, acht weitere sind reserviert und die drei gemeindlichen Bauflächen verkauft. Ein Buswartehäuschen wurde am Buchenweg auf Anregung der Bürger errichtet und die Drainageleitung des Kindergartengebäudes saniert, nachdem diese durch Versandung komplett verstopft war und für Feuchtstellen im Mauerwerk sorgte. In Angriff genommen wurden auch die Erneuerung etlicher Wasseranschlüsse in der Eginger Straße und die Instandhaltung des Forchenhügellehrpfades, dessen Komplettsanierung und Aufwertung im kommenden Jahr durch den Naturpark Bayerischer Wald ansteht.

Einen großen Applaus gab es für das Dorfladen-Team, das vom Gemeindeoberhaupt großes Lob ausgesprochen kam: „Der Laden läuft gut und ist in den besten Händen“. Ein wenig Sorge bereitet der Verwaltung aktuell der Informationstransport. Das Gemeindeblatt wird mit dem Pfarrbrief verteilt, wobei die Zahl der Abonnenten des kirchlichen Informationsblattes stetig sinkt. Der Bürgermeister titulierte den Umstand als eine schwierige Umbruchzeit, in der sich die Bürger wieder vermehrt an der gemeindlichen Homepage und der Tagespresse orientieren sollen.

Aktueller Haushalt mit Volumen von 6,38 Millionen Euro



Der aktuelle Haushalt umfasst ein Volumen von 6,38 Millionen Euro, das sich in 3,13 Millionen Euro Vermögenshaushalt und 3,25 Millionen Euro Verwaltungshaushalt splittet. Wie der Bürgermeister mitteilte, haben sich die oben genannten Maßnahmen mit ihren enormen Kosten auf die Schuldenentwicklung ausgewirkt.

Das Jahr 2023 steht gegenüber 2022 für einen nochmaligen Schuldenanstieg, der sich mit 3,15 Millionen Euro zum Jahresende beziffern lässt. Positives gibt es zu den Einwohnerzahlen zu vermelden. 1610 Einwohner verzeichnet die Gemeinde. Das macht ein Plus von 36 gegenüber dem Vorjahr. Die Gemeinde wächst, meinte Klampfl, der damit das neue Baugebiet und die Attraktivität zweier Kindergärten und die Grundschule ins Spiel brachte. 68 Kindergartenkinder besuchen aktuell die Einrichtung St. Leonhard, 10 den Waldkindergarten und 70 die Grundschule. Aus der Bilanz des Standesamtes gehen keine Geburten, acht Sterbefälle, zehn Kirchenaustritte und eine standesamtliche Trauung hervor.

Ein großer Dank ging am Ende an die Krieger- und Reservistenkameradschaft, die sich um das Wohl der mehr als 80 Besucher gekümmert hat.