Kreisliga Straubing
Der lachende Dritte: Neuhausen ist im Kampf um Platz 2 plötzlich dick im Geschäft

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 18:45 Uhr
Franz Nagl

Nach der letztjährigen Seuchensaison läuft es beim SV Neuhausen/Offenberg heuer wieder wie am Schnürchen – auch Dank der Tore von Spielertrainer Johann Lauerer ist mit dem letztjährigen Abstiegs-Releganten im Kampf um Platz 2 zu rechnen. − Foto: Franz Nagl

Vorhang auf für die 20. Runde der Kreisliga Straubing. Die TG Straubing hat am Osterwochenende eindrucksvoll ihre Favoritenrolle unterstrichen. Um Platz 2 tobt ein Dreikampf zwischen dem SC Zwiesel, dem SV Neuhausen/Offenberg und dem SV Bischofsmais, der das Topspiel gegen den Ligaprimus verlor.

Die Abstiegsfrage ist ebenfalls noch lange nicht geklärt. Während Kirchroth abgeschlagen das Tabellenende ziert, hat der TSV Lindberg wieder Hoffnung auf den Ligaverbleib. Gegner sind die punktgleichen DJK Straubing, SV Deggenau, der SV Kirchberg mit jeweils 19 Punkten und der ASV Steinach (20). Zweifelsfrei der Kracher des Spieltags steigt aber in Straubing, wo der Spitzenreiter den Dritten aus Neuhausen zum Tanz bittet.

„Alles in allem haben wir wieder Bock und einen starken Kader, mit dem wir noch mal voll angreifen wollen, wir haben absolut keinen Druck und können befreit aufspielen”, so lautete die Parole vom Spielertrainer des SV Neuhausen-Offenberg Johann Lauerer vor dem Beginn der Frühjahrsvorbereitung. Und diese Einstellung stellte die Mannschaft bislang voll unter Beweis. Aus den drei Saisonspielen holten der SVN die volle Punktzahl und liegt nun nur noch einen Punkt hinter dem Aufstiegsrelegationsplatz, der derzeit von den ebenfalls formstarken SC Zwiesel eingenommen wird. Übertrumpft wird diese Bilanz vom nächsten Gegner, dem souveränen Tabellenführer TG Straubing, der samt Wiederholungsspiel zum Auftakt satte zwölf Punkte einsackte und über den Rest der Kreisliga thront. Aber wer außer dem SV Neuhausen-Offenberg kann derzeit dem Spitzenreiter Paroli bieten?

„Die Mannschaft ist hochmotiviert für das Spiel bei der TG Straubing und wir werden alles versuchen, um auswärts zu punkten“, ballt Lauerer vor dem Topspiel die Fäuste. Und sein Optimismus ist nicht unbegründet. „Wir profitieren aktuell von unserem breiten Kader und der guten Wintervorbereitung, in der wir uns gerade im defensiv-taktischen Bereich noch mal verbessern konnten“, erklärt der Spielertrainer die sehr gute Form seiner Mannschaft. Das macht sich auch in Zahlen bemerkbar. Heuer kassierte Keeper Felix Bielmeier erst ein Tor beim Gastspiel in Steinach (3:1). Gegen Kirchberg (4:0) und zuletzt beim 1:0-Sieg über die Spvgg Plattling blieb der SVN ohne Gegentor. „In den vergangenen Spielen haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet, genau diese Einstellung brauchen wir auch am Sonntag beim Spitzenreiter in Straubing. Die TG hat die beste Offensive der Liga und enorme Qualität in der Mannschaft. Wir wollen taktisch clever dagegenhalten, haben aber gleichzeitig überhaupt keinen Druck und können frei aufspielen. Wir gehen als klarer Außenseiter in dieses Spiel, werden nichtsdestotrotz alles in die Waagschale werfen“, so Lauerer, der in jedem Fall auf Sebastian Rothkopf, Sebastian laich, Sebastian Seitz und Dominik treu verzichten muss.

Bezirksliga-Rückkehr nach 34 Jahren?



Denkt man in Neuhausen schon an die Rückkehr in die Bezirksliga nach 34 Jahren? Von 1988 bis zum Abstieg 1990 befand sich der Verein auf dem bislang sportlichen Höhepunkt. Lauerer denkt in diesem Zusammenhang noch an die letzte Saison, die fast in den Abstieg führte. „Letztes Jahr um diese Zeit waren wir voll im Abstiegskampf und dieses Jahr spielen wir wieder vorne mit. Wir wollen natürlich das Maximum für uns diese Saison rausholen. Aktuell spielen wir clever, erarbeiten uns wieder viel mehr Torchancen und stehen taktisch sehr gut. Wir wollen aus den letzten sieben Spielen der Saison so viele Punkte wie möglich sammeln“, sagt der Stürmer (12 Treffer), der sich gegen einen Aufstieg, ob jetzt direkt oder über die Relegation, nicht wehren würde.

Ob jetzt die Saison mit einem Aufstieg gekrönt wird oder nicht – der Verein treibt bereits die Planungen für die kommende Saison kräftig voran. Nachdem bereits die beiden Übungsleiter Johann Lauerer und Andreas Karl weiter machen, kehrt Andreas Köckeis (28) nach drei Spielzeiten als Spielertrainer der Spvgg Stephansposching an die Unterriedstraße zurück. Und mit Alexander Bugl (26, TSV Natternberg) wurde für die Defensive ein absoluter Wunschspieler gewonnen. Doch zunächst liegt der Fokus auf das Saisonfinale und viele Augen sind am Sonntag ab 14 Uhr nach Straubing gerichtet.

Ein Blick auf die restlichen Partien des 20. Spieltags

Plattling – Zwiesel: Die Plattlinger haben sich nach dem 2:2 gegen Bischofsmais mit dem gerechten 0:1 in Neuhausen endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Mit dem SC Zwiesel trifft nun der dritte Relegationskandidat infolge auf die Isarstädter. Für Zwiesel gilt es, die Form weiter zu transportieren. Mit Blick auf das Topspiel kann der Sportklub mit einem Sieg nicht nur Platz 2 halten, sondern entweder den Rückstand auf die TG Straubing verkürzen oder den Vorsprung auf Neuhausen vergrößern. Mehr Motivation kann es für die Schützlinge der Trainer Andreas Wagner, der in der kommenden Saison für den SV Kirchberg an der Seitenlinie steht, und Sven Pertler eigentlich nicht geben.

DJK Straubing – Kirchroth: Für die DJK ist die Partie gegen den Tabellenletzten mit Sicherheit eine ganz wichtige. Ein Dreier ist fast schon Pflicht aber bei weitem auch kein Selbstläufer. Der KSC hat sich in den letzten beiden Partien gegen Schwarzach (3:3) und gegen TG Straubing (1:2) teuer verkauft.

Steinach – Auerbach: Für den ASV wird die Luft immer dünner. Das 2:3 in Zwiesel, mit dem Nackenschlag in der Nachspielzeit, machte den Fehlstart ins Jahr 2024 perfekt. Drei Spiele, drei Niederlagen stehen zu Buche. Mit dem SV Auerbach kommt eine Mannschaft, deren Formkurve nach drei Auftaktniederlagen wieder nach oben zeigt. Mit einem klaren 4:0 hat die Gallmaier-Elf ihre Ergebniskrise überwunden und will in Steinach nachlegen.

Kirchberg – Deggenau: Nichts für schwache Nerven wird wohl diese Partie im Tabellenkeller werden. „Gegen Deggenau ist ein Heimsieg im Abstiegskampf Pflicht“, fordert Kirchbergs Spielertrainer Andreas Winter, der von seiner Mannschaft ein ähnliches Auftreten wir zuletzt gegen Zwiesel sehen will. „Wir spielen fast nur gegen direkte Konkurrenten und haben den Klassenerhalt selber in der Hand“, sagt Winter weiter. Der Gast aus der Deggendorfer Vorstadt schöpft Mut aus dem Ergebnis in der Vorrunde. Damals siegten Schiller, Sammer und Co. deutlich mi 4:0.

Haibach – Lindberg: Lindberg gibt nie auf! Mit diesem Transparent unterstützen die treuen Anhänger der „Gansaldörfler“ ihre Mannschaft hingebungsvoll. Bislang mit Erfolg. Bereits sieben Punkte konnte die Elf von Spielertrainer Armando Schreder in der Restrückrunde sammeln. Das sind exakt so viele wie der TSV in den 16 Spielen zuvor holte. Nun soll der nächste Dreier geholt werden. Das scheint beim SV Haibach nicht unmöglich. Auf eigenem Geläuf zeigt sich der sonst so starke Aufsteiger nicht immer von der Schokoladenseite, verlor schon viermal. Vielleicht sorgen die Waldler für die nächste Schlappe.

Schwarzach – Bischofsmais: Bischofsmais Trainer Marco Eder ist trotz der dürftigen Punktausbeute zuletzt mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden. „Wir hatten einige Leistungsträger zu ersetzen, trotzdem nichts vermissen lassen und mit etwas Glück wären auch mehr Punkte möglich gewesen“, sagt der Spielertrainer, der sich sicher ist, das mit einer ähnlich guten Leistung in Schwarzach ein Sieg möglich ist. Dazu muss die Elf jedoch cleverer agieren. „Durch unsere teilweise ungestüme Spielweise haben wir schon einige Elfmeter und Gegentore kassiert“, beklagt Eder. Der SV Schwarzach hingegen punktet kontinuierlich. Mit Ausnahme gegen die TG Straubing hat der Tabellenachte in der Rückrunde nicht mehr verloren.