Ausgangslage, Personal, Vorbereitung
Der Kreisliga-Ausblick (Teil 1): Bischofsmais, Zwiesel, Neuhausen und Auerbach jagen Primus TG Straubing

10.02.2024 | Stand 10.02.2024, 13:32 Uhr
Franz Nagl

So – wie in dieser Szene über den 1:0-Führungstreffer gegen den SC Zwiesel – will Neuhausens Spielertrainer Johann Lauerer auch in der Frühjahrsrunde jubeln. Aber auch die Glasstädter um Keeper Markus Borgschulze dürfen sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. − Foto: Frank Bietau

Die Kreisliga Straubing bietet seit jeher tolle Fußball-Unterhaltung für die Zuschauer. Die Spiele sind oft eng und überraschend im Ausgang. Jeder kann jeden schlagen und die halbe Liga kämpft um den Meistertitel – oder den Klassenerhalt. Es herrscht Spannung bis zur letzten Minute. Nur wenige Ligen können sich mit diesem Prädikat schmücken. Nach einer fast dreimonatigen Pause beginnen die Vereine jetzt mit den Vorbereitungen für die Frühjahrsrunde.

Die PNP berichtet in zwei Ausgaben aufgeteilt über Ausgangslage und Vorbereitungsinhalte der jeweiligen Vereine, ein Augenmerk liegt außerdem auf personellen Veränderungen. Teil 1: die obere Tabellenhälfte.

Türk Gücü Straubing (Platz 1, 35 Punkte)



Ausgangslage: Sportlich läuft es an der Uferstraße in Straubing mehr als rund. Als Spitzenreiter überwintert der SV Türk Gücü Straubing auf dem Tabellenthron. Nur der Vorsprung auf den zweitplatzierten Bischofsmais beträgt gerade noch 2 Punkte. Bekanntlich sind die drei Punkte, die der TG für das abgebrochene Spiel in Auerbach auf dem grünen Tisch zugesprochen worden sind, wieder aberkannt worden. Das Spiel wurde nun am 17. März neu angesetzt. Dennoch ist die TG Straubing nach den in der Vorrunde gezeigten Leistungen der Topfavorit auf die Meisterschaft in der Kreisliga Straubing. Mit konstant guten Leistungen haben sich die Mannen um ihren Spielertrainer Asllan Shalaj (27) früh in der Spitzengruppe positioniert und eine hervorragende Ausgangslage für die Frühjahrsrunde geschaffen. Die Ergebnisse der Hallenturniere sorgen auch noch für zusätzliches Selbstvertrauen. Mit einem straffen Testspielprogramm mit insgesamt sieben Partien will sich das Team bis zum Rückrundenauftakt am 17.03. gegen den SV Auerbach die nötige Spielpraxis holen. Auch wurden bereits die Weichen für die kommende Saison gestellt. Asllan Shalaj macht als Trainer weiter. Wer ihm als Co zur Seite steht, wird noch bekanntgegeben.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Offizieller Trainingsstart ist am 13. Februar.

Personelle Veränderungen / Zugänge: Michael Suri (FC Aiterhofen-Geltolfing), Ebrima Bondi (RSV Ittling). Abgänge: Granit Bekaj, Mirza Hasanovic, Darius Jurj (Ziel unbekannt).

Testspiele: 10.2. TSV Abensberg (13 Uhr/Kunstrasen Burgweinting), 17.2. TSV Bogen (17.30 Uhr/Kunstrasen Osterhofen), 24.2. FC Dingolfing (15 Uhr/Kunstrasen Dingolfing), 25.2. Spvgg GW Deggendorf (9.45 Uhr/Kunstrasen Deggendorf), 3.3. SG Johannesbrunn-Binabiburg (16 Uhr/Kunstrasen Johannesbrunn), 9.3. ASCK Simbach/Inn (Rasenplatz Simbach).

SV Bischofsmais (Platz 2, 33 Punkten)


Ausgangslage: Sie sind einer der Überraschungen der Kreisligasaison. Als Aufsteiger reiht sich der SV Bischofsmais als einer der Aufstiegsaspiranten ein. „Mit einem Aufstieg in die Bezirksliga beschäftigt sich aber keiner bei uns“, entgegnet der sportliche Leiter Benjamin Ebner allen Gerüchten. „Auch in der Frühjahrsrunde denken wir wieder von Spiel zu Spiel“, betont Ebner. Auch wenn es die Verantwortlichen beim SVB augenscheinlich nicht wahrhaben wollen, sprechen einige Zahlen für eine reelle Aufstiegschance. Neben der TG Straubing machen die Bischofsmaiser die meisten Buden (47) und haben mit Petr Prucha (15 Tore/14 Assists) und Matej Stefl (14/8) die Topscorer der Liga. Überhaupt schlugen die beiden Tschechen ein wie eine Bombe und ließen den nach Vilzing abgewanderten Marco Pledl (23/mittlerweile Profi beim SC Paderborn) fast vergessen. Zudem bleibt der Kader auch nach dem Winter zusammen. Zum Vorbereitungsstart gilt es für Trainer Marco Eder auch die Langzeitverletzten wieder einzubauen. Beste Voraussetzungen also, um vorne so richtig anzugreifen.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Die Waldler legen am 13. Februar los. Vom 7. bis 10 März geht es in ein Kurztrainingslager nach Pilsen (Tschechien).

Personelle Veränderungen: Keine Zu- und Abgänge.

Testspiele: 16.03. FC Teisbach (17 Uhr/Kunstrasen Dingolfing). Weitere Spiele sind noch geplant.

SC Zwiesel (Platz 3, 32 Punkten)


Ausgangslage: „Man hat durch personelle Engpässe im Herbst noch den ein oder anderen wertvollen Punkt verschenkt. Mit einem hinter Bischofsmais und drei Zählern hinter TG Straubing hat man trotzdem eine sehr gute Ausgangslage”, sagt Zwiesels Sportchef Thomas Kagerbauer. Damit ist klar, dass die Glasstädter sich gegen einen Aufstieg nicht wehren würden. Hoffnung dazu gibt auch der Endspurt der vergangenen Spielzeit, als die Wagner-Elf abstiegsbedroht sich noch auf den sechsten Tabellenplatz vorschob. „Letztes Frühjahr haben wir mit einer überragenden Frühjahrsrunde den Klassenerhalt ermöglicht. Bei gleicher Einstellung und Überzeugung haben wir definitiv ein Auge auf die vorderen Plätze“, unterstreicht Kagerbauer, der der Rückrunde positiv entgegensieht, aber der Truppe auch ein Stück weit den Druck nehmen will. „Der Aufstieg ist kein Muss, aber für die Eigengewächse Perl, Haase, Eichinger, Süß, Schlenz, Borgschulze, Probst und Pinker wäre es ein erstes Highlight in ihrer Herrenkarriere. Unsere Mannschaft hat es selbst in der Hand“, gibt sich Kagerbauer zuversichtlich.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Bereits seit Mitte Januar treffen sich die Spieler zu Lauftreffs oder absolvieren Einheiten bei Zirkel- bzw. Krafttraining in der Sporthalle oder im Fitnessstudio. Offizieller Start ist am 11. Februar. Zudem ist ein viertägiges Trainingslager in Pilsen fester Bestandteil im Vorbereitungsplan.

Personelle Veränderungen / Zugänge: Benjamin Riede (SV Habischried). Abgänge: keine.

Testspiele: 17.2. 1.FC Miltach (Kunstrasen Ruhmannsfelden), 24.2. FC Tittling (Kunstrasen Passau-Patriching), 1.3. Spvgg Brandten (in Ruhmannsfelden), 3.3. FC Dingolfing.

SV Neuhausen (Platz 4, 29 Punkte)



Ausgangslage: So gut wie niemand hätte gedacht, dass der SV Neuhausen/Offenberg nach einer Zittersaison mit überstandener Abstiegsrelegation in dieser Saison wieder durchstartet – und vorne mitspielen kann. Nach fast zwei Drittel der absolvierten Spiele darf man die Frage stellen: Darf es noch a bisserl mehr sein? „Alle haben wieder richtig Bock und wir haben einen starken Kader. Wir wollen nochmal voll angreifen“, antwortet Spielertrainer Johann Lauerer (30) selbstbewusst. „Aktuell sind wir vier Punkte hinter dem Relegationsplatz. Daher gilt es in den ersten Spielen nach der Winterpause so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um an dem Top-Trio dranbleiben zu können. Die Spieler sind alle fit und wir haben aktuell keine Langzeitverletzten, daher können wir in der Vorbereitung voll durchziehen“, informiert Lauerer, der sich bereits mit dem Verein auf ein Weitermachen über die Saison hinaus, gemeinsam mit Andreas Karl (43), geeinigt hat. „Die Zusammenarbeit zwischen uns Trainern und dem Vereinsverantwortlichen funktioniert super“, betont der Torgarant des SVN.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Am vergangenen Mittwoch legten die Kicker unter freien Himmel wieder los. Ende Februar ist ein Trainingslager in Slowenien geplant, an dem 39 Spieler (inklusive Reservemannschaft) teilnehmen werden.

Personelle Veränderungen / Zu- und Abgänge: keine.

Testspiele: 17.2. SV Schöfweg (12 Uhr/Kunstrasen Eging), 24.2. SV Riedlhütte (14 Uhr/Kunstrasen Freyung), 9.3. Spvgg Stephansposching (15 Uhr), 13.3. SV Bernried (19 Uhr), 16.3. TSV Grafenau (13 Uhr/alle auf dem Rasenplatz in Neuhausen-Offenberg).

SV Auerbach (Platz 5, 27 Punkte)


Ausgangslage: In Auerbach ging man mit einem guten Gefühl in die Winterpause, konnte doch am letzten Spieltag der SC Zwiesel mit 3:0 in die Schranken gewiesen werden. Grund genug, es in den noch verbleibenden elf Begegnungen noch einmal wissen zu wollen. „Wir wollen nochmals alles aus uns rauskitzeln, und solide in die Rückrunde starten“, hofft der 2. Vorstand Michael Martin. Die Vorrunde verlief nach der kräftezehrenden Vorsaison holprig. Nach einem vielversprechenden Saisonstart fiel die Gallmaier-Truppe in ein kleines Loch und verlor etwas den Anschluss an die Spitzengruppe. Zuletzt holte Auerbach in der Tabelle wieder auf und hat noch alle Chancen ganz oben angreifen zu können. Richtungsweisend wird auf alle Fälle die neu angesetzte Partie gegen Türk Gücü Straubing gleich zu Beginn der Frühjahrsrunde am 17. März sein. Die Trainerfrage ist längst geklärt. Vor Jahresfrist verlängerte der Verein mit Peter Gallmaier (56) als Chef und Alois Roßgoderer (56) als seinen Co. und Trainer der Reserve um ein weiteres Jahr bis in den Sommer 2025.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Am 17. Februar geht die Vorbereitung beim SVA los. Vom 3. bis 10. März fliegt man für eine Woche ins Trainingslager in die warme Türkei nach Antalya. Dabei sind, neben dem Betreuer-Staff, 40 Spieler der ersten und zweiten Mannschaft mit von der Partie.

Personelle Veränderungen / Zugänge: keine. Abgang: Martin Mühlbauer (TSV Seebach).

Testspiele: 17.2. FC Vilshofen, 24.2. SV Schlading-Heining II, 29.2. SV Hutthurm (19 Uhr/Kunstrasen Hutthurm).

SV Haibach (Platz 6, 26 Punkte)


Ausgangslage: Auch der SV Haibach zählt zu den Überraschungsteams der Saison. Als Aufsteiger hat die junge Truppe bislang für Furore gesorgt und liegt auf einem überragenden sechsten Tabellenplatz. Mehrmals hat die Mannschaft bereits unter Beweis gestellt, dass sie gegen jedes Team der Kreisliga mithalten kann. Der Ligaverbleib scheint nur noch Formsache zu sein. Trotz der günstigen Voraussetzungen korrigiert der Dorfverein das Saisonziel nicht. „Das Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt“, gibt sich Abteilungsleiter Tobias Lex bescheiden. Den Grundstein dafür kann man sicher schon ganz am Anfang der Frühjahrsrunde legen, wenn mit der Spvgg Plattling und der TG Straubing zwei starke Gegner bespielt werden müssen. Aber Angst kennen die Haibacher keine. „Wir haben schon im letzten Jahr gezeigt, dass wir jeden schlagen können“, schmunzelt Lex. Personell kann der SVH aus dem Vollen schöpfen. „Ein paar Verletzte kehren in den Kader zurück“, verrät Lex.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Mitte Januar hat die Truppe bereits Einheiten in der Halle absolviert. Auf das Spielfeld geht es raus, sobald es die Witterungsbedingungen und der Zustand des Rasens es zulassen. Das Vereins-Highlight wird ein Trainingslager in Österreich Mitte März sein, an dem an die 40 Spieler und Verantwortliche teilnehmen.

Personelle Veränderungen / Zu- und Abgänge: keine.

Testspiele: 25.2. SV Sallach (15 Uhr/Sportanlage Sallach), 2.3. FC Künzing (Kunstrasen Osterhofen), FC Tittling (während des Trainingslagers in Österreich).

SV Schwarzach (Platz 7, 22 Punkte)


Eine trügerische Platzierung nimmt der SV Schwarzach ein. Zwar rangiert der Sportverein derzeit auf Platz sieben und gehört damit zur oberen Tabellenhälfte, aber mit 22 Punkten hat man sich bei weitem noch lange nicht allen Abstiegssorgen entledigt. Lediglich vier Zähler trennen die Elf von Thomas Gegenfurtner (37) und Stefan Meier (37) vom Relegationsplatz, den momentan der SV Kirchberg im Wald belegt. In der in Kürze beginnenden Vorbereitungsphase soll die Basis für einen guten Rückrundenstart gelegt werden. Die Trainer Thomas Gegenfurtner und Stefan Meier wollen auch im zweiten Jahr die Kreisliga halten und sich mit dem Klassenerhalt verabschieden.

Trainingsstart / Besonderheiten in der Vorbereitung: Die Schwarzacher legen am 13. Februar los. Während der Vorbereitung ist ein fünftägiges Trainingslager in heimatnähe vorgesehen.

Personelle Veränderungen / Zu- und Abgänge: keine.

Testspiele: 18.2. ASV Degernbach (16 Uhr/Kunstrasen in Osterhofen), 10.3. TSV Stallwang (20 Uhr/Kunstrasen Ruhmannsfelden), 17.3. SC Aufhausen (14 Uhr/Sportplatz Schwarzach).