Deggendorf
Wie das Handwerksmuseum die Zwangspause nutzt

27.03.2020 | Stand 20.09.2023, 5:17 Uhr

Das schwarze Exoskelett, das zum Beispiel bei BMW Produktionsmitarbeiter stützt, ist Teil der Ausstellung "Vorsicht, Arbeit". Anja Fröhlich hofft, dass diese wie geplant im Juni starten kann. −Foto: Binder

Anja Fröhlich ist allein in ihrem Büro – so wie viele zurzeit. Sie arbeitet aber nicht im Homeoffice, sondern wie gewohnt im Handwerksmuseum. Und auch wenn das Museum jetzt erst einmal zu ist – die wissenschaftliche Mitarbeiterin hat genug zu tun.

Zum Beispiel mit der neuen Homepage der Museen, die noch nicht lange online ist und an der es immer wieder etwas nachzubessern gibt. Was zurzeit umso schwieriger ist, erzählt sie, denn die städtischen Mitarbeiter in der IT seien in diesen Zeiten mit dringenderen Aufgaben gut ausgelastet. "Die Abläufe sind jetzt einfach anders."

Anja Fröhlich hat aber noch viel mehr Arbeit auf dem Tisch: "Ich werde den Ausstellungsplan umstellen", erzählt sie. Zurzeit läuft ja eigentlich die vor zwei Wochen eröffnete Ausstellung "Das liegt mir am Herzen" des Forums für Schmuck und Design mit der integrierten Sonderausstellung "Stille Post". Geplant ist sie bis zum 10. Mai. Nun versucht Anja Fröhlich zunächst, die Exponate der Schmuck-Künstler für länger zur Verfügung zu bekommen – damit die Deggendorfer noch etwas davon haben. Für wie lange – das kann die wissenschaftliche Mitarbeiterin natürlich erst kalkulieren, wenn sie weiß, wann das Museum überhaupt wieder aufmachen kann. Und alle geplanten museumspädagogischen Angebote, die die Ausstellung begleiten sollten, sind auch erst einmal abgesagt – vielleicht lassen auch sie sich auf später terminieren?

Ab dem 18. Juni steht eine neue Sonderausstellung an. "Vorsicht, Arbeit" zum Thema Arbeitsschutz. Damit plant Anja Fröhlich zunächst einmal so, als ob es bei dem Termin bleibt. Einige Exponate dafür sind schon da, zum Beispiel das so genannte Exoskelett, das das Museum Dingolfing aus seinem Archiv zur Verfügung stellt. An einer Kunststoff-Puppe ist zu sehen, wie man sich das mechanische System umschnallen kann. Es unterstützt den Körper beim Stehen und bietet die Möglichkeit, leicht in eine bequeme Hocke zu gehen. Solche Exoskelette sind zum Beispiel bei Produktionsmitarbeitern von BMW in Dingolfing im Einsatz.

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