Deggendorf
So sieht eine Grundschule heute aus

Anbau an die Grundschule St. Martin ist fertig und bezogen – Auch in der Turnhalle kann es bald losgehen

08.06.2021 | Stand 21.09.2023, 23:44 Uhr

Links der Neubau, rechts wird der Altbau nun ebenfalls auf Neubau-Standard gebracht.

Teile der Grundschule St. Martin sind noch immer eine große Baustelle – aber der neu gebaute Teil ist nun fertig. Seit Montag findet in sechs Klassenzimmern Unterricht statt. Vor der Sitzung am Montag hatten die Stadträte die Gelegenheit, sich die neuen Räume anzuschauen. Architekt Robert Brunner, Schulleiterin Sibylle Maier und Michael Plecher vom Hochbauamt führten durch den frisch bezogenen Trakt.

In einer modernen Grundschule gibt es nicht nur Klassenzimmer, sondern auch Cluster, Marktplätze, Differenzierungsräume und Lehrerstützpunkte. Ein Cluster, erklärte Plecher, sind alle Räume einer Jahrgangsstufe. An der Grundschule gibt es davon also vier. Zwei davon sind nun im Erweiterungsbau fertig – einer im Obergeschoss, einer im Erdgeschoss. Im Altbau werden nun die bisherigen Klassenzimmer ebenfalls in solche Jahrgangsstufen-Cluster umgebaut.

Alle Kinder ein Jahrgangsstufe haben künftig einen gemeinsamen Bereich (Marktplatz), für die Lehrer ist dort ein Glaskasten (Stützpunkt) abgetrennt. Vom Marktplatz aus geht es in die drei Klassenzimmer pro Jahrgangsstufe. Daneben gibt es kleinere Räume, die etwa genutzt werden können, wenn Klassen für Gruppenarbeiten getrennt werden.

Die Klassen sind mit elektronischen Tafeln ausgerüstet, die eigentlich wie ein überdimensionierte Smartphone oder Tablet funktionieren: Statt mit Kreide schreibt man mit dem Finger auf dem Touchscreen.

In Corona-Zeiten besonders wichtig (auch wenn die Schule vor der Pandemie geplant wurde): Jedes Klassenzimmer hat eine eigene Lüftungsanlage. Die wird auch über einen CO2-Sensor gesteuert – wenn die Luft zu schlecht wird, dreht die Lüftung auf. Geheizt wird per Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Und im Sommer wird über den Fußboden auch gekühlt.

Fertig ist auch die neue Turnhalle, die nun tiefer liegt als ihre Vorgängerin, auf Höhe des Bürgersteigs der Egger Straße. Von dort wird es bald einen eigenen Eingang und eigene Umkleiden für die Vereine geben, die völlig von den Räumen für die Schule getrennt sind. Auch die Turnhalle hat eine Lüftungsanlage, Fenster können nicht geöffnet werden, was vor allem dem Lärmschutz dient. Auch bei der Möglichkeit, die Fenster zu verschatten, wurde an die Nachbarn gedacht: Sie sollen abends von zu hellem Licht aus der Halle verschont bleiben. Und natürlich geht es bei der Verschattung auch um den Hitzeschutz. Anders als abgerissene Turnhalle entspricht der Neubau allen aktuellen Normen für eine Einfeld-Turnhalle.

Insgesamt kosteten Schule und Turnhalle 11,9 Millionen Euro.