Deggendorf
Polizei unterstützt neuen Studiengang

TH Deggendorf bildet Fachkräfte im "Sicherheitsmanagement" für Unternehmen aus

19.07.2021 | Stand 22.09.2023, 0:51 Uhr

Die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten: Alexander Borgschulze vom BVSW (v.l.), Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer und TH-Vizepräsident Prof. Waldemar Berg. −Foto: Polizei

Die Technische Hochschule Deggendorf richtet einen neuen berufsbegleitenden Studiengang "Sicherheitsmanagement" ein. Partner ist der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft. Unterstützt wird das Vorhaben von der Bayerischen Polizei, deren Experten in Deggendorf Vorlesungen halten werden.

Am vergangenen Freitag haben Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, der Vorstandsvorsitzende des Bayerischen Verbands für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) Alexander Borgschulze und der Vizepräsident der Technischen Hochschule Deggendorf Prof. Waldemar Berg eine Kooperationsvereinbarung über polizeiliche Mitwirkung in dem Studiengang unterzeichnet. Darüber haben Polizei, Hochschule und der BVSW in einer gemeinsamen Pressemitteilung informiert.

Der Bachelorstudiengang "Sicherheitsmanagement" unter der Führung von Vizepräsident Prof. Waldemar Berg ist der Mitteilung zufolge im Rahmen einer fachlichen Initiative führender Sicherheitsexperten aus Industrie und öffentlicher Hand entstanden. Das Studium ermöglicht eine akademische Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften im Bereich des Sicherheitsmanagements. Die Studenten werden auf Basis wissenschaftlicher und sicherheitsrelevanter Studieninhalte befähigt, herausgehobene Tätigkeiten in Unternehmen der Sicherheitswirtschaft wahrzunehmen. Die Teilnehmer des Studiengangs sollen unter anderem strategische und operative Bedrohungslagen oder Sicherheitslücken in Firmen und Unternehmen erkennen, bewerten und entsprechende Sicherheitskonzepte entwickeln können.

Absolventen des Studiengangs sind potenzielle Partner der Bayerischen Polizei. Deshalb werden den künftigen Führungskräften Grundkenntnisse zur Organisation der Bayerischen Polizei und der landes-, bundes- und europaweiten Sicherheitsarchitektur, zu polizeilichen Aufgaben und Grundzügen des Einsatzmanagements vermittelt.

Der Bachelorstudiengang "Sicherheitsmanagement" richtet sich primär an Personen, die in der Sicherheitswirtschaft tätig sind, und zeichnet sich durch seine ausgeglichenen Anteile aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Sicherheitsmanagement aus.

Der Studiengang vermittelt den Studierenden eine breite Grundlagenqualifikation sowie ein aktuelles und praxisrelevantes Branchenwissen mit fundierten Schwerpunkten. Ein hoher Praxisbezug wird dadurch gewährleistet, dass die Vorlesungen sowohl von Dozenten der TH Deggendorf, als auch von Lehrbeauftragten aus der Wirtschaft und künftig von Experten der Bayerischen Polizei gehalten werden. Die Absolventen werden dadurch befähigt, Führungs- und Koordinierungsaufgaben im Werkschutz oder der Betriebssicherheit von mittelständischen Unternehmen und Konzernen in den Bereichen Risiko-, Krisen- und Sicherheitsmanagement erfolgreich zu übernehmen.

Das berufsbegleitende Studium, bestehend aus neun Semestern, startet jährlich mit Beginn des Sommersemesters am Zentrum für Akademische Weiterbildung in Deggendorf. Die Vermittlung des Unterrichtsstoffs erfolgt in elf bis fünfzehn Wochenendveranstaltungen je Semester im Rahmen von Präsenzvorlesungen, welche freitagnachmittags und samstags ganztägig durchgeführt werden.

Im Rahmen der Kooperationspartnerschaft fungiert das Polizeipräsidium Niederbayern mit Sitz in Straubing als zentraler Ansprechpartner für den BVSW und die TH Deggendorf. Polizeipräsident Manfred Jahn sicherte zu: "Wir sind gerne bereit, die Koordination für die polizeilichen Unterstützungsleistungen im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration zu übernehmen."

Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer wird in der Mitteilung zitiert: "Die Stärkung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist eine Kernaufgabe des demokratischen Rechtsstaates. Um diese im Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit in einem Höchstmaß zu gewährleisten, bedarf es der Zusammenarbeit und Mitwirkung aller gesellschaftlichen Kräfte. Ziel der Kooperation ist eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit von Unternehmen der Sicherheitswirtschaft mit den Sicherheitsbehörden und der Bayerischen Polizei, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der in Bayern angesiedelten Wirtschaftsunternehmen zu gewährleisten."

Alexander Borgschulze, der Vorstandsvorsitzende des Bayerischen Verbands für Sicherheit in der Wirtschaft: "Die Kooperation – besser gesagt unsere Partnerschaft – der Technischen Hochschule Deggendorf mit der Bayerischen Polizei und uns als Bayerischem Verband für Sicherheit in der Wirtschaft und demzufolge von Organisationen aus den Bereichen Wissenschaft und Lehre, öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft stellt einen Meilenstein und zugleich eine einzigartige Säule für die Gewinnung und Qualifizierung von besonders geeignetem Nachwuchs auf Managementebene für die Sicherheitswirtschaft dar. Die Absolventen des Studiengangs Sicherheitsmanagement werden die Möglichkeit haben, herausgehobene Aufgaben und Funktionen in der Sicherheitsbranche wahrzunehmen. Damit profitiert insgesamt auch die Sicherheit in unserem Land."

Der Vizepräsident der TH Deggendorf und zugleich Leiter des Studiengangs, Prof. Waldemar Berg, ist erfreut über das Zustandekommen der Kooperation: "Einen besonderen Mehrwert bietet diese Kooperation für unsere Studierenden. Sie erhalten durch die Unterstützung von polizeilichen Referenten einen Einblick in die Aufgaben, die Arbeitsweise und die Herausforderungen der Bayerischen Polizei, den ihnen kein anderer Studiengang bieten kann. Durch den Bayerischen Verband für Sicherheit in der Wirtschaft bekommen die Studierenden auch Einblicke in die Zusammenarbeit von Behörden, privater Sicherheitsindustrie und Verbänden. Die Technische Hochschule Deggendorf freut sich sehr darüber, dass mit dieser Kooperation kompetente neue Dozenten gewonnen werden konnten, die den Studierenden sicherlich sehr praxisnahe Vorlesungen bieten werden."