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Hochwasserlage entspannt sich etwas in Passau und im BGL

19.07.2021 | Stand 22.09.2023, 2:46 Uhr

In Passau stieg der Pegelstand der Donau zunächst zwar an, blieb in der Nacht zum Montag aber dann stabil. −Foto: Seidl / zema-medien.de

Die Lage in den Hochwassergebieten im Süden und Osten Bayerns hat sich etwas entspannt. Meldestufe 4 wird in Passau voraussichtlich nicht mehr erreicht.

Alle aktuellen Entwicklungen des Hochwassers in der Region können Sie hier im Liveticker mitverfolgen. Eine Fotostrecke zur Lage in Passau finden Sie hier, Eindrücke aus BGL finden Sie hier.

In Passau lag der Pegel der Donau am frühen Montagmorgen bei 8,18 Metern und damit unterhalb der höchsten Hochwasserwarnstufe von 8,50 Metern. Von katastrophalen Zuständen sei man zum Glück noch entfernt, sagte ein Sprecher der Polizei in Passau am Montag.

Video: So war die Lage am Sonntag in Passau



Völlige Entwarnung gibt es gerade in Städten wie Passau aber noch nicht. Uferpromenaden und Parkplätze waren bereits überflutet worden, Bewohner schützen ihre Häuser mit Sandsäcken und Barrieren. Der Scheitel der Hochwasserwelle wurde gegen 9.00 Uhr erwartet. Auch andernorts stiegen die Pegel, etwa in Neuburg an der Donau, wo die Hochwassermeldestufe drei erreicht wurde.

Auch im besonders stark von Unwettern getroffenen Berchtesgadener Land konnten die Menschen etwas aufatmen. "Die Nacht verlief ruhig", hieß es bei der Feuerwehr. Die Helfer seien jetzt mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Anlass zur Hoffnung geben auch die Wetteraussichten. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Unwetter seien derzeit nicht in Sicht, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Video: Große Schäden im Berchtesgadener Land



Im Berchtesgadener Land hatte die Wucht des Wassers am Wochenende mit voller Kraft zugeschlagen, weil der Fluss Ache über die Ufer trat. Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden, wie eine Sprecherin des Landratsamtes am Sonntagabend erklärte. Inzwischen konnten die meisten evakuierten Personen aber bereits wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Ein Geologe prüfe stets die Hänge, ob es dort zu Abrutschen kommen könne. Das Landratsamt dankt weiterhin allen Helfern. "Die Einsatzkräfte vor Ort sind gut aufgestellt und können die Einsätze derzeit laufend abarbeiten." Unterstützung komme zudem von der Bundeswehr mit 100 Soldaten aus Bischofswiesen. Die Aufräumarbeiten werden aber mindestens noch Tage dauern, schätzt das Landratsamt.

Auch andere Flüsse schwollen an, etwa in Oberbayern die Loisach bei Schlehdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen oder die Isar in München. So dramatisch wie im Berchtesgadener Land wurde es jedoch nicht. So überschritt etwa in Neuburg an der Donau das Hochwasser knapp die Meldestufe 3 mit 4,63 Metern.

Söder sichert Unterstützung zu

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Südostbayern derweil Hilfe und Unterstützung zugesichert. "Wir lassen da niemanden allein, ganz sicher nicht", sagte Söder am Sonntagnachmittag in Schönau am Königssee. Unabhängig von in Aussicht gestellten Hilfen des Bundes werde man auch in Bayern überlegen, wie man helfen könne. Söder und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatten sich am Sonntag in dem Hochwassergebiet über die Lage informiert. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte zudem mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. "Wir brauchen schon einen Klima-Ruck in Deutschland", sagte er am Montagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". Das Unwetter mit verheerenden Folgen vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch im Südosten Bayerns nannte er einen Weckruf.

Das bayerische Kabinett werde am Dienstag beschließen, wie Hilfen aussehen könnten, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntagabend im Interview mit der "BR24 Rundschau". Hilfen solle es auch vom Bund geben. "Wir werden diese Menschen dort nicht allein lassen", betonte auch Herrmann. Es gehe darum, Straßen und Brücken so schnell wie möglich wieder aufzubauen, aber auch betroffenen Familien zu helfen. "Das wird sehr unbürokratisch und schnell erfolgen müssen", machte der Innenminister deutlich.

− dpa/vr/kwi