Das Deggendorfer "Netzwerk für kulturelle Vielfalt" hat den "Niederbayerischen Integrationspreis 2021" bekommen. Mit der Auszeichnung würdigt die Regierung von Niederbayern seit 2007 Initiativen, die sich besonders für die Integration von Migrantinnen und Migranten einsetzen. Den Preis übergab Regierungspräsident Rainer Haselbeck an den Vorsitzenden Cem Yasinoglu. Festrednerin bei der Feierstunde in Landshut war die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Gudrun Brendel-Fischer, wie die Regierung von Niederbayern in einer Pressemitteilung informiert. Die Laudatio hielt Regierungspräsident Olaf Heinrich, der Mitglied der Jury war.
"Netzwerk für kulturelle Vielfalt" – der Name beschreibe "perfekt Ihr Engagement", sagte Heinrich an Yasinoglu gewandt. "Sie und Ihr Verein bringen Menschen aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen zusammen, Sie vernetzen Akteure und Interessensvertretungen, Sie sammeln Ideen und rufen die unterschiedlichsten kulturellen und gesellschaftlichen Projekte ins Leben." Der 2014 gegründete Verein setze sich beispielhaft für ein friedliches, buntes und lebendiges Miteinander ein. Heinrich: "Besonders gut gelingt ein solches Miteinander natürlich beim gemeinsamen Feiern und beim gemeinsamen Sport. Beides haben Sie und Ihr Verein schon erfolgreich erprobt: Im Frühjahr 2017 konnte ich mich beim internationalen Hallenfußballturnier persönlich davon überzeugen. Ein wunderbares Fußballfest zwischen Einheimischen, Asylbewerbern und Behördenmitarbeitern." Als weiteres Beispiel nannte der Bezirkstagspräsident das internationale Grillfest des "Netzwerks für kulturelle Vielfalt". Es sei "eine tragende Säule der Integrationsarbeit in und um Deggendorf".
Mit dem zweiten und dritten Preis ausgezeichnet wurden Kathrin Kuchler und Linda Langer von der Schule am Weinberg in Regen sowie Georg Giftthaler und sein "Sierra Leone FC", in dem Asylbewerber aus Sierra Leone gemeinsam Fußball spielen.
Regierungspräsident Rainer Haselbeck sagte bei der Preisverleihung laut der Pressmitteilung: "Es ist eine entscheidende Zukunftsfrage, ob sich in unserer Gesellschaft das Miteinander durchsetzt oder Individualismus und Egoismus. Die Begegnung von Einheimischen und Migranten ist in diesem Zusammenhang eine besondere Herausforderung. Deshalb zeichnen wir Einzelpersonen und Initiativen aus, die sich kreativ, engagiert und leidenschaftlich um Integration in Niederbayern bemühen."
Die Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer dankte in ihrer Festrede den Preisträgern: "Die Projekte der niederbayerischen Preisträger zeigen, dass durch ehrenamtliches Engagement vor allem Begegnungen gefördert werden, die Alltagskompetenz und Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln. Dabei werden trotz unterschiedlicher kultureller Herkunft Gemeinsamkeiten erkannt und Vorurteile abgebaut."
Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration stellte insgesamt 5000 Euro als Preisgeld zur Verfügung. Davon gingen 2000 Euro an das Deggendorfer "Netzwerk für kulturelle Vielfalt" und jeweils 1500 Euro an die beiden weiteren Preisträger.
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