Lalling/Iggensbach
Aufopfernde Pflege der Angehörigen

Rosa Schmid aus Lalling und Theresia Weber aus Iggensbach mit dem "Weißen Engel" ausgezeichnet

12.10.2022 | Stand 12.10.2022, 11:00 Uhr

Rosa Schmid pflegt seit über 17 Jahren ihre hilfsbedürftige Mutter; dafür wurde sie von Minister Klaus Holetscheck ausgezeichnet. −F.: Ministerium

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am Freitag in Landshut die Auszeichnung "Weißer Engel" an zehn Bürgerinnen und Bürger aus Niederbayern verliehen, darunter waren mit Rosa Schmid aus Lalling und Theresia Weber aus Iggensbach zwei Frauen aus dem Deggendorfer Land.



Holetschek würdigte mit der Auszeichnung das ehrenamtliche Engagement in der häuslichen Pflege. Der Minister sagte laut einer Pressemitteilung: "Wir leben in einer schwierigen Zeit. Die Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation haben ein Gefühl der Verunsicherung über uns gebracht, welches wir in dem Ausmaß so nicht kannten. Doch unsere Gesellschaft ist stark, denn wir haben Menschen, die sie stark machen: Menschen, die auch in dieser Zeit für andere da sind, die selbstlos anderen helfen, Krisen zu überstehen, im Leben zurecht zu kommen und wieder Licht zu sehen. Oder die da sind, wenn ein Leben zu Ende geht." Diese Menschen würden geehrt, weil sie für Verlässlichkeit, Zuwendung und Vertrauen stünden und damit für Werte, die mehr denn je benötigt würden.

Das Gesundheits- und Pflegeministerium vergibt die Auszeichnung "Weißer Engel" einmal jährlich in jedem Regierungsbezirk. In Laudationes wurden die Geehrten gewürdigt.

Seit über 17 Jahren pflegt Rosa Schmid ununterbrochen ihre hilfsbedürftige Mutter Katharina Binder, die inzwischen beachtliche 102 Jahre alt ist. Katharina Binder ist durch die Folgen eines Sturzes pflegebedürftig geworden. Sie ist bettlägerig und auf ständige Hilfe angewiesen. Rosa Schmid, leistet diese Hilfe täglich, rund um die Uhr, voll Liebe und Hingabe. "Sie hat sich mit sehr viel Interesse und Fleiß die notwendigen pflegerischen Fertigkeiten angeeignet. Außerdem kümmert sie sich um alle rechtlichen Angelegenheiten und um die gute ärztliche Betreuung für ihre Mutter", sagte der Minister. Neben der körperlichen Rundumversorgung ihrer Mutter liegen Rosa Schmid vor allem ihre seelischen Bedürfnisse sehr am Herzen.

Theresia Weber hat sich über 15 Jahre lang voller Liebe und Fürsorge um ihren Ehemann Karl Weber gekümmert und ihn gepflegt. Im Mai 2021 ist er in seinem ihm vertrauten Zuhause verstorben. Karl Weber hatte im Laufe der Jahre mehrere Schlaganfälle erlitten und war viele Jahre auf den Rollstuhl angewiesen. 2013 wurde er zum Vollzeitpflegefall. Das bedeutete, dass er 24 Stunden täglich auf Hilfe angewiesen war. "Für Theresia Weber war es eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, ihren Ehemann all die Jahre zu pflegen. Eine Aufgabe, die sie mit besonders viel Liebe ausgeführt hat. Mit großer Aufmerksamkeit ist sie all die Jahre auf seine persönlichen Bedürfnisse eingegangen. Sie selbst hat sich dabei stets zurückgestellt", hieß es. Es sei nicht selbstverständlich, so große Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen.

− dz