Gold aus Niederbayern
190 Tonnen: Stahlbrücke von Streicher in Berlin angekommen

Berliner Steg bei Streicher gebaut

24.10.2020 | Stand 19.09.2023, 21:58 Uhr

Ein 80 Meter langes Bauwerk ist der Golda-Meir-Steg, der die ehemals geteilten Berliner Stadtteile Moabit und Mitte verbindet. −Foto: ACME

Durch acht Bundesländer von Deggendorf in die Hauptstadt: Nach 1600 Kilometer auf dem Wasser ist eine Fußgängerbrücke aus Deggendorf am Donnerstag in Berlin angekommen.

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Einen Besuch auf dieser Baustelle in Berlin hat sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in dieser Woche nicht nehmen lassen: Nicht nur, weil der Brückenschlag in der Europacity, direkt am Berliner Hauptbahnhof, spektakulär zu beobachten war. Der Golda-Meir-Steg ist ein Produkt aus Niederbayern.

Nach zwei erfolglosen Ausschreibungen des Senats hat sich die Streicher Maschinenbau aus Deggendorf des wuchtigen Projekts, das mit 9,6 Millionen Euro veranschlagt ist, angenommen. Tochterunternehmen Streicher Tief- und Ingenieurbau Jena lieferte die bis zu 21 Meter langen Großbohrpfähle. Und ein 750-Tonnen-Raupenkran setzte das Bauteil in seine Verankerung. Der mit Ornamenten verzierte Steg ist nach der früheren israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir benannt und wurde vom Architekturbüro ACME (Büros in London, Berlin und Sydney) entworfen.

Scheuer: "190 Tonnen niederbayerische Heimat stehen nun Berlin."

Die 190 Tonnen schwere Stahlbrücke wurde in sieben Teilen in den Deggendorfer Hallen der Streicher Maschinenbau in sechsmonatiger Bauzeit gefertigt und direkt zur Kaikante im Hafen gebracht, wo die Segmente verschweißt und lackiert wurden. Die oberste Lackschicht ist goldfarben, damit die Brücke in der Sonne glänzt. Und für nachts sorgt LED-Lichttechnik für goldenen Schimmer in der Hauptstadt. Das 80 Meter lange Teil wurde schließlich am 6. Oktober in Deggendorf aufs Schiff geladen und kam am Donnerstag an.

Minister Scheuer staunte: "190 Tonnen niederbayerische Heimat stehen nun Berlin. Eine neue Fuß- und Radwegebrücke aus Stahl wurde mit dem Schiff 1600 Kilometer durch acht Bundesländer von Deggendorf in die Hauptstadt transportiert. Unsere starken Unternehmer in der Region werden überall gebraucht. Dabei sind sie gleichzeitig umweltfreundlich und wirtschaftlich auf den gut ausgebauten Wasserstraßen in ganz Deutschland unterwegs."

− ek