Plattling
Bürgerhaus mit „unheimlich viel Charme“: Fertigstellung im Frühjahr 2023 geplant

Herausforderung: Moderne Ansprüche und Denkmalschutz in Einklang bringen

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:02 Uhr
Anna Mayr

Stolz präsentieren Bürgermeister Hans Schmalhofer, Geschäftsleiter Josef Hofmeister und Markus Altmann vom technischen Bauamt der Stadt Plattling den Saal und das Bürgerhaus.

Von Anna Mayr

Der Bürgersaal, der die beiden Backsteingebäude im Nordpark verbindet, ist bei den rund 300 Gästen der Bürgerversammlung auf großen Anklang gestoßen. Als „ein Schmankerl für Plattling“ beschrieb Bürgermeister Hans Schmalhofer den Saal. Nebenan, am Haus Nr. 19, wird indes weitergearbeitet, um Bürgern und Vereinen weitere Räume anbieten zu können. Bei einem Rundgang mit der PZ zeigen Bürgermeister Schmalhofer, Geschäftsleiter Josef Hofmeister und Markus Altmann vom Stadtbauamt das Bürgerhaus. Auch bei diesen Umbauarbeiten spielt der Denkmalschutz eine bedeutende Rolle.

In jedem Raum finden sich Relikte aus der Zeit, als das Gebäude noch für den Bahnbetrieb genutzt worden ist: Boden in Schachbrettoptik, die Originaltüren, Heizkörper und Kastenfenster. „Alles was man erhalten konnte, haben wir erhalten“, sagt Schmalhofer.

Büroräume, Werkraum und Lagerflächen

Direkt neben dem Bürgersaal bietet das Haus zwei Garderoben und Toiletten. Eine Holztreppe führt in den ersten Stock. Auch eine Betontreppe wurde aus brandschutztechnischen Gründen am Ende des Ganges gebaut. Im ersten Stock befinden sich mehrere Büroräume, ein Werkraum für die Volkshochschule und Teeküchen. Wieder fällt das Augenmerk auf die Details. Der Parkettboden wurde geschliffen und ausgebessert. Die Türen wurden nachgebaut, viele der Kastenfenster erhalten. „Man sieht, wir haben einen unheimlich großen Wert auf Denkmalschutz gelegt“, betont Schmalhofer.

Im zweiten Stockwerk entstehen Schulungsräume für Vereine und Verbände. Von einem der Fenster aus blickt man auf die Energiezentrale der Stadtwerke, die mehrere Einrichtungen im Nordpark mit Wärme versorgt. Besonders auffällig im zweiten Stockwerk sind die Überreste zweier Wassertanks. Früher speicherten diese jeweils 40 Kubikmeter Wasser, um Dampflokomotiven zu befüllen. „Das ist schon verrückt, die haben hier ja 80 Tonnen auf diesen Wänden ausbalanciert“, sagt Schmalhofer.

Schmalhofer ist vom Ergebnis „fasziniert“

Im dritten Stock findet man noch einen vollständigen Wassertank. Ansonsten dient dieses Stockwerk als Lagerfläche. „Das Bürgerhaus hat unheimlich viel Charme“, schwärmt Schmalhofer. „Immer wenn ich hier reingehe, bin ich fasziniert.“

Im Frühjahr sollen die restlichen Arbeiten abgeschlossen werden. Danach will die Stadt Haus und Saal den Bürgern zugänglich machen. Verwaltung und Stadträte erarbeiten derweil ein Preiskonzept. „Mir ist wichtig, dass zwischen Vereinen und Gewerbetreibenden ein Preisunterschied herrscht“, ergänzt Schmalhofer.

Eine Küche im gegenüberliegenden Haus Nr. 17, das großteils von der TH Deggendorf genutzt wird, steht für das Catering zur Verfügung. Schmalhofer möchte mit drei verschiedenen Caterern Verträge abschließen – Mieter könnten dann auswählen.