Gemeinderatssitzung
Beitrag zum Klimaschutz: Aholming will kommunale Wärmeplanung beauftragen

12.09.2023 | Stand 12.09.2023, 17:00 Uhr

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Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Aholminger Gemeinderats am Montagabend hat sich Matthias Weichselgartner, der Klimaschutzkoordinator des Landkreises, vorgestellt. In diesem Zuge beschloss das Gremium einstimmig die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung.



Matthias Weichselgartner steht Kommunen in Sachen Klimaschutz beratend zur Seite. Seine drei Hauptthemen seien die Wärmeplanung, die erneuerbaren Energien, vor allem die Windenergie, und den Klimaschutz strategisch in den Kommunen zu implementieren, erklärte Weichselgartner. Die Gemeinden hätten den Klimaschutz betreffend eine Vorbildfunktion – bis 2040 müssten sie außerdem treibhausgasneutral sein. „Man muss so viel CO2 kompensieren, wie man raushaut.“ Speziell in der Gemeindeverwaltung sei dies bis 2030 umzusetzen – von den Fahrzeugen bis zur Beschaffung. Der Klimaschutzkoordinator empfahl der Gemeinde, für diese Aufgabe speziell jemanden zu beauftragen.

Zwar sei die Windkraft in Aholming kein Thema, dafür aber die Wärmeplanung. Diese müsse bis Juni 2028 erstellt sein. Im Plan werde die Gemeinde in sinnvolle Einheiten unterteilt und es werde eruiert, was wo zum Heizen zur Verfügung stehe. Die Kosten liegen in Aholming bei fünf bis sieben Cent pro Kopf. Weichelgartner empfahl der Gemeinde, sich noch dieses Jahr um diese Planung zu kümmern, da dies heuer noch zu 90 Prozent gefördert werde.

Externe Dienstleister erstellen Wärmeplanung



Wer die Wärmeplanung erstellt, wollte Theresia Friedberger wissen. Hierfür würden externe Dienstleister beauftragt, so der Klimaschutzkoordinator. Er habe bereits eine Liste mit solchen zusammengestellt und teile diese auch mit den Kommunen. Es sei sinnvoll, sich jetzt um die Planung zu kümmern, weil viele Dienstleister bereits zahlreiche Aufträge hätten.

Außerdem sammelt der Klimaschutzkoordinator Ideen aus verschiedenen Kommunen, um weitere Fördermöglichkeiten im Rahmen der Biotop-Aufwertung auszuschöpfen. Hierbei gehe es beispielsweise um die Entsiegelung von Flächen oder die Begrünung von Dächern – allerdings sei letztere nicht auf Neubauten möglich. Hierbei kommen alle kommunalen Flächen – aber keine Ausgleichsflächen – in Frage, erklärte Weichselgartner auf Nachfrage von Jürgen Tauer. Der Plan sei, für alle Gemeinden im Landkreis gemeinsam einen Förderantrag zu stellen. Auf der Website des Landratsamts sollen für die Kommunen bald weitere Informationen zur Verfügung stehen.

Heuer noch zu 90 Prozent gefördert



Ob hierunter auch PV-Parks fallen, fragte Konrad Seis. Möglich sei das schon, war die Antwort – es gehe grundsätzlich um die Biotop-Aufwertung. Komme die PV-Anlage zum Beispiel auf eine Fläche, die vorher ein Parkplatz war, könne man möglicherweise von einer Aufwertung sprechen.

Das Gremium entschloss sich einstimmig, eine Förderung im geordneten Verfahren zu beantragten, das zu 90 Prozent gefördert wird.

Im Rahmen der Sitzung entlastete der Gemeinderat einstimmig die Jahresrechnung 2022 und genehmigte über- und außerplanmäßige Ausgaben. Theresia Friedberger betonte, die Gemeinde habe eine enorm hohe Zuführung. „Wir könnten etwas anpacken“, befand sie.

Keine Einwände gab es gegen die Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplans „Gewerbepark Aholming“, um eine Wandhöhe von 13 Metern zuzulassen. Grünes Licht gab es auch für die Verlängerung eines genehmigten Vorbescheids für ein Bauvorhaben in der Kühmoosstraße.

Entschädigung für Wahlhelfer beschlossen



Die Gemeinde beschloss, sich als Träger öffentlicher Belange nicht zu folgenden Vorhaben der Gemeinde Moos zu äußern: „SO Photovoltaik Burgstall West II“, „SO Photovoltaik Langenisarhofen III“, „SO Photovoltaik Langenisarhofen IV“ und „SO Photovoltaik Langenisarhofen V“. Das Gremium sieht von einer weiteren Beteiligung ab.

Mit Blick auf die bevorstehende Landtags- und Bezirkstagswahl zeigte sich der Gemeinderat mit der vorgelegten Einteilung von Wahlvorstehern, Stellvertretern, Schriftführern und Beisitzern einverstanden – Geschäftsleiterin Lena Zellner wolle sich bemühen, mehr Beisitzer einzuteilen. Als Entschädigung für die Wahlhelfer einigte sich der Gemeinderat auf 50 Euro für die Urnenhelfer und 40 Euro für die Briefwahlhelfer.

Einstimmig wurde die Geschäftsordnung geändert, um in Aholming das Ratsinformationssystem einführen zu können, über das die Gemeinderäte nicht mehr schriftlich, sondern digital informiert werden. Ob es für die Gemeinderäte einen Zuschuss für die Anschaffung von mobilen Geräten geben wird, will das Gremium im einer zukünftigen Sitzung entscheiden.

Zwei Hauptorte für Aushänge der Gemeinde



Außerdem wurde festgelegt, dass Aholming und Tabertshausen die zwei Hauptorte für die Aushänge der Gemeinde sein werden. In den anderen Ortsteilen werde sich die Verwaltung freilich dennoch bemühen, den Aushang zur Verfügung zu stellen. Zur Sprache kam auch die Erneuerung der Aushängetafeln.

Geändert wurde zudem die Satzung für die öffentliche Wasserversorgungseinrichtung der Gemeinde, um den Einbau elektronischer Wasserzähler zu ermöglichen.

Bürgermeister Martin Betzinger informierte, dass während der Rübenkampagne vermehrt Kleinfahrzeuge unterwegs sein werden – es könne zu Einschränkungen kommen. Die Bürger bat er um Verständnis. Acht Schülern der Mittelschule Wallerfing hat die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 400 Euro für einen Ausflug gewährt. Er wies außerdem darauf hin, dass sich die Abfahrtszeiten der Linie 7673 nach Landau geändert haben.

Nachträgliche Abstimmung für Offene Ganztagsschule



Nachträglich beschloss der Gemeinderat den Eigenanteil an der Offenen Ganztagsschule in Aholming in Höhe von 24000 Euro. Heuer gebe es vier Gruppen, berichtete der Bürgermeister, das habe er zuvor übersehen, weshalb die nachträgliche Abstimmung notwendig war.

Stefan Zitzelsberger bedankte sich bei den örtlichen Vereinen für ihre Mithilfe beim Ferienprogramm. Er verwies auch auf das Projekt „Fit4Kids“ für Bewegung und Ernährung, das am Freitag, 6. Oktober, startet. Zitzelsberger wünschte sich außerdem eine Besichtigung aller Spielplätze im Gemeindegebiet, um einen Plan für zukünftige Investitionen zu erstellen. Ein Fünf-Jahres-Plan existiere bereits, berichtete Heinrich Funck, „den können wir jederzeit aktivieren“.

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