Osterhofen
„Bauernzunft“: Musikalische Unterhaltung mit Tom Bauer, Veronika Frank und Daniel Zacher

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:29 Uhr

Mit dem Programm „Bauernzunft“ versetzten Daniel Zacher (v.l.), Veronika Frank und Tom Bauer die Zuhörer im Wieland-Saal in die „guade oide Zeit“. −Foto: jos

„Die Glasl hoch auf die guade oide Zeit“: Mit diesem Trinklied haben die drei Musiker am Samstagabend mehrmals auf die Geschichten und vor allem Lieder aus längst vergangener Zeit mit den rund einhundert Gästen im Wieland-Saal angestoßen.

Tom Bauer, Veronika Frank und Daniel Zacher sorgten mit „Bauernzunft“ für einen unterhaltsamen Abend, der hauptsächlich aus altem Liedgut bestand.

Aufgelockert wurde die musikalische Darbietung des Trios mit Anekdoten und Geschichten aus der Vergangenheit. Dem Namen des Programms gemäß alles im baierischen Dialekt.

Musikkabarettist Tom Bauer sowie Sopranistin Veronika Frank und der studierte Akkordeonspieler Daniel Zacher präsentierten sich von Beginn an in großer Spiel- und Unterhaltungslaune. Dabei wurden nicht nur alte bayerische Wirtshauslieder gespielt, sondern auch Musik aus der eigenen Feder zum Besten gebracht. Zu jedem musikalischen Beitrag ging eine kleine, nicht immer ernstzunehmende Anmoderation voraus.

Dem Queen-Klassiker „Bohemian Rapsody“ setzte das Trio, mit dem Ruf nach Mama, betrunken in eine Polizeikontrolle geratend, einen niederbayerischen Text drauf. „Verliebt in Luise“ hingegen handelt von Toms Liebe zur Frau auf den Händlmaier-Senfgläsern.

Kabarettistischer Seitenhieb an die „Gauner der Neuzeit“

Neben vielen Kurzgeschichten erfolgte vor dem Lied „So a Gauner hod a Lem“ nicht nur die Erkenntnis, dass dem „früher beneidenswerten Berufsstand“ des Gauners – wie Jäger Jennerwein oder Räuber Kneissl – einst tiefe Bewunderung entgegenschlug. Ein kabarettistischer Seitenhieb erging an die „Gauner der Neuzeit“ wie Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß oder Alfons Schubeck. Oder gar „Gauner, die nicht gestohlen haben“, wie Franz Josef Strauß, dem „ohne Gegenleistung“ einfach Geld von BWM, Bertelsmann und Co. überwiesen worden sei. Auf der musikalischen Reise durch die Vergangenheit kamen auch Kammerfensterln und das dörfliche Leben in Liedern vor.

Besonders beim „König-Franz-Josef-Jodler“ setzte Veronika Franz mit ihrer Stimme den vokalen Glanzpunkt. Tom Bauer überzeugte als Urheber der humorvollen Geschichten und als Komponist der Lieder. Und Daniel Zacher ließ beim selbst komponierten Instrumentalstück „Die Kleine Hexe“ seine besondere Virtuosität an den Tasten des Akkordeons aufblitzen.

Zum Schlusspunkt tauchte das Trio mit einer Zugabe das Publikum in weiß-blaue Patrioten-Seeligkeit: Stehend, emotional und voller Inbrunst sangen alle die Hymne „Lied der Bayern“.

− jos