Landesliga Mitte
„Spieltag der Niederbayern“: Müller krönt irres Spektakel in Seebach – Auch Deggendorf, Ruhmannsfelden und Osterhofen jubeln

23.09.2023 | Stand 23.09.2023, 19:23 Uhr

Den Spitzenreiter bezwungen: Der TSV Seebach lieferte am Samstag ein Torspektakel ab und gewann gegen Kareth mit 4:3 in letzter Minute. − Foto: Franz Nagl

Was für eine Partie im Seebacher Waldstadion! Der heimische TSV führte zur Pause gegen den Landesliga-Spitzenreiter Kareth-Lappersdorf dank eines lupenreinen Hattricks von Patrick Pfisterer bereits mit 3:0, musste dann aber tatsächlich noch den 3:3-Ausgleich hinnehmen – und durfte am Ende doch noch jubeln: Gefeierter Matchwinner: Marcel Müller, der in der letzten Minute den Siegtreffer erzielte!

Bis auf den TSV Bogen (0:2 in Luhe Wildenau) hatten am Samstag alle weiteren niederbayerischen Landesligavertreter Grund zur Freude: Die Spvgg Deggendorf setzte sich trotz der Unruhen in der vergangenen Woche (Trennung von Spielertrainer Michael Faber) in Tegernheim mit 2:1 durch. Ruhmannsfelden bezwang Schwandorf-Ettmannsdorf 2:1, Osterhofen gewann gegen Lam mit 3:2.



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Seebach – Kareth-Lappersdorf 4:3: Zwei grundverschiedene Halbzeiten sahen die 180 Zuschauer zwischen dem heimischen TSV Seebach und Tabellenführer TSV Kareth-Lappersdorf. Im ersten Durchgang dominierte die Stern-Elf und führte auch in der Höhe völlig verdient mit 3:0. Als dreifacher Torschütze ragte Patrick Pfisterer heraus, dem ein lupenreinen Hattrick gelang. Von den lila gekleideten Karethern war so gut wie gar nichts zu sehen. Bis kurz vor der Halbzeit erstmals Tobias Winnerl, der für den gesperrten Mathias Loibl zwischen den Pfosten stand, erstmals in höchster Not klären musste. Es war der Vorbote zur zweiten Halbzeit. Den die Oberpfälzer kamen wie verwandelt aus der Kabine und es gelang auch gleich der Anschlusstreffer durch Peter Hofbauer. Seebach nun völlig von der Rolle und Kareth fuhr einen gefährlichen Angriff nach dem anderen. Vor dem 2:3 ließen dabei die Gäste zwei sogenannte „maustote“ Chancen liegen, ehe Julian Kessner der Anschlusstreffer gelang. Seebach war nun konfus und Christof Ostermayr glich nur zwei Minuten später zum nun verdienten 3:3-Ausgleich aus. Es folgte ein Ritt auf der Rasierklinge. Beide Teams wollten den Sieg und letztlich netzte der eingewechselte Marcel Müller zum vielumjubelten 4:3 Siegtreffer in der letzten Spielminute ein! Seebachs Trainer Manfred Stern freute sich nach der Partie über den späten Sieg. „In Summe ist der Sieg verdient. Wir haben sehr gut angefangen und 3:0 geführt. Im zweiten Abschnitt hat Kareth das System geändert und den Ausgleich geschafft. Dass wir am Ende noch das 4:3 macht, zeigt die große Moral, die die Mannschaft gezeigt hat. Zumal es sich bei Kareth ja um keine Laufkundschaft, sondern um den Spitzenreiter handelt.“ Tore: 1:0/2:0/3:0 Patrick Pfisterer (25./28./38.); 3:1 Christof Ostermayr (50.); 3:2 Julian Kessner (73.); 3:3 Peter Hofbauer (75.); 4:3 Marcel Müller (90.); SR Michael Freund (Perlesreut); 180.

Tegernheim – Deggendorf 1:2: Ein hart erkämpfter Sieg der Deggendorfer, die sich vor kurzem von ihrem Spielertrainer Michael Faber getrennt hatten. Die Grün-Weißen erwischen vor 300 Zuschauern einen Start nach Maß, gehen durch einen Drehschuss von Matthias Schäfer nach 34 Minuten in Führung. Nach der Halbzeit entwischt Arian Spahiu bei einem Konter seinen Gegenspielern und netzt zum 2:0 ein (55.). Dann allerdings zwei unnötige Rückschläge: Erst gelingt Marcel Scherl der Anschlusstreffer (61.), dann sieht Jure Matic von Schiedsrichter Luca Riedl (Grasheim) Gelb-Rot (63.). Und plötzlich sind die Hausherren am Drücker, übernehmen die Spielkontrolle. Am Ende bringen die Deggendorfer mit viel Kampf den knappen Vorsprung über die Zeit und setzen sich auf Tabellenrang fünf fest. Spvgg-Sportchef Andreas Schäfer spricht der Mannschaft ein großes Lob aus. „Wir haben tolle Moral bewiesen und uns diese drei Punkte am Ende auch verdient.“

Spvgg Osterhofen – Spvgg Lam 3:2: Sie können es doch noch, die Kicker aus der Herzogstadt! Mit einem 3:2-Heimsieg beendete die Dullinger-Truppe die Negativserie und verschaffte sich wieder etwas mehr Luft im Abstiegskampf. Ein Topstart verhalf Osterhofen dabei. Bereits nach drei Minuten flankte Armin Mesic Hannes Hobelsberger mustergültig an, der mit einem platzierten Kopfball die frühe Führung für Osterhofen erzielte. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte bestimmte Osterhofen das Spiel. Lam hielt mit Kampf dagegen und hatte das Ziel, mit Robustheit ins Spiel zu finden. Das unterband einmal mehr Ashour Abraham. Nach einer prächtigen Vorlage von Hannes Hobelsberger stellte der Torjäger auf 2:0. Das sollte eigentlich der Heimelf die nötige Sicherheit bringen. Eigentlich: Lam kam noch vor der Pause durch Niklas Maimer zum Anschlusstreffer und die Begegnung war wieder völlig offen. Der zweite Durchgang sollte weiterhin von viel Zweikämpfen geprägt sein. Lam drängte, aber Osterhofen konnte sich immer wieder befreien. Der Fokus der Einheimischen lag nun auf dem Kontern. Und ein solcher sollte für die Entscheidung sorgen. Dabei schickte Max Prechtl in der 77. Minute Abraham auf die Reise, der unnachahmlich auf TW Max Weber zulief, ihn aussteigen ließ und locker in die Maschen schob. In der Nachspielzeit verkürzte Lam durch einen direkten Freistoß noch auf 2:3. Letztlich feierte die Spielvereinigung einen verdienten Heimsieg. Osterhofens Trainer Christian Dullinger sah eine ordentliche Leistung seiner Elf. „Gerade in der zweiten Hälfte haben wir kämpferisch und läuferisch überzeugt und uns daher den Dreier verdient.“ Tore: 1:0 Hannes Hobelsberger (3.); 2:0 Ashour Abraham (22.); 2:1 Niklas Maimer (44.); 3:1 Abraham /77.); 3:2 Miroslav Spirek (90.); SR Sebastian Beer (Beratzhausen); 100.

Schwandorf-Ettmannsdorf – Spvgg Ruhmannsfelden 1:2: Dritter Sieg in Folge für den Aufsteiger aus Ruhmannsfelden. Und die Lerchenfeldkicker profitierten davon, dass Franz-Xaver Brandl schon nach 21 Minuten wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde. Mit einem Mann mehr spiele die Truppe von Martin Kress und Erich Hagengruber effizient nach vorne und ließ hinten nichts anbrennen. „Über das gesamte Spiel gesehen, hatten die Hausherren mehr Spielanteile, dennoch geht unser Sieg am Ende in Ordnung, weil wir sehr wenig Chancen zugelassen und unsere dagegen genutzt haben“, sagt Ruhmannsfeldens Sportlicher Leiter Ludwig Kilger. Tor: 0:1 Robert Peter (54.); 0:2 Korbinian Menacher (61./Elfmeter); 1:2 Ilhan Koc (85.); Rot: Franz-Xaver Brandl (E./21.); SR Jakob Putz (Perlesreut); 80.

Luhe-Wildenau – Bogen 2:0: Tore: 1:0/2:0 Erol Özbay (26./81.); Rot: Mateo Jerkovic (90.+3); SR Andreas Peplinski (Post SV Nürnberg)

− fed/fn




Am Sonntag, 14.30 Uhr: Burglengenfeld – Spvgg Landshut; Spielfrei: Roding.