Lebendige Städtepartnerschaft
27 Osterhofener verbrachten eine Woche in Irland und Nordirland

08.05.2024 | Stand 08.05.2024, 19:12 Uhr

Ein grandioser Abschluss der Irlandreise war der gemeinsame Tanzabend der Niederbayern mit den irischen Freunden.  − Fotos: Köhlnberger (4)/ Brandl

Seit 24 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Osterhofen (Lkr Deggendorf) und dem irischen Ballybay, 77 Mal ist Karl-Heinz Hierzegger bereits dort gewesen – und dennoch kehrt er von der jüngsten Fahrt völlig begeistert zurück: Gerade der Abschiedsabend in Ballybay sei so schön wie selten gewesen.

Gestartet sind die 27 Osterhofener mit ihrem Reiseleiter am Montag der vergangenen Woche: Sie flogen nach Dublin, wo sie Busfahrer Tom pünktlich am Flughafen abholte und zum ersten Stop in Monasterboice im County Louth brachte. Dort besichtigte die Gruppe die Klosterruine der Iroschottischen Kirche samt Rundturm und die berühmten drei Sandstein-Hochkreuze aus dem 9. Jahrhundert.

Weiter ging es nach Ballybay, wo die Gruppe für ein erstes Guinness das Pub Pat O’Brien aufsuchte: „Hier wurde die Partnerschaft grundlegend gegründet“, erinnert sich Karl-Heinz Hierzegger. Und dort trafen die Niederbayern auch gleich viele Bekannte, unter ihnen Anne Bannon. Später ging es ins Hotel Hillgrove in Monaghan, wo die Gruppe für die vier Nächte untergebracht war.

Die harte Zeit der Auswanderer



Der zweite Tag führte zum Ulster American Folk Park in Nordirland: Ähnlich einem Museumsdorf wird hier die Geschichte Irlands vermittelt samt Auswanderung und Blick in die Neue Welt, Amerika. Die „Coffin Ships“, die Schiffe der Auswanderer mit ihren arg beengten Verhältnissen, beeindruckten die Osterhofener: Viele der Auswanderer waren während der Überfahrt gestorben.

Hatten die Niederbayern im Folk Park viel Glück mit dem Wetter – hier konnten sie zwei Stunden ohne Regenschirm verbringen – so erwischte es sie bei Enniskillen: Die Kleinstadt im Distrikt Fermanagh und Omagh erlebte die Gruppe leider nur im Regen, der Besuch des dortigen Castles entfiel deshalb. Zurück in Monaghan ging es ins Pub, wo man das Champions League-Spiel des FC Bayern gegen Real Madrid erlebte.

Titanic-Museum und Stadtrundfahrt in Belfast



Sehr begeistert hat die Niederbayern das Titanic-Museum in Belfast – schon das Gebäude an sich ist eindrucksvoll. Ebenso die gemeinsame Stadtrundfahrt, wo die berühmten Wandbilder an der Shankill Road und Falls Road zu sehen sind. Und man kaum glauben konnte, dass an der langen Mauer zwischen den Vierteln der Protestanten und der Katholiken nachts noch immer das Tor geschlossen wird.

Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung: Viele statteten dem historischen Crown Pub einen Besuch ab und freuten sich, dass sie sehr freundlich bedient wurden. Zurück in Monaghan ging man Essen in eines der örtlichen Lokale.

Weltkulturerbe Newgrange und ein Nachmittag am Strand



Weit zurück in die Geschichte der Menschheit führte der Donnerstag: Der Besuch des Weltkulturerbes Newgrange stand auf dem Programm. Der Nachbau des jungsteinzeitlichen Passage Tomb, einem Grabhügel, ist auf die Wintersonnenwende ausgerichtet. In der Nachbarstadt Drogheda ging es zum Mittagessen samt Stadtspaziergang mit einem Besuch von St. Peter’s Parish.

Sehr erholsam war der Nachmittag in Bettystown: Am zehn Kilometer langen Sandstrand waren die Osterhofener unterwegs auf der Suche nach Muscheln – bei Sonnenschein und herrlichem Wetter.

25. Jubiläum der Städtepartnerschaft in Vorbereitung



Zum Ausklang ging es am letzten Abend noch einmal zurück nach Ballybay: „Hier haben alle zusammengehalten“, freut sich Reiseleiter Karl-Heinz Hierzegger, bis Mitternacht wurde getanzt und gesungen. Und auch zahlreiche irische Bekannte fanden sich dazu ein: Neben John und Brid Rutledge sowie Martin und Grainne McAviney kamen auch drei Vertreter des Town- und des County-Councils. Sie planen bereits das 25. Jubiläum der Städtepartnerschaft im kommenden Jahr zu feiern.

− gs