Über 200 Fahrgäste in den Zügen
Railjets fahren bei Teisendorf aufeinander zu – Schnellbremsung verhindert Katastrophe

09.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:38 Uhr

Zwischen Salzburg und München sind am Donnerstagabend zwei Züge aufeinander zugefahren. −Foto: Symbolfoto dpa

Bayern ist womöglich knapp an einer Zugkatastrophe vorbeigeschrammt. Wie die Bundespolizei Freilassing am Freitagmorgen auf Nachfrage mitteilt, sind am Donnerstagabend zwei österreichische Railjets aufeinander zugefahren. Am Ende kamen die beiden Züge nur 80 Meter voneinander entfernt zum Stehen.



Laut Polizei war der „bahnbetriebliche Zwischenfall“, der sich gegen 21.15 Uhr auf der Strecke München-Salzburg ereignete, „einer Betriebsstörung“ geschuldet. Anders als zunächst von der Polizei berichtet, war kein ICE beteiligt. Nach ersten Ermittlungen hatte ein österreichischer Railjet, der von München kam, auf einem Gleis bei Teisendorf (Landkreis Berchtesgadener Land) auf seine Weiterfahrt nach Salzburg gewartet. Aufgrund der Signalstörung fuhr in entgegengesetzter Richtung ein zweiter Railjet auf das Gleis, berichtet die Bundespolizei am frühen Freitagnachmittag. Der Lokführer leitete eine Schnellbremsung ein; der Zug kam etwa 80 Meter vor der anderen Lok zum Stehen.

In den beiden Zügen saßen insgesamt etwa 240 Passagiere. Verletzt wurde niemand. „Die Situation war nicht ohne“, sagte der Polizeisprecher am Morgen. Zum genauen Hintergrund der Störung hält sich die Polizei auch am Nachmittag noch bedeckt, spricht nur davon, dass die „Signalanlage auf dieser Strecke nach ersten Erkenntnissen gestört war“. Der Ermittlungsdienst der Bundespolizei hat den Fall übernommen.

Zugstrecke Salzburg München rund eineinhalb Stunden gesperrt



Die Bahnstrecke zwischen Salzburg und München war bis kurz vor 22.45 Uhr gesperrt. Infolge der Sperre kam es zu erheblichen Verzögerungen. Auf insgesamt 500 Minuten summierten sich laut Polizei die Verspätungen.

Vor gut sieben Jahren war es nur 70 Kilometer entfernt zu einem dramatischen Zugunglück gekommen. Beim Zusammenstoß von zwei Zügen in Bad Aibling (Landkreis Rosenheim) waren damals zwölf Menschen ums Leben gekommen.