Tier sorgte für Aufsehen
Von Zug getöteter Bär steht ausgestopft vor Jagdzentrum im Salzburger Land

30.10.2023 | Stand 31.10.2023, 6:16 Uhr

Der präparierte Bär vor dem Jagdzentrum in Werfen (Salzburger Land). − Foto: Salzburger Jägerschaft

Der Braunbär, der im Frühjahr in der heimischen Region für Aufregung gesorgt hatte und später im Salzburger Land von einem Zug überfahren wurde, ist jetzt ausgestopft in Werfen im österreichischen Bundesland Salzburg zu bestaunen.





Der Bär hatte im April auf einer Alm oberhalb des Inntals im Landkreis Rosenheim mehrere Schafe gerissen und Tatzenabdrücke im Schnee hinterlassen. Danach tauchte er in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land auf und tappte dort jeweils in eine Fotofalle. Im Salzburger Land soll er 30 Schafe auf dem Gewissen haben.

Bürger und Politik reagierten hochsensibel – nicht zuletzt, nachdem kurz zuvor eine Bärin im Trentino einen Jogger getötet hatte. Noch während kontrovers über einen möglichen Abschuss diskutiert wurde, kam die Nachricht, dass der in der Region nachgewiesene Bär nicht mehr am Leben ist – er war im Salzburger Land von einem Zug erfasst und getötet worden.

Fünf Monate lange Präparation



Das etwa 110 Kilogramm schwere Tier steht nach fünf Monaten Handwerkskunst des beauftragten Präparationsbetriebes den Jägern für Ausbildungs- und Schulungszwecke als Ganzpräparat zur Verfügung, wie die Salzburger Jägerschaft auf ihrer Internetseite vermeldet. Dem durch den Zusammenstoß mit dem Zug verletzten Bären fehlte eine Hinterpranke, und er wies Verletzungen am Kopf auf. All dies wurde in aufwendiger Arbeit so präpariert, dass es nicht mehr zu sehen ist.

„Dieses Präparat ist Handwerkskunst auf höchstem Niveau“, sagte Landesjägermeister Maximilian Mayr-Melnhof beim Eintreffen des Bärenpräparats am Jagdzentrum Stegenwald in Werfen. „Die Rückkehr der Großbeutegreifer Bär, Wolf und Luchs erfordern es, sich diesen Tierarten bereits in der Jungjägerausbildung stärker als bisher zu widmen. Viele von uns haben einen Bären in der Natur noch nie gesehen. Daher ist es verständlich, dass wir diesen Bären, der eine bedauerliche Kollision mit dem Zug hatte, für Schulungszwecke in der Salzburger Jägerschaft dauerhaft als Ausstellungsstück verwenden“, so Mayr-Melnhof. Das Landesjagdzentrum ist öffentlich zugänglich.

− rse/obb