Landratsamt kündigt Behinderungen an
Traktoren blockieren Autobahnauffahrten bei Teisendorf und Piding

30.01.2024 | Stand 30.01.2024, 17:57 Uhr

Bei einer Protestfahrt Anfang Januar fuhr der Konvoi über die Staatsstraße durch Piding. − Foto: privat

Mit Staus und Behinderungen müssen Autolenker am Mittwoch rechnen. Landwirte sperren zwischen 9 und 14 Uhr mit ihren Traktoren die beiden Autobahnauffahrten Piding und Neukirchen am Teisenberg in beide Richtungen temporär.

Das teilt das Landratsamt in einer Presseaussendung mit. Die Versammlung hat der Bayerische Bauernverband angekündigt und steht unter dem Motto „‚Zuviel ist Zuviel! Jetzt ist Schluss‘ gegen die Steuererhöhung der Bundesregierung beim Agrardiesel“.

Die „Entschleunigungsaktion“ ist Teil von deutschlandweiten Protesten, die sich abseits von Ballungszentren auf die Autobahn-Zufahrten konzentrieren, erklärt Hans Gruber, Obmann des BBV-Kreisverbands, auf Nachfrage der Heimatzeitung. „Die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses im Bundestag finden statt und wir wollen unseren Leuten den Rücken stärken für die Verhandlungen.“ Die Bauern hätten von Anfang an angekündigt, ihre Demonstrationen zu steigern, sollten ihre Forderungen nicht vollständig umgesetzt werden. Dass für diese doch massivere Störung Gegenwind von Autofahrern und Bürgern kommen könnte, nimmt der BBV in Kauf. „Mit Sicherheit werden welche dabei sein, denen wir auf die Füße treten. Das lässt sich nicht vermeiden.“

Ausfahrten sind nicht betroffen

Geplant sei, den Verkehr nicht komplett lahm zu legen. Das wäre vor allem im Pidinger Bereich mit seinen Verbindungen in alle Richtungen fatal, weiß Gruber. Im Viertelstundentakt sollen die Maschinen den Weg wieder frei machen, damit Fahrzeuge abfließen können. In einer Art Schichtbetrieb wollen sich die Bauern bei der Abriegelung abwechseln. Zusätzlich sollen Bulldogs den Feldweg entlang der A8 unterhalb vom Högl säumen und als Zeichen des Protests weithin sichtbar sein. Der Kreisverkehr derweil „bleibt von unserer Seite aus frei“, sagt Gruber. Dass der Knotenpunkt dennoch verstopft, lasse sich nicht verhindern.

Nach Absprache zwischen Veranstalter, Polizei und Landratsamt sollen die Auffahrten so lange zu sein, bis der Rückstau zum Ende der jeweiligen Auffahrt reicht, informiert die Kreisbehörde weiter. Dann ist die Blockade zeitweilig aufzulösen und die wartenden Fahrzeuge können auf die Autobahn auffahren. Dieser Vorgang soll sich bis zum Versammlungsende wiederholen und wird von der Polizei geregelt. Die Ausfahrten sind nicht betroffen.

Die Anschlussstellen Anger und Marzoll-Schwarzbach sind während des gesamten Zeitraums wie gewohnt befahrbar. Ortskundige Lenker werden gebeten, die Bereiche der Demonstrationen großräumig zu umfahren. Da auch Autobahnanschlussstellen in anderen Landkreisen Oberbayerns betroffen sind, empfiehlt das Landratsamt, sich vor Fahrtbeginn über mögliche Sperren in anderen Landkreisen zu informieren.

− amr/red