Initiatoren im Interview
Stadtradeln Freilassing: Schulsieger der RS im Rupertiwinkel greifen erneut an

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 5:00 Uhr

Eine Abordnung des Wahlfachs Mountainbike vor der Kletterwand der Staatlichen Realschule im Rupertiwinkel Freilassing mit den beiden Schulradeln-Koordinatoren Andreas Kuchler (rechts außen) und Sebastian Fial (links außen), den Sportlehrkräften Korbinian Weighart und Joachim Blum, dem fahrradbegeisterten Hausmeister Helmut Streibl (Mitte) sowie den Schülern Jakob Schuhböck (5b), Benedikt Hager und Ferdinand Lapper (beide 6b). − Foto: Radl-Initiative

Nach dem großen Erfolg im Vorjahr geht die Aktion Stadtradeln in Freilassing bald in genau einer Woche in eine neue Runde (siehe unten). Im Vorfeld sprach die Radl-Initiative in kleinen Interviews mit verschiedenen Teilnehmern. Heute ist Teil 3 mit Andreas Kuchler und Sebastian Fial an der Reihe. Sie sind die Schulradeln-Koordinatoren der Realschule im Rupertiwinkel in Freilassing, die im Vorjahr die fleißigste Schule war und auch heuer wieder mit am Start ist.

Die Staatliche Realschule im Rupertiwinkel hat im vergangenen Jahr beim Stadtradeln höchst erfolgreich teilgenommen und innerhalb der Freilassinger Schulen mit fast 18000 Kilometer den ersten Preis errungen. Welche Erfahrungen waren für Sie bei dieser Aktion besonders wichtig?
Andreas Kuchler und Sebastian Fial: Besonders eindrucksvoll waren für uns die Eigendynamik und die Euphorie bei der Schulgemeinschaft während dieses spielerischen Wettbewerbs. Schüler und Kollegen haben sich gegenseitig regelrecht gepusht; die Schulleitung hat beständig die Ergebnisse der Teilnehmer am Schul-Monitor im Foyer veröffentlicht, und es entwickelte sich in gewisser Weise sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Freilassinger Mittelschule. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich Klassensprecher, Klassleiter, Eltern und weitere Radl-Begeisterte, wie etwa unser Hausmeister Helmut Streibl, ins Zeug legten, damit das Stadt- und Schulradeln bei uns an der Schule zu einem echten Gruppenerlebnis-Hype werden konnte.

Inwiefern lassen sich mit einer solchen Radl-Aktion aus Sicht der Schule auch verschiedene Unterrichts- und Erziehungsziele verknüpfen?
Kuchler und Fial: Natürlich liegt uns die Gesundheit und die Sicherheit unserer Schüler am Herzen – und das nicht nur während ihres Schülerdaseins, sondern auch in Hinsicht auf ihre spätere Lebensgestaltung. Da ist es sinnvoll, früh mit Bewegungserziehung zu beginnen; und das lässt sich besonders gut übers Radfahren bewerkstelligen. Außerdem passt das Schulradeln zu den Lehrinhalten verschiedener Unterrichtsfächer, zum Beispiel Biologie oder Sport. Ein anderes Ziel lässt sich prima mit dem Schulradeln verknüpfen, nämlich die Verantwortung für Umwelt und Klima, denn wer sich mit dem Rad fortbewegt, schützt definitiv unser Öko-System.

Die Schule unternimmt für ihre Schülerschaft viel in Sachen Bewegung und Sport. Seit wann gibt es zum Beispiel das Wahlfach Mountainbike, und welche Erfahrungen konnten Sie im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaft machen?
Kuchler und Fial: Unser beiden Kollegen Joachim Blum und Korbinian Weighart haben vor zwei Jahren begonnen, dieses Wahlfach zu etablieren. Mittlerweile gibt es zwölf Schüler, die mit ihren eigenen Bikes daran teilnehmen, Reparaturkniffe erlernen – ein Fahrrad-Center hat uns dafür mit viel Material und Werkzeug ausgestattet – und natürlich jede Woche rumradeln, uphill, downhill und überall hin. Und zum Abschluss des Schuljahres gibt‘s dann vielleicht eine längere Tour hinauf zur Stoißer Alm.

Auf Ihrer Homepage ist bereits als wichtiger Termin der Mittwoch, 1. Mai, als Starttag des Schulradelns vermerkt. Was versprechen Sie sich von einer Teilnahme der Schulgemeinschaft?
Kuchler und Fial: Wir wollen heuer versuchen, noch mehr Klassen und noch mehr Schüler für die Teilnahme zu gewinnen, und hoffen, dass sich dies positiv auf die Sportbegeisterung, auf die Gesundheitsförderung sowie auf ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl auswirkt. Von den weit über 500 Schülern kommt momentan etwa ein Viertel mit dem Rad zur Schule. Das könnten noch durchaus mehr werden. Weitere Abstellmöglichkeiten werden vom Sachaufwandsträger hoffentlich bald realisiert. Schließlich wäre es wünschenswert, wenn die Jugendlichen ihre Begeisterung in die Familien hineintragen könnten, also weg vom Eltern-Taxi, weg vom Auto und hin zum Radl. Und das nicht nur während des Schul- und Stadtradelns vom 1. bis 21. Mai, sondern auch dauerhaft darüber hinaus.


Das Gespräch führte die Radl-Initiative.

DAS STADTRADELN

Alle, die in Freilassing wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder einem Freilassinger Verein oder Verband angehören, dürfen beim Stadtradeln vom 1. bis 21. Mai mitradeln und selbstständig oder in Gemeinschaft Kilometer für sich und für die Stadt sammeln.

Wer mitradeln will, kann sich im Internet unter stadtradeln.de/freilassing als Einzelner im Offenen Team anmelden oder zusammen mit Gleichgesinnten ein neues Team gründen. Es besteht auch die Möglichkeit, sich einem bestehenden Team anzuschließen. Ab Mittwoch, 1. Mai, können dann die geradelten Kilometer auf dem Stadtradeln-Portal eingetragen oder über die kostenlose Stadtradeln-App registriert werden. Zudem liegen Formblätter fürs schriftliche Eintragen der Radkilometer im Rathaus bereit.

Bei der letztjährigen Prämierungsveranstaltung nach Beendigung des Stadtradelns gab es zahlreiche Preise vonseiten der Geschäftswelt. Diesmal will die Radl-Initiative vor allem die Freilassinger Gastronomie ersuchen, Verzehrgutscheine für die eifrigsten Radfahrenden zu spenden, und hofft auf rege Beteiligung der Gaststätten und Restaurants.

− red