„ Wochen der Wahrheit“
Ruhpolding empfängt Ligaprimus SVO – Abstiegskracher in Weildorf – Laufen gegen das Schlusslicht

06.04.2024 | Stand 06.04.2024, 10:00 Uhr

Coach Michi Kantsperger zeigt es an: Seine Waginger erzielten im Hinspiel am 1. September in Piding fünf Tore. Können die „Seerosen“ diesen Zu-Null-Kantersieg im Retourmatch gegen den ASV wiederholen? − Foto: Bittner

Für den SV Ruhpolding steht in der Fußball-Kreisklasse 4 gleich das nächste Spitzenspiel an: Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Verfolger DJK Otting (4. Platz/34 Punkte) empfängt der Drittplatzierte (35) am Samstag, 6. April, um 16 Uhr den neuen Spitzenreiter SV Oberteisendorf (37).

„Bei uns sind aktuell die Wochen der Wahrheit“, erklärt SVR-Trainer Thomas Plenk. „Wir sind seit zehn Spielen ungeschlagen und spielen zu Hause – deshalb haben wir keine Angst vor dem Tabellenführer.“ Ruhpolding kann dabei auf seine starke Offensive bauen – mit 50 Treffern hat die Mannschaft die meisten Tore der Liga erzielt. Allerdings kann Oberteisendorf dem Sturm der Gastgeber durchaus etwas entgegensetzen: Der SVO hat erst 14 Gegentore kassiert – genauso wenige wie der Zweitplatzierte TSV Waging (36). „Natürlich sind wir gewarnt, Oberteisendorf ist aktuell sehr gut drauf“, betont Plenk. Er weiß aber auch: „Wenn wir weiterhin um die ersten beiden Plätze kämpfen wollen, müssen wir punkten – wenn nicht sogar gewinnen. Das ist uns klar und so werden wir das Spiel angehen. Wir sind bereit.“

Beim SVO wird trotz der Tabellenführung niemand übermütig. „Wir können das sehr gut einschätzen“, meint Fußball-Abteilungsleiter Michael Schallinger mit Blick auf Verfolger Waging, der noch ein Spiel weniger absolviert hat. „Aber wir freuen uns sehr darüber, welche Fortschritte unsere junge Mannschaft in den letzten zwei Jahren gemacht hat.“ Die motivierte Truppe wolle nun zeigen, „dass sie auch in Ruhpolding bestehen kann“.

Dabei „kommt sicherlich eine Menge defensiver Arbeit auf uns zu, aber wir haben wieder mit viel Zug trainiert“, gibt sich der Abteilungsleiter zuversichtlich. Das Trainerteam habe zudem vermutlich den gesamten Kader zur Verfügung, auch Winter-Neuzugang Ludwig Tannhäuser wird erstmals auflaufen können.

Ein Debüt gibt es möglicherweise auch beim TSV Waging: Horst Hummelberger, der vom Ligakonkurrenten SV Kirchanschöring II (an diesem Wochenende spielfrei) zu den „Seerosen“ gewechselt ist, könnte am Samstag im Heimspiel – Anstoß ist um 17.30 Uhr – gegen den ASV Piding (5./27) auflaufen. Hummelberger könnte mit dem TSV dann – je nach Ausgang des Spitzenspiels – sogar auf Rang 1 zurückkehren, den die Gastgeber nach zwei 1:1-Unentschieden seit der Winterpause abgeben mussten.

Waging möchte gegen Piding ungeschlagen bleiben

Waging ist nicht nur eine defensivstarke Mannschaft, sondern auch als einziges Team der Liga bislang noch ungeschlagen (zehn Siege, sechs Unentschieden). Diese Serie soll auch gegen Piding nicht reißen, das Hinspiel gewann Waging deutlich mit 5:0. Neben den Langzeitverletzten ist der Einsatz von Manuel Sternhuber (Sprunggelenksverletzung) laut TSV-Pressesprecher Phil Parthum weiter fraglich.

Hinter den drei Spitzenteams der Liga will die DJK Otting (4./34) den Anschluss nicht verlieren, wenn am Sonntag, 7. April, um 15 Uhr der SC Vachendorf (7./23) zum Abschluss des 20. Spieltags zu Gast ist. „Ein unbequemer Gegner, der mit den Klauser-Jungs gute Spieler in seinen Reihen hat“, warnt DJK-Trainer Michel Hernandez, der seinen vollen Fokus auf das Spiel legt: „Der Blick auf die Tabellenspitze kommt für uns nicht in Frage, wir konzentrieren uns auf das Spiel gegen den SC Vachendorf.“ Fehlen wird dabei Matthias Zahnbrecher, „ein wichtiger Offensivspieler, der immer für Tore gut ist“. Trotzdem ist Hernandez zuversichtlich, weil sich die Mannschaft gut entwickelt: „Meine Jungs werden von Spiel zu Spiel besser“, lobt er. „Wir brauchen noch die Konstanz, ein Spiel länger zu dominieren und die Konzentration hochzuhalten.“

Auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt befindet sich die DJK Weildorf (10./20) nach dem 2:1-Sieg gegen Vachendorf. Zwar beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrelegationsrang 11 nur zwei Punkte, doch diesen können die Weildorfer am Sonntag im Heimspiel ab 14 Uhr gleich weiter ausbauen: Zu Gast ist mit dem SV Leobendorf nämlich der direkte Verfolger. „Spiele gegen direkte Konkurrenten sind sicherlich sogenannte Sechs-Punkte-Spiele, aber jedes Spiel ist in dieser Kreisklasse gleich wichtig und vor allem gleich schwer“, sagt Weildorfs stellvertretender Abteilungsleiter Lorenz Reiter. „Solche Spiele sind oft schwerer als gegen einen Tabellenführer, wo man vermeintlich nichts zu verlieren hat.“

Zudem haben die Gastgeber das Hinspiel noch in schlechter Erinnerung, das Leobendorf mit 4:1 gewonnen hat. „Ziel der Mannschaft ist, ein anderes Gesicht zu zeigen als das im Hinspiel der Fall war“, kündigt Reiter an. „Natürlich wollen wir unser Heimspiel siegreich gestalten.“

Bischofswiesen reist nach Bergen

Um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg geht es auch in den übrigen zwei Partien: Der TSV Bergen (12./15) muss im Heimspiel am Samstag um 15 Uhr gegen den FC Bischofswiesen (9./21) punkten, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht zu verlieren. „Natürlich ist es Trainer Johann Berdan und seinen Spielern klar, dass in der aktuellen Tabellensituation nur ein Sieg helfen kann“, sagt Bergens Fußball-Abteilungsleiter Fritz Lechner. „Um den Abstand zu verkürzen, brauchen wir drei Punkte. Deshalb haben wir uns gut vorbereitet und sind mit allen Spielern am Samstag am Start.“ Die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld sei trotz der Abstiegsgefahr „sehr gut – genauso wie die Trainingsteilnahme“, versichert Lechner. „Das wird ein spannendes Heimspiel gegen einen starken Gegner.“ Schließlich müssen die Gäste gut aufpassen, dass sie nicht selbst noch in die Abstiegszone rutschen.

Das gilt auch für den punktgleichen SV Laufen (8./21), der am Sonntag um 14 Uhr den SV Unterwössen (13./1) zu Gast hat. Das abgeschlagene Tabellenschlusslicht wartet immer noch auf seinen ersten Saisonsieg, während der SVL die ersten beiden Partien in 2024 (3:2 gegen Vachendorf und 4:0 in Leobendorf) für sich entschieden hat.

− jom