Hubschraubereinsatz am Sonntag gegen 10.30 Uhr: Ein 16-jähriger einheimischer Skifahrer war bei der Abfahrt am Predigtstuhl gestürzt und hatte sich aufgrund der fehlenden Schnee-Unterlage so schwer verletzt hatte, dass er ohne fremde Hilfe nicht mehr ins Tal kam, berichtet das BRK Berchtesgadener Land.
Der 16-Jährige war zusammen mit seinem Vater mit der Seilbahn auf den Predigtstuhl gefahren, um von dort über die Lifttrasse zur unteren Schlegelalm abzufahren. Trotz des optisch vielen Neuschnees der vergangenen Tage gestaltete sich die Abfahrt nicht so einfach. Wegen der wochenlang milden Witterung fehlte die komprimierte Schnee-Unterlage zum Skifahren noch komplett. Der Jugendliche stürzte, schlug schmerzhaft mit dem Steißbein auf und konnte selbst nicht mehr abfahren.
Anspruchsvolle Schneeverhältnisse
Sein Vater setzte daraufhin bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die die Reichenhaller Bergwacht alarmierte. Da nicht klar war, ob der Helikopter direkt an den Liftseilen und zwischen den hohen Bäumen die Winde überhaupt einsetzen kann, schickte der Einsatzleiter vier Bergretter mit der Seilbahn los, die samt Ausrüstung mit Skiern, Ackja und Luftrettungssack zur Unfallstelle abfuhren. Trotz der anspruchsvollen Schneeverhältnisse konnten sie bereits nach einer halbe Stunden mit der Versorgung beginnen.
„Christoph 14“ nahm währenddessen in Baumgarten einen weiteren Bergretter auf und schaffte es, ihn mit dem Notarzt direkt beim Patienten abzusetzen. Die Retter versorgten den bereits leicht unterkühlten 16-Jährigen notärztlich, lagerten ihn in den Luftrettungssack um, nahmen ihn mit der Winde auf und flogen ihn direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
Rettung: Zwölf Einsatzkräfte beteiligt
Die fünf Bergretter und der Vater des Verunfallten fuhren selbst mit Skiern mit der restlichen Ausrüstung bis zur Sessellift-Talstation ab und wurden von dort aus mit dem von der Predigtstuhlbahn eigens dafür in Betrieb genommenen Lift wieder zur Bergstation gefahren, so dass sie mit der Seilbahn ins Tal zurückkehren konnten.
Acht Einsatzkräfte der Bergwacht Bad Reichenhall sowie vier weitere Einsatzkräfte der Bergwacht Teisendorf-Anger, die für eine weitere Unterstützung an der Rettungswache bereitstanden, waren rund drei Stunden lang gefordert.
− red
