Mehr Unfälle mit Personenschaden
Polizeiinspektion Laufen zieht Unfallbilanz: Das sind die häufigsten Ursachen

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 13:56 Uhr

797 Verkehrsunfälle verzeichnete die PI Laufen 2023. − F.: Graßl, Archiv

Die Polizeiinspektion Laufen hat die Verkehrsunfallstatistik 2023 für ihren Dienstbereich veröffentlicht. Die Zahlen ähneln sehr dem Vorjahr 2022.

Zum Dienstbereich der PI gehören die Gemeinden und Städte Fridolfing, Kirchanschöring, Laufen, Petting, Taching, Tittmoning, Waging a.See und Wonneberg. Damit sorgt die PI für die Sicherheit von circa 35000 Einwohnern. Bei den aufgenommenen Verkehrsunfällen entstand ein geschätzter Gesamtsachschaden von circa 2,5 Millionen Euro.

Im Jahr 2023 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Dienstbereich nur leicht auf 797 (im Vorjahr 784). Während die Anzahl der Kleinunfälle leicht gesunken ist und die der schwerwiegenden Unfälle (199) nahezu gleich geblieben sind, erhöhte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um fast 17 Prozent auf 150 (im Vorjahr 127).

Im Jahr 2023 wurden von den Beamten 448 Kleinunfälle aufgenommen, im Vorjahr waren es 462. Die Anzahl der bei Unfällen verletzten Personen stieg von 173 auf 211, wobei die Anzahl der schwer verletzten Personen von 47 im Jahr 2022 auf 43 abnahm, jedoch die Anzahl der leicht verletzten Personen von 126 im Jahr 2022 auf 168 signifikant anstieg.

„Es gab leider wieder einen Unfall mit tödlichem Ausgang. In den beiden Vorjahren verunglückten jeweils zwei Personen tödlich bei Verkehrsunfällen“, schreibt die PI. Der tragischste Unfall ereignete sich am frühen Nachmittag des 5. Dezember 2023 auf der Bundesstraße 20 von Tittmoning nach Laufen. Etwa zwei Kilometer nach Fridolfing kam der 39-jährige Fahrzeuglenker aus unbekannter Ursache auf die Gegenfahrbahn und kollidierte frontal mit einem entgegenkommenden LKW (wir berichteten). Durch die heftige Kollision geriet der PKW sofort in Brand. Der 39-jährige Fahrer des entgegenkommenden PKW verstarb noch an der Unfallstelle. Der LKW-Fahrer musste leicht verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Das sind die häufigsten Unfallursachen



Die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle blieb das Fehlverhalten beim Abbiegen, Einfahren in den fließenden Verkehr und Rückwärtsfahren – mit insgesamt 162 Verstößen (im Vorjahr 136). In 109 Fällen (im Vorjahr 84) wurde ein ungenügender Sicherheitsabstand festgestellt. Als dritthäufigste Ursache wurde im Jahr 2022 gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen. Die Überschreitung der Geschwindigkeit im Dienstbereich der PI Laufen mit 69 Unfällen hat sich trotz vermehrter Geschwindigkeitskontrollen wieder in etwa auf das Niveau von 2021 eingependelt (im Vorjahr 48).

Ebenso stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle mit der Unfallursache Alkohol im Vergleich zum Vorjahr von sechs auf insgesamt 13 und pendelte sich in etwa auf den Wert von 2021 (12) ein. Dabei wurden insgesamt elf Menschen verletzt. Auch die Anzahl der Unfälle unter Drogeneinfluss stieg von einem Unfall im Jahr 2022 auf zwei Unfälle mit insgesamt zwei verletzten Personen.

In 154 Fällen (im Vorjahr 144) wurden Verkehrsunfälle zur Anzeige gebracht, bei denen die Verursacher sich durch Flucht ihrer Verantwortung entzogen haben. Bei diesen Verkehrsunfallfluchten wurden insgesamt 21 Personen verletzt. In 46 (im Vorjahr 51) Fällen konnten die Unfallverursacher jedoch ermittelt werden.

Viele dieser Unfälle ereigneten sich innerorts, vor allem beim Rangieren wurden abgestellte Fahrzeuge beschädigt. Außerorts kam es im Begegnungsverkehr häufig zu Streifschäden oder beschädigten Seitenspiegeln. Zur Aufklärung von Unfallfluchten ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

In Tittmoning ereigneten sich die meisten Unfälle



Die meisten Unfälle ereigneten sich im Bereich der Stadt Tittmoning (174), gefolgt von der Gemeinde Waging (163) und Laufen (156). Während sich in Wonneberg etwa 42 Prozent weniger Unfälle als im Vorjahr ereigneten, stieg die Unfallanzahl in Petting von 57 Unfällen (2022) auf 72 Unfälle um 21 Prozent an. Auch in der Gemeinde Taching am See (76) und Fridolfing (90) war ein deutlicher Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert zu verzeichnen. Die Gemeinden Waging (163) und Kirchanschöring (40) verzeichneten dagegen 18 Prozent weniger Unfälle als im Vorjahr. Lediglich die Stadt Tittmoning und die Stadt Laufen wiesen in etwa die gleichen Unfallzahlen wie im Vorjahr auf (Tittmoning 2022: 175 Unfälle; Laufen 2022: 138 Unfälle).

Auch in diesem Jahr gab es zahlreiche Fahrrad- und Pedelecunfälle zu verzeichnen. Mit insgesamt 55 Unfällen blieb der Stand im Vergleich zum Vorjahr (56 Unfälle) nahezu gleich hoch. Hierbei wurden 52 Personen verletzt, davon elf Personen schwer. Bei den Unfallaufnahmen musste auch regelmäßig festgestellt werden, dass die unfallbeteiligten Fahrradfahrer keinen Fahrradhelm trugen. Von den 52 verletzten Fahrern trugen insgesamt 21 keinen Fahrradhelm.

Trotz steigender Unfallzahlen im Dienstbereich blieb dieser mit einer Zunahme der Verkehrsunfälle von lediglich 1,66 Prozent hinter dem bayernweiten Durchschnitt von 3,33 Prozent zurück.

„Diese Unfallstatistik verdeutlicht die Notwendigkeit, weiterhin Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu ergreifen, wie beispielsweise verstärkte Geschwindigkeitskontrollen und die Sensibilisierung für die Einhaltung der Verkehrsregeln. Es gilt, das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen“, schreibt die PI Laufen abschließend.

− red