Der schwierige Weg in die Regionalliga Bayern ist aktuell ein großes Thema in regionalen Fußballkreisen. Nachdem zahlreiche Vereine der Bayernliga Süd, darunter der SV Erlbach, freiwillig auf den Aufstieg ins bayerische Amateuroberhaus verzichten, ist eine Debatte entbrannt, ob die Hürden für eine Zulassung seitens des Bayerischen Fußball-Verband (BFV) nicht zu hoch seien. Was viele vielleicht nicht wissen: Nicht nur für die Regionalliga gibt es Auflagen. Der ESV Freilassing muss dies nun schmerzhaft erfahren.
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Auf sportlicher Ebene haben die Freilassinger ihre Hausaufgaben in der Fußball-Bezirksliga bereits erledigt. Die Eisenbahner qualifizierten sich als vorzeitiger Meister für die Landesliga, dürften allerdings nach gegenwärtigem Stand (noch) nicht in der sechsthöchsten Spielklasse auflaufen.
Rückkehr gefährdet? Laut Simone Petzke, BFV-Spielleiterin und Betreuerin der Landesliga Südost, ist die Heimstätte Max-Aicher-Stadion momentan nicht verbandsligatauglich. Der ESV muss demnach etwas nachbessern und sich eine Spielfeldbegrenzung in Form einer geschlossenen Rundumbande zulegen. Die Auflagen seien für die Vereine allerdings kein großes Geheimnis und bei Unklarheiten beim Verband zu erfragen.
„Die Freilassinger kennen die Bestimmungen eigentlich seit Beginn der laufenden Saison. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass sie alles daran setzen werden, um in der Landesliga spielen zu dürfen“, betont Petzke. Bis dato habe jeder Klub die Zulassung erhalten. Die Eisenbahner haben die Unterlagen laut Spielleiterin fristgerecht eingereicht, nun müssen sie nur noch die Voraussetzungen für die Landesliga schaffen.
Für die Grenzstädter ist die Spielklasse kein unbeschriebenes Blatt, waren sie doch bereits von 2016 bis 2018 dort vertreten. „Die Vorgaben waren zum damaligen Zeitpunkt allerdings nicht ganz so streng“, gibt Petzke zu, die als Musterbeispiel den Jakob-Schaumaier-Sportpark – Heimstadion von Landesligist SB Chiemgau Traunstein – nennt, welcher die erforderlichen Bedingungen problemlos erfüllt. Andreas Mayländer, BFV-Spielleiter der Bayernliga Süd, bestätigte auf Anfrage von heimatsport.de ebenfalls, dass bei der Freilassinger Zuschauertribüne noch Absperrungen angebracht werden müssen, findet allerdings auch, dass die Auflagen in Eigenregie im Rahmen des Machbaren liegen.
ESV-Abteilungsleiter Hans Gietl betont, dass der Klub die notwendigen Maßnahmen selbstverständlich erfüllen wird, kann sich jedoch mit den ständig wachsenden Anforderungen nicht wirklich anfreunden. „Mittlerweile finde ich es nur noch lächerlich. Wir sind immer noch im Amateurbereich, und die Vereine müssen trotzdem mehr zahlen“, redet er Klartext. Die Rundumbande wird den Verein wahrscheinlich zwischen 1000 und 1500 Euro kosten. „Klar, jeder muss mal sparen und schauen, dass Geld reinkommt. Doch viele Ausgaben summieren sich und gehen auch nicht spurlos an uns vorbei“, betont der Spartenchef.
Gietl, der kürzlich nochmal mit dem Verband telefoniert hatte, weiß auch, dass die erforderlichen Maßnahmen bis Anfang/Mitte Juli erledigt werden müssen. Sollte sich das zeitlich nicht ganz ausgehen, muss dem Verband zumindest die Inauftraggabe nachvollziehbar dargelegt werden. Doch der Abteilungsleiter, der seit 1990 beim ESV mit von der Partie ist, ist guter Dinge, die Auflagen innerhalb der vorgegebenen Frist erfüllen zu können. „Wir sind schon fleißig am Planen, uns jedoch noch nicht zu 100 Prozent schlüssig, wie wir’s machen wollen. Doch wir kriegen es auf alle Fälle hin.“
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