Streibl-Doppelpack
Meistersause in der Grenzstadt: ESV Freilassing steigt nach 4:1 gegen Waldkraiburg zum vierten Mal in die 6. Liga auf

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 19:22 Uhr

Der ESV Freilassing hat es geschafft: Bezirksliga-Meister und Landesliga-Direktaufsteiger – zum vierten Mal. Im Anschluss wurde im Max-Aicher-Stadion gefeiert, wie sich das gehört.  − Fotos: Bittner

In Minute 88 wurden an der Seitenlinie die weißen Aufsteiger-T-Shirts ausgepackt: „Bezirksligameister 23/24 – Der Zug hat keine Bremse“ lautete das Motto des ESV Freilassing bei seinem nun schon vierten Sprung in die Fußball-Landesliga. Nach einem letztlich doch noch souveränen 4:1-Erfolg gegen Schlusslicht VfL Waldkraiburg brachen nach dem Schlusspfiff von Referee Alexander Petzke (BSC Surheim) alle Dämme – nach einem souveränen Frühjahr stehen die Eisenbahner uneinholbar auf Platz 1.

Durch die 1:2-Niederlage von Verfolger FC Moosinning (2.) gegen den SVN München (4.), die während der Pause in Freilassing feststand, war klar: Selbst ein Remis hätte der Elf von Spielertrainer Albert Deiter am Ende für Meistertitel und Direktaufstieg gereicht. Der FCM, der noch um die Relegationsteilnahme kämpfen muss, hat neun Punkte Rückstand auf den ESV, jedoch nur noch zwei Spiele – genauso wie Freilassing. Am 30. und letzten Spieltag am 18. Mai hat der ESV spielfrei und weilt dann bereits bei ihrem Saisonabschluss-Ausflug.

Vier Minuten waren vor gut 300 Fans im Max-Aicher-Stadion absolviert, da durfte sich Maxi Streibl nach Vorarbeit von Rodi Hussein völlig frei vor Keeper Bekir Karatepe die Ecke aussuchen – 1:0 aus zwölf Metern, die Gäste hatten noch vergeblich Abseits reklamiert. In der Folge dominierte der ESV, wurde jedoch erst eine Viertelstunde nach der Führung erneut zwingend: Markus Prechtls Heber verfehlte sein Ziel deutlich (21.). Nach feiner Kombination kam Dominik Krein im Strafraum zu Fall, Referee Petzke ließ weiterlaufen, Husseins Schuss wurde abgeblockt, Streibls Kopfball viel zu ungefährlich (38.).

Platzherren schwören sich nochmal ein

In der Pause schworen sich die Platzherren nochmal ein, hatten sie aus ihrer Überlegenheit in Durchgang eins doch zu wenig gemacht: Eine Kopfballbogenlampe von Hussein erreichte Goalie Karatepe gerade noch mit den Fingerspitzen (52.). Eine Ecke des eingewechselten Tim Bageritz an den zweiten Pfosten führte zu einem der seltenen und deshalb intensiv bejubelten Treffer von Rechtsverteidiger Christian Niederstrasser – 2:0 (54.). Nur kurz drauf foulte Hafir Kryeziu Bageritz in der roten Zone, der Gefoulte trat selbst zum Elfer an und verwandelte sicher – sein zwölftes Saisontor (64.). Die Partie war durch, das mögliche 4:0 vergab zuerst Maurice Albers aus spitzem Winkel knapp links vorbei (67.), dann konnte Dominik Krein den Querpass von Matej Kovac völlig freistehend aus kurzer Distanz nicht verwerten (75.).

Das erste Waldkraiburger Tor per starkem Lupfer über den sonst beschäftigungslosen ESV-Rückhalt Matej Markovic ins Kreuzeck gelang schließlich Berat Uzun (78.) – diesen Treffer hatten sich die bis zum Schluss kämpfenden VfL-Kicker absolut verdient. Das war allerdings noch nicht der Schlusspunkt: Nachdem der starke Kapitän Simon Schlosser sein 40-Meter-Solo nicht krönen konnte (83.), setzte Streibl auf Zuspiel von Tobi Frisch seiner Leistung die persönliche Doppelpack-Krone auf – 4:1 (84.) –, ehe die feuchtfröhliche Feier beginnen konnte. Wegen familiären Verpflichtungen verpasste übrigens Freilassings bester Stürmer, Marco Schmitzberger (13 Tore), das Spiel und die unmittelbaren Feierlichkeiten auf dem Rasen.

2024/25 spielt der ESV also zum vierten Mal in der Landesliga. Zuletzt war man von 2016 bis 2018 in der 6. Liga und stieg schließlich durch eine dramatisch verlorene Relegation gegen den damaligen Bezirksliga-Zweiten SV Saaldorf (0:1/1:1) ab, gegen den es erst mal kein Derby mehr geben wird. Kurios in dieser noch laufenden Spielzeit: Begonnen hatte sie mit einem echten Frust-Derby gegen Teisendorf – 1:2, nur eine von vier Niederlagen bis hierhin.

− bit