Polizei sucht Zeugen
Mann flüchtet humpelnd bei Erharting – Zwölf Migranten eingeschleust

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:18 Uhr

Ein Unfall hat bei Erharting eine Schleusung aufgedeckt. −Foto: Bundespolizei Freilassing

Im Straßengraben ist am Donnerstag die Einschleusung einer größeren Personengruppe nach Deutschland geendet. Einige Beteiligte sind trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen noch auf der Flucht. Die Bundespolizei sucht Zeugen des Unfalls.



Aufgrund eines Zeugenhinweises über das Polizeipräsidium Oberbayern Süd an die Bundespolizeiinspektion Freilassing wurde am Donnerstagnachmittag, gegen 16.50 Uhr, bekannt, dass auf der Staatsstraße bei Engfurt in Richtung Töging am Inn ein roter VW Bus von der Straße abkam. Der Fahrer sei dabei verletzt worden und habe sich humpelnd vom Fahrzeug entfernt, teilt die Bundespolizei mit. Auch eine größere Anzahl an Personen mit südländischen Aussehen würde aktuell in Richtung der Ortschaft Erharting laufen.

Roter VW-Bus als Schleuserfahrzeug



Während der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahme mit Kräften der Bundes- und Landespolizei und der Kontrolle zweier fußläufiger Gruppen wurde klar, dass es sich bei den Personen um Migranten handelte. Gleichzeitig erhärtete sich der Verdacht, dass der VW-Bus mit ungarischer Zulassung das zugehörige Schleuserfahrzeug ist.

Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen, bei der auch ein Diensthund und Polizeihubschrauber von Bundes- und Landespolizei eingesetzt waren, wurden dann in den Abendstunden insgesamt sieben türkische Staatsangehörige aufgegriffen. Ausweisdokumente konnten die zwischen 25 und 50 Jahre alten Türken nicht vorweisen, da sie diese zuvor angeblich vernichtet hatten.

Zwölf Personen an Bord



Die ersten Ermittlungen ergaben, dass das Schleuserfahrzeug mit insgesamt zwölf Personen besetzt war. Ein Teil der Gruppe befindet sich daher noch auf der Flucht. Ein weiterer VW, mit noch unbekanntem ungarischen Kennzeichen -vermutlich aus der Modellreihe Touareg oder Tiguan, soll drei der Personen aufgenommen haben und anschließend in Richtung BAB 94 gefahren sein.

Der flüchtige Unfallfahrer des VW-Busses und mutmaßliche Schleuser konnte bisher nicht festgestellt werden. Möglicherweise hat er sich zusammen mit dem flüchtenden VW abgesetzt.

Gegen den Fahrer des VW-Busses wurden Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden Behandlung eingeleitet. Das Fahrzeug wurde sichergestellt und durch ein Abschleppunternehmen zur Bundespolizeiinspektion Freilassing transportiert.

Die Bundespolizeiinspektion Freilassing bittet um sachdienliche Hinweise zu den Vorkommnissen vom 20. April gegen 16.50 Uhr im Bereich Engfurt und Erharting nördlich der BAB-Anschlussstelle Töging am Inn unter der Rufnummer 08654 / 7706-0 oder per E-Mail an bpoli.freilassing@polizei.bund.de.

Polizei sucht Fahrer


Der Fahrer des VW-Busses ist ca. 1,65 Meter groß, wirkt etwas füllig und hat leicht graues Haar. Er ist zwischen 50 und 60 Jahre alt, trug eine helle Jeans und ein rotes Sweatshirt mit einer schwarzen Jacke. Bei dem Abholerfahrzeug könnte es sich um einen VW Touareg oder Tiguan in der Farbe Grau mit möglicherweise ungarischer Zulassung handeln.

− fk