Dramatische Rettung
Junges Paar (17 und 18) am Watzmann vor drohendem Absturz gerettet

08.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:30 Uhr

−Foto: Bergwacht Ramsau

Die Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Sonntag am Watzmann in den Berchtesgadener Alpen ein junges Pärchen vor dem drohenden Absturz gerettet.



Die 18-Jährige und der 17-Jährige aus dem Landkreis Berchtesgadener Land wollten nach Angaben des BRK Berchtesgadener Land am Sonntagnachmittag von der Grieshütte aus über eine zunehmend steilere Rinne auf den 1756 Meter hohen Zirbeneck auf der Südwestseite des Watzmanns aufsteigen. Das Paar konnte aber nicht mehr wie ursprünglich geplant seitlich herausqueren und auch nicht weiter nach oben durch die senkrechte Felswand, weshalb es kurz nach 14 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzte.

Mit letzter Kraft an Felswand geklammert



„Im Rückruf des Einsatzleiters stellte sich die brenzlige Lage der jungen Leute sehr dramatisch dar“, berichtet das BRK: Das Paar klammerte sich demnach mit letzter Kraft oberhalb einer rund 50 Meter tiefen Absturzstrecke fest und konnte weder vor noch zurück. Die Leitstelle ortete das Handy in rund 1400 Metern oberhalb der Grieshütte, dann ging alles sehr schnell.

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Der Einsatzleiter ließ neben dem Hubschrauber weitere Einsatzkräfte für eine Wandrettung nachalarmieren, wobei fünf Bergretter mit umfangreichem Material per Pinzgauer zur Grieshütte fuhren und sich dann bereitmachten, gegebenenfalls zur Unterstützung weiter aufzusteigen. „Christoph 14“ nahm an der Bergrettungswache zwei Bergretter auf und setzte sie per Winde oberhalb des Duos ab. Dort bauten die Retter einen Standplatz auf, seilten sich ein kurzes Stück in die Rinne ab und sicherten die Verstiegenen zunächst. Anschließend wurde ein Retter mit dem Pärchen weiter am Seil abgelassen, bis alle drei aus der Rinne herausqueren konnten.

Paar in Klinik gebracht



Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ holte zunächst einen Bergretter und einen Verstiegenen mit der Winde ab und flog sie zur Grieshütte, von wo aus es per Pinzgauer weiter ins Tal ging. In einem zweiten Anflug holte der Heli den zweiten Retter und den zweiten Verstiegenen ab und flog sie direkt ins Tal zur Rettungswache. Eine Rettungswagen-Besatzung des BRK brachte die 18-Jährige und den 17-Jährigen, die sich beim Festklammern Schürfwunden am Knie und am Ellenbogen zugezogen hatten, zur Wundversorgung in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Elf Bergretter aus Ramsau und Berchtesgaden waren bis 16.45 Uhr gefordert.

− cav